So soll das Blasmusik-Festival in Schloß Holte-Stukenbrock werden

Schloß Holte-Stukenbrock. Bürgermeister Hubert Erichlandwehr strahlt. Im kommenden Jahr findet vom 10. bis 12. Juli das laut Organisator einzige Blasmusik-Festival nördlich des Weißwurst-Äquators statt. Und das steigt in Schloß Holte-Stukenbrock, vor dem Safariland in der Senne. Initiator und Veranstalter ist die Vibra Agency des Schloß Holte-Stukenbrockers Walent-Tony Cerkez. Die Entscheidung für diese Stadt als Veranstaltungsort dürfte nicht zuletzt deshalb gefallen sein, weil Schloß Holte-Stukenbrock das Festival mit 10.000 Euro sponsort und sich zur Hälfte an den eventuell anfallenden Verlusten beteiligt – allerdings mit maximal 50.000 Euro. Sollte das Festival Gewinn abwerfen, ist die Stadt auch daran zu 50 Prozent beteiligt. Der Name des Festivals soll deutlich machen, dass es in der Region verwurzelt ist: Senne Brass. Festival-Fans können also im kommenden Jahr, dem Jahr des Stadtjubiläums, dreimal die besondere Atmosphäre solcher Veranstaltungen schnuppern: Neben dem Senne-Brass-Festival im Juli gibt es das Whatever-happens-Festival und das Holter Meeting. Mit Senne Brass aber will Walent-Tony Cerkez etwas Besonderes aufziehen. Er spricht von Alleinstellungsmerkmalen und davon, dass er sich mit dem Blasmusikfestival von anderen unterscheiden will. Das gelingt ihm allein schon durch die Festlegung auf die Bläser. Sein Mitarbeiter und Projektleiter Dennis Derckum sagt: &bdquo;Brass-Festivals sind eher aus Süddeutschland bekannt. Wir wollen hier zeigen, dass Blasmusik nicht allein aus Brauchtum und dicken Backen besteht. Unser Format wird so sein, wie es das bisher noch nicht gegeben hat." Cerkez erklärt, dass er und sein Team sich auf den Brass Wiesn im bayerischen Landkreis Freising Eindrücke geholt haben. &bdquo;Das Senne-Brass-Festival soll aber kein Oktoberfest open air werden." Es wird ein Festivaldorf entstehen Bemerkenswert für Cerkez ist, dass auf der Internetseite des Festivals die Regionalität auch durch die Sprache ausgedrückt wird. Plattdeutsch light gibt es da, wenn über dem Termin das Motto &bdquo;Tuten & danzen" steht und auf die weiteren Seiten mit &bdquo;Senne wat?!" verwiesen wird. Die Regionalität endet allerdings mit der Ansprache der Nutzer. &bdquo;Moin, moin ihr Schietbüddels" ist reinstes norddeutsch, Hamburger Ecke. Eine echte Besonderheit dürfte auf dem Festivalgelände entstehen. Nach Cerkez Vorstellung wird dort ein Festivaldorf errichtet – mit Straßen, die (plattdeutsche) Namen haben, mit Häuschen und Hütten. Dabei arbeitet er zusammen mit Arvid und Jonathan Gröne. Eine Abteilung hat sich spezialisiert auf Eventbauwerke aus nachwachsenden Rohstoffen. Cerkez: &bdquo;Die machen alles aus Holz." Auch die Vereine der Stadt sollen miteinbezogen werden. Vor allem aber werden während des Festivals Workshops angeboten. Deren Organisation übernimmt Frank Schröder, Inhaber eines großen Fachmarktes für Blasinstrumente. &bdquo;Wir rechnen mit einem hohen Anteil an Fachpublikum", sagt Schröder. Und von diesen Hobbymusikern seien viele daran interessiert, Tipps von Profis zu bekommen. Die Workshops werden für jeden zugänglich sein, die Teilnehmerzahl werde aber auf 30 bis 40 Musiker begrenzt werden. &bdquo;Sonst wird es zu unübersichtlich", sagt Schröder. Die ersten Bands haben auch bereits zugesagt. Mit dabei sein wird das Städtische Blasorchester, in dem auch der Bürgermeister mitspielt. Top-Combo ist