Licht am Ende des Glasfaserausbaus in SHS

Schloß Holte-Stukenbrock. In einigen Ortsteilen sind die wesentlichen Arbeiten für das neue Glasfasernetz erledigt. Doch bis die Bürger tatsächlich das schnelle Internet nutzen können, werden noch Monate vergehen. Laut Plan sind die Haushalte in Liemke als erste dran – vielleicht schon am Jahresende. Ob das Zentrum in Schloß Holte überhaupt angeschlossen wird, ist immer noch ungewiss. Drei Tiefbau-Kolonnen sind gerade in der Stadt unterwegs. Eine in Stukenbrock-Senne und zwei an der Mergelheide. An der Mergelheide soll es zügig vorangehen, damit der sogenannte City-Ring so bald wie möglich geschlossen werden kann, erklärt Bauleiter Afrim Ala. Das ist die Hauptleitung, die mehrere Orte miteinander verbindet. Um den Ring zu schließen, fehlt dann noch Sende und das nördliche Schloß Holte. Die neun Hauptverteiler sind bereits im Mai aufgestellt worden. Sieben bis acht Kolonnen sollen bald am Werk sein Im Frühling hat das von der Deutschen Glasfaser beauftragte Generalunternehmen &bdquo;Wayss & Freytag“ mehr Tempo im Tiefbau gemacht. Mit fünf Kolonnen haben die Arbeiten begonnen, sagt Afrim Ala. Zu Spitzenzeiten im April waren es sogar acht. Die Kolonnen erledigen Tiefbauarbeiten am Fließband. Innerhalb eines Tages werden bis zu 200 Meter Gehwegpflaster hochgenommen, die Leerrohre verlegt und die Baustelle wieder geschlossen. Die Kolonnen sind im Sommer auf zwei zusammengeschrumpft, unter anderem, weil sich das Generalunternehmen von einem Subunternehmen getrennt hat. &bdquo;Interne Angelegenheiten“, ausführlicher will der Bauleiter den Fall nicht kommentieren. Er betont aber, dass sein Team trotz des personellen Durchhängers durchaus im Zeitplan liege. In den Informationsveranstaltungen haben die Verantwortlichen stets Anfang 2021 als Start für das schnelle Internet in Aussicht gestellt. Das Ziel bezeichnete Afrim Ala vor acht Monaten als &bdquo;sehr sportlich“, aber erreichbar. Auf fünf bis sieben Kolonnen hofft er für den finalen Ausbau in Kürze aufstocken zu können. Reibungslos verlaufen Tiefbauarbeiten nie Und auch die abgelieferte Arbeit könne sich sehen lassen. Das bestätigt auch Dimitri Rauser. Er ist der zuständige Bauingenieur in der Stadtverwaltung, der die Baustellen abnimmt und sich auch um die Beschwerden der Bürger kümmert. Denn reibungslos verlaufen Tiefbauarbeiten nie, ergänzt Afrim Ala. Schildbürgerstreiche wie in Verl, wo ein Bautrupp unter anderem um ein geparktes Auto herumgefräst hatte, gab es in SHS nicht. Dennoch: Je dreimal wurden Gasleitungen und Stromkabel gekappt. &bdquo;Das ist in beiden Fällen dreimal zu viel“, übt Afrim Ala Selbstkritik. Telefonkabel seien häufiger betroffen. Etwa alle zehn Tage einmal. Das liege häufig daran, dass Leitungen und Kabel nicht in der erwarteten Tiefe von 60 bis 80 Zentimeter im Boden liegen, sondern manchmal schon bei 40 Zentimeter. Die Schäden könnten trotz vorheriger Stichproben im Boden nicht vermieden werden, ergänzt der Bauleiter. Aber auch eigenes Verschulden sei ein Grund. &bdquo;Im Tiefbau ist nicht alles rosarot.“ Gas und Stromleitungen werden in der Regel innerhalb eines Tages repariert, das Telefon kann schon mal für mehrere Tage stillstehen. &bdquo;Mal heißt es nein, dann wieder ja“ In Stukenbrock und Liemke sind die Tiefbauarbeiten abgeschlossen, dort kann mit dem Einblasen begonnen werden. Die Glasfaser werden dabei mit Druckluft in die Rohre &bdquo;geblasen“. Zuletzt ist das Spleißen dran, das Verbinden der hauchdünnen Glasfaser mit dem Hausanschluss. Am Storchkrug sind diese Arbeiten schon erledigt, auch im Gewerbegebiet &bdquo;Helleforthstraße“. Weitere Gewerbegebiete folgen noch. Mit Tiefbau, Einblasen und Spleißen sind derzeit 45 Arbeiter im Stadtgebiet beschäftigt. Ziel der Stadtverwaltung sei es weiterhin, das komplette Stadtgebiet mit Glasfaser auszustatten. Das bestätigt die zuständige Fachfrau Melanie Becker. Wie berichtet, hat der Anbieter &bdquo;Deutsche Glasfaser“ das Zentrum Schloß Holte aus mangelndem Interesse der Bürger davon ausgenommen. Dort ist jetzt schon eine Verbindung bis zu 100 Megabit pro Sekunde möglich, wahrscheinlich haben deshalb viele Bürger das Angebot abgelehnt. Die Glasfasertechnologie ermöglicht Datenraten im Gibabit-Bereich. &bdquo;Das ist die Zukunft“, sagt Melanie Becker. Die Gespräche der Stadt mit der Deutschen Glasfaser haben bislang aber widersprüchliche Ergebnisse geliefert. &bdquo;Mal heißt es nein, dann wieder ja“, schildert Melanie Becker. Weitere Gespräche sollen folgen.

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