Schloß Holte-Stukenbrock

Gewalt, Elektroschocker, Beamten-Beleidigung: Bilanz der Polizei zur Pollhans-Kirmes

Der Sonntag verläuft zunächst ruhig, ohne besondere Vorkommnisse und mit wenigen Anzeigen. Erst in der Nacht geht es hoch her.

Die Beamten der Gütersloher Polizei waren am Pollhans-Wochenende wieder regelmäßig im Einsatz. | © Picture Alliance

22.10.2019 | 22.10.2019, 13:52

Schloß Holte-Stukenbrock. Drei Tage Kirmes-Spaß, drei Tage volles Programm. Das Pollhans-Wochenende samt dem traditionellen Montag hat wieder etliche Besucher nach Schloß Holte-Stukenbrock gelockt. Die Polizei zieht jetzt Bilanz.

Samstag

15 Platzverweise, zwölf Strafverfahren und sechs Ingewahrsamnahmen - das war die Bilanz der Polizei am Pollhanssamstag. Den Strafverfahren waren fünf Körperverletzungsdelikfte vorausgegangen, meist wegen Auseinandersetzungen zwischen betrunkenen Besuchern. Zweimal wurden Polizeibeamte von Besuchern angegriffen und beleidigt - zwei Strafanzeigen wegen Widerstandshandlungen folgten.

Sonntag

Tags darauf erlebten die Beamten zunächst einen ruhigen Arbeitstag ohne besondere Vorfälle, ehe es in der Nacht nochmal hoch herging. Obwohl die Stimmung sich durch den Alkohol aufheizte, wurden bis 2 Uhr nur vereinzelt Anzeigen geschrieben. Eine wegen Diebstahls, zwei wegen Sachbeschädigungen und eine wegen Verkehrsunfallflucht.

Eine Gruppe von 15 bis 20 Männern verließ zu diesem Zeitpunkt eines der Festzelte. Sie fielen durch agressives Verhalten untereinander und durch Provokationen auf. Die Beschimpfungen richteten sich in erster Linie gegen die Polizeibeamten vor Ort. Nach diversen Platzverweisen waren mehrere Mitglieder der Gruppe an einem weiteren Vorfall in der Nähe der Polizeiwache Schloß Holte-Stukenbrock (Bahnhofstraße).

Fremdenfeindliche Beleidigungen eines 31-Jährigen gegen einen Polizisten

Die Tatverdächtigen provozierten und beleidigten die Beamten und versuchten sie zu schlagen. Als die Beamten die Platzverweise durchsetzten, stießen sie auf erheblichen Widerstand. Einzelne Gruppenmitglieder mussten gar kurzzeitig fixiert werden, damit es nicht zu weiteren Ausschreitungen kam. Ein 31-Jähriger verweigerte sich dem Platzverweis und schlug einen der Beamten. Er wurde in Gewahrsam genommen, wehrte sich allerdings, schlug und trat. Seine Aggressionen richteten sich hauptsächlich gegen einen Polizisten, den er immer wieder fremdenfeindlich beleidigte.

Da der 31-Jährige sich bei den Auseinandersetzungen verletzt hatte, wurde er mit einem Rettungswagen in ein Bielefelder Krankenhaus gebracht. An beiden Tagen kam es zu diversen Verkehrsbehinderungen, die durch Mitarbeiter des Ordnungsamtes und der Polizei sanktioniert wurden.

Montag

Die Einsatzkräfte erlebten laut eigenen Angaben trotz großen Andrangs einen weitgehend ruhigen Montag. Erst gegen 19.55 Uhr meldeten Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes, dass ein 17-Jähriger versucht habe, eines der Festzelte mit einem Elektroschocker zu betreten. Dieser wurde kurz darauf sichergestellt, der 17-Jährige erhielt einen Platzverweis. Die Polizei leitete ein Strafverfahren ein.

Am Abend hatten die Beamten noch eine Anzeige wegen Diebstahls geschrieben. Nach dem Ende der Veranstaltung erhielten fünf Besucher einen Platzverweis, nachdem sie aggressiv waren, Beleidigungen aussprachen und sich weigerten, den Heimweg anzutreten. Auf der Bahnhofstraße kam es gegen 02.15 Uhr zu einer gegenseitigen Körperverletzung, bei der im Anschluss mitgeführte Betäubungsmittel sichergestellt wurden. Zudem wurde ein Strafverfahren eingeleitet.