Bleiben Clubmitglieder in SHS Corona zum Trotz treu?

Schloß Holte-Stukenbrock. Vereine, Chöre und Schützenbruderschaften sind Orte des sozialen Miteinanders, sie sind Trainingsorte und bieten vielfältige Möglichkeiten, um die Freizeit zu gestalten und Gemeinschaft zu pflegen. Doch in Corona-Zeiten liegen die meisten Aktivitäten brach. Die Neue Westfälische wollte wissen, was Vorstände und Leiter unternehmen, um bei den Menschen im Gedächtnis zu bleiben. Kulturkreis &bdquo;Im September 2020 hat die letzte Veranstaltung des Kulturkreises stattgefunden." Vorsitzender Friedrich Dransfeld erinnert an das Panflötenkonzert in der Versöhnungskirche. Seither hat es weder Konzerte noch Lesungen oder Ausstellungen gegeben. Wie so viele andere habe die Pandemie auch den Kulturkreis hart getroffen. Die Verantwortlichen sind aber nicht untätig gewesen, sondern haben die Zeit genutzt, um im Einvernehmen mit dem Eigentümer beispielsweise drei neue Fenster im Kulturforum am Altenkamp einbauen zu lassen. &bdquo;Nun haben wir bessere Lüftungsmöglichkeiten", erklärt Friedrich Dransfeld die nötige Investition, vor allem im Hinblick auf größere Veranstaltungen. Die Kosten haben sich der Kulturkreis, die Archivgruppe und der Eigentümer geteilt. Was die Programmplanung für das zweite Halbjahr angeht, &bdquo;sind wir optimistisch", sagt Dransfeld. &bdquo;Natürlich sind wir abhängig von den dann geltenden Rahmenbedingungen." Registriert haben er und seine Vorstandskollegen sehr deutlich, &bdquo;wie groß der Druck bei den Künstlern ist". Zahlreiche Anfragen hätten den Kulturkreis online erreicht. &bdquo;Sehr gerne würden wir hier unseren Beitrag leisten zum Neustart des Kulturlebens", sagt Dransfeld und fügt hinzu: &bdquo;Wir träumen von einem vollen Haus." Archivgruppe Eine Reihe von Aktivitäten hat es auch innerhalb der Archivgruppe des Fördervereins &bdquo;Industriemuseum" gegeben. Sieben neue Info-Tafeln sind konzipiert worden. Die neuen Stelen sollen in enger Kooperation mit der Ortsgemeinschaft Schloß Holte möglichst noch im ersten Halbjahr 2021 aufgestellt und die QR-Codes zu den bereits aufgestellten neun Info-Tafeln ergänzt werden. Die Homepage www.industriemuseum-shs.de, erläutert Friedrich Dransfeld weiter, sei umfangreich aktualisiert worden. &bdquo;Relativ weit fortgeschritten sind auch die Vorarbeiten zur Johann-Altemeyer-Fotoausstellung. Nicht zuletzt gibt es Überlegungen und Planungen für das Jubiläumsjahr 1822 – 2022. Friedrich Ludwig Tenge erwarb die Grafschaft Rietberg 1822. Die Sondierungen unter den beteiligten Akteuren sind angelaufen. Schützenvereine Stellvertretend für die Schützenbruderschaften in der Stadt berichtet Reinhard Austermeier von der schweren Zeit, in der Feste und andere Begegnungen brach liegen. &bdquo;Dem Vorstand tut es in der Seele weh, dass man für die Mitglieder so wenig machen kann", so beschreibt der Brudermeister der St.-Johannes-Schützenbruderschaft die missliche Situation. Die Tannenbaumaktion im Januar habe zumindest stattfinden können, auch die Aufräumaktion im September. Ansonsten gab es weder Schützenfeste noch Winterbälle und auch keine Jahreshauptversammlungen. &bdquo;Noch gibt es dafür keine neuen Termine", sagt Austermeier. Es wird kein Vogelschießen geben Ob im August in kleinerem Rahmen gefeiert werden kann, stehe noch in den Sternen. &bdquo;Sicher ist, dass es kein offizielles Vogelschießen geben wird." Denn das wäre unfair gegenüber den