Kommunionen und Konfirmationen müssen verschoben werden

Schloß Holte-Stukenbrock. Die Oma wollte aus Nordhausen anreisen, ein Onkel aus Hannover kommen, ein weiterer aus Kiel. &bdquo;Alles war vorbereitet", sagt Yvonne Pape. Ein Tisch im Restaurant war gebucht, das festliche Kleid für Emma (9) hängt seit zweieinhalb Monaten im Schrank. &bdquo;Wir hatten uns wirklich auf die Kommunionfeier gefreut." Am Sonntag hätte sie stattfinden sollen. Nun muss sie verschoben werden, denn Abstand, wie er während der Corona-Pandemie Pflicht ist, wäre nicht zu gewährleisten gewesen. Emma hätte ihre Erstkommunion mit einem Dutzend weiterer Kinder in der Liemker St.-Joseph-Kirche empfangen. Als die Drittklässlerin erfuhr, dass ihr großer Tag nun zunächst nicht wie geplant stattfinden kann, seien Tränen gekullert, erzählt ihre Mutter. Schwer zu erklären sei es derzeit schon, dass keine Schule stattfindet und Emma sich nicht mit anderen Kindern treffen dürfe. &bdquo;Eine Zerreißprobe", sagt Yvonne Pape. Wann die Erstkommunion stattfinden kann, ist noch nicht klar. Emma darf nicht so schnell wachsen &bdquo;Geplant ist ein Ersatztermin im Herbst zwischen den Sommer- und Herbstferien", sagt Pfarrer Karl-Josef Auris. Genaues könne man im Moment aber einfach noch nicht sagen. &bdquo;Denn wir brauchen die Sicherheit." Sobald klar sei, wann die Kommunionfeiern und auch Firmungen stattfinden könnten, &bdquo;werden wir uns sofort mit einem Brief an die Eltern wenden". Yvonne Pape hofft, &bdquo;dass Emma bis dahin nicht mehr so viel wächst", denn das würde bedeuten, dass ein neues Kleid her muss. Insgesamt 63 Kinder aus Schloß Holte-Stukenbrock sollen ihre Erstkommunion in diesem Jahr empfangen. Zwei in Senne, jeweils elf in Sende und Stukenbrock, 13 in Liemke und 26 in Schloß Holte. &bdquo;Die Vorbereitung auf die Erstbeichte und der Empfang des Sakramentes der Versöhnung hat Ende Februar noch geklappt", sagt Gemeindereferentin Liliane Baumann. Andere Dinge aber, wie etwa ein Weggottesdienst, bei dem die Kinder in Begleitung an bestimmte Themen herangeführt werden, fiel bereits in die Corona-Zeit. Auch einige Aktionen, die von den Eltern in Eigenregie geplant worden sind, konnten bislang nicht umgesetzt werden. &bdquo;Die Kommunionkinder aus St. Heinrich Sende zum Beispiel wollten gerne noch ins Bibeldorf." &bdquo;Die persönlichen Begegnungen fehlen sehr" Andere wollten Palmsträuße binden und backen. Seelsorgestunden für Drittklässler hätte es in den Grundschulen gegeben. Normalerweise. Was davon noch umgesetzt werden könne und wann, das müsse sich zeigen, sagt Liliane Baumann. &bdquo;Im August stehen in den Grundschulen auch Klassenfahrten an." Eigentlich. Die Gemeindereferentin kommuniziert derweil viel über den Mail-Verkehr. &bdquo;Seelsorge läuft im Moment auf anderen Kanälen." Den Kommunionkindern hat sie einen Brief und Material zukommen lassen. &bdquo;Ich versuche, den Kontakt zu halten." Im Moment müsse man halt andere Wege gehen, &bdquo;aber die persönlichen Begegnungen fehlen sehr". &bdquo;Schweren Herzens", sagen auch die evangelischen Pfarrer Reinhard Bogdan und Carsten Glatt, &bdquo;haben wir uns entschieden, die für den 3., 10. und 17. Mai geplanten Konfirmationstermine zu verschieben". Damit es nicht zu einer Situation kommt, dass womöglich nur mit wenigen Besuchern gefeiert wird, sind die Termine wie folgt verschoben worden. Bezirk 1 (Pfarrer Glatt) auf Samstag, 22. August, 14 Uhr, und Sonntag, 23. August, 10 Uhr. Bezirk 2 (Pfarrer Bogdan) auf Sonntag, 30. August, 14 Uhr. Konfirmationen im August? Nachdem die Bundesregierung verkündet hat, dass es bis Ende August keine Großveranstaltungen geben darf, sollen nun erst einmal die Gespräche mit den Kirchenvertretern in der kommenden Woche abgewartet werden. &bdquo;Einige Eltern haben gefragt, warum wir die Konfirmation nicht gleich um ein Jahr verschieben", berichtet Reinhard Bogdan. Zwei Jahrgänge auf einmal, &bdquo;das ist logistisch aber nicht einfach zu lösen". Deshalb bleibe es erst einmal bei den August-Terminen. &bdquo;Wenn wir die auch nicht halten können, müssen wir noch einmal verschieben." Das gilt auch für die Herstellung des von den Konfirmanden gestalteten Fensters &bdquo;Einzug Jesu nach Jerusalem". &bdquo;Der Bleiriss ist fertig, noch haben die Konfirmanden die Farben aber nicht ausgesucht", sagt Reinhard Bogdan. Dafür müsste die diesmal kleine Gruppe der 15 Konfirmanden zur Paderborner Glasmalerei Peters fahren, und das kommt derzeit nicht in Frage.

Meistgelesen