Ansturm auf Campingplatz in Schloß Holte-Stukenbrock

Schloß Holte-Stukenbrock. Annette Auster-Müller kommt in diesen Tagen kaum zum Luftholen. Erst kürzlich hat die Betreiberin des Campingplatzes &bdquo;Am Furlbach" bis in die Nachtstunden hinein zusammen mit ihrem Mann Gästelisten eingegeben. In der Zeit vor Corona &bdquo;war der Platz in der Regel zu 50 Prozent belegt, für Gäste, die spontan angereist sind, hatten wir immer freie Plätze". Mittlerweile sieht das anders aus. Die Pandemie hat dafür gesorgt, dass sich der Inlandstourismus verstärkt hat. Immer beliebter werden Campingurlaube, die viel frische Luft und Abstand garantieren. Gerade fährt eine vierköpfige Familie aus Coesfeld mit Wohnwagenanhänger vor, gefolgt von einem Wohnmobil aus Pforzheim in Baden-Württemberg. Zwei Hunde haben die Camper aus Coesfeld dabei, eine Woche wollen sie bleiben. Auch dieser Trend sei neu, bestätigt Annette Auster-Müller. &bdquo;Früher sind die meisten Gäste ein bis drei Tage geblieben, heute verbringen sie auch mal 8 bis 14 Tage ihren Urlaub hier." Bisher habe noch niemand weggeschickt werden müssen. &bdquo;Ich musste aber per Mail schon ein paar Absagen schreiben, bis August haben wir Aufnahmestopp." &bdquo;Wir liegen ziemlich mitten drin" Die meisten Camper kommen nach wie vor aus einem Umkreis von 50 Kilometern nach Stukenbrock-Senne, einige aber auch aus anderen Teilen Deutschlands oder den Niederlanden. &bdquo;Wir liegen ziemlich mitten drin", nennt Annette Auster-Müller den Grund, dass eine Reihe von Gästen den Campingplatz als Zwischenstation nutzt. Roland und Karin Turtl aus Ingolstadt beispielsweise. Am Samstag sind sie mit ihrem komfortablen Wohnmobil angekommen, am Montag wollen sie einen Geschäftstermin in Bielefeld wahrnehmen und dann weiterreisen. Etwas anderes als Campingurlaub kann sich das Paar überhaupt nicht mehr vorstellen. Mehr zum Thema: Müll auf dem Campingplatz - Behörde maßregelt den Betreiber &bdquo;Der Urlaub beginnt schon mit der Abfahrt, vor der Abreise müssen keine Koffer gepackt werden, und man hat die Toilette an Bord", nennt Roland Turtl nur einige Vorteile. &bdquo;Campen, das ist einfach ein Stück Freiheit." Turtls wie auch andere Camper haben ihren Hund dabei. Edeltraut und Norbert Führes aus Zons am Niederrhein bei Dormagen beispielsweise. Sie campen bereits seit 1974 gemeinsam und schätzen das individuelle Reisen. Früher führten die Fahrten unter anderem nach Kroatien, momentan bleibt das Paar im Land. &bdquo;In Corona-Zeiten sollte man vorsichtig sein", sagt Norbert Führes, der in Dormagen für die Grünen Politik macht. Dass sich die Frequenz der Camper erhöht hat, bleibt niemandem verborgen. &bdquo;Normalerweise fahren wir ohne zu buchen, coronabedingt hat sich das geändert", sagt Führes. &bdquo;Es gibt viel Bewegung und viele Anfragen" Vier Tage bleiben der pensionierte Lehrer und seine Frau in SHS. Um die Vorzüge des Teutoburger Waldes noch näher kennenzulernen, &bdquo;werden wir sicher noch einmal wiederkommen". Annette Auster-Müller hat am Samstagmittag etwas Zeit durchzuschnaufen. &bdquo;Die meisten Gäste sind unterwegs", sagt sie. Später geht es weiter. Dann wird sie wieder &bdquo;puzzeln und tüfteln", wo noch ein Platz frei werden könnte. &bdquo;Es gibt viel Bewegung und viele Anfragen." Arbeitsaufwendig sei das, &bdquo;weil wir es einfach nicht gewohnt sind". Der Trend aber freut sie. Um Abwechslung zu bieten, hat die Campingplatzbetreiberin &bdquo;Umsonst & draußen"-Konzerte organisiert. Am Samstag, 31. Juli, ist die Gruppe &bdquo;Maniax" aus Braunschweig zu Gast. Sie gilt als Newcomer im Bereich Indi-Pop-Musik. Maniac bedeutet &bdquo;verrückt sein". Diese Botschaft, &bdquo;sei verrückt und trau dich, du selbst zu sein" will die junge Band rüberbringen. Beginn ist um 19.30 Uhr.Am Freitag, 13. August, ist ebenfalls ab 19.30 Uhr das Acoustic-Duo &bdquo;ALMA" mit &bdquo;Gracias á Vida". Das Programm bietet eine akustische Reise um die Welt mit internationalen Klassikern von Edith Piaf oder George Gershwin. Der Erlös soll den Opfern der Hochwasserkatastrophe zugute kommen. Vom 6. bis zum 8. August findet ein Spitfire-Treffen statt.

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