Schützenbruderschaften, die normalerweise schon früher im Jahr feiern. Reinhard Austermeier macht auf die Abendgebete am Donnerstag aufmerksam, die von verschiedenen Vereinen vorbereitet werden. &bdquo;Wir sind am 18. März dran." In der Schützenhalle haben einige Aktive zudem eine Lüftungsanlage in Eigenregie eingebaut. Ansonsten sei sogar die monatliche Rundmail mit Terminen und Aktionen vorübergehend eingestellt worden, &bdquo;weil ja ohnehin nichts stattfindet". Nur der Verstorbenen wird auf diese Weise gedacht. Einen Termin gibt es allerdings, der notiert werden sollte. Am Ostersonntag, 4. April, veranstalten die Stukenbrocker Schützen nach dem Gottesdienst ab 12 Uhr ein Ostereiersammeln für alle Familien. Sportvereine Die Sportvereine sehen einen Lichtstreifen am Horizont. Alle scharren mit den Hufen, heißt es unisono. Die Kommunikation läuft derweil überwiegend über die Homepages der Vereine, über die sozialen Netzwerke und über Whats-App-Gruppen. Hoffnung gibt der Bund-Länder-Beschluss, dass seit dem 3. März Kinder im Alter bis einschließlich 14 Jahren wieder als Gruppe Sport-, Spiel- und Bewegungsaktivitäten durchführen dürfen. Bis zu 20 Kinder dürfen sich dann beispielsweise auf den Fußballplätzen einfinden. Auch Tennistermine können gebucht werden. &bdquo;Nur Duschen und Toiletten dürfen noch nicht benutzt werden", berichtet der Vorsitzende Hans-Jürgen Brink vom FC Stukenbrock. Weil sie lange nicht genutzt wurden, sei die Legionellengefahr zu groß. Günter Weitekemper vom SCW Liemke berichtet ebenso wie die anderen, dass sich die Austritte im Rahmen gehalten haben. &bdquo;Ein halbes Jahr haben wir auf die Beiträge verzichtet." Alle hoffen, dass die Mitglieder wiederkommen, wenn sich Normalität einstellt. Der Optimismus ist groß, denn schließlich, sagt Günter Weitekemper, &bdquo;gab es ja lange nicht so viel Abwechslung", wie sie die Vereine bieten können. Sowohl der Laufspaß SW Sende als auch die Schwimmer des SSC ’90 haben ihre Mitglieder mit Challenges bei Laune gehalten. Verschiedene Aufgaben konnten wöchentlich erledigt werden. So gab es beim Laufspaß etwa einen Mitternachtslauf, einen Karnevalslauf, einen Treppenlauf oder einen Sternchenlauf rückwärts. Chöre Chöre haben es besonders schwer, denn gemeinsames Singen ist derzeit ausgeschlossen. &bdquo;Im Lockdown war tote Hose", bestätigt der evangelische Pfarrer Reinhard Bogdan. Sein Kollege Carsten Glatt biete aber seit dem 7. Februar in der Versöhnungskirche Streaming-Gottesdienste mit kleinen Chorgruppen an. Zwei Kinder singen dann beispielsweise, mit denen Kirchenmusikerin Youna Park im Vorfeld einzeln geübt hat. Dabei sind auch einzelne Sänger aus dem Kirchen- und dem Gospelchor. &bdquo;Ich versuche zu motivieren", sagt Youna Park und weiß doch, dass &bdquo;alle hoffen und warten, dass es endlich wieder normal weitergehen kann". Sängerin Margit Dierich drückt aus, was wohl alle denken: &bdquo;Der Balsam für die Seele fehlt." Selbsthilfegruppen Selbsthilfegruppen wie &bdquo;Tratsch & Klön – der etwas andere Treff für Krebskranke" hatten es ebenfalls schwer, in Kontakt zu bleiben. Derzeit herrsche &bdquo;Funkstille", sagt Matthias Voike, &bdquo;alles liegt ziemlich brach". Ab und zu werde in der WhatsApp-Gruppe geschrieben. Ansonsten hoffen die verbliebenen Mitglieder, dass es bald wieder Treffen geben kann. &bdquo;Im Sommer dann vielleicht im Biergarten."

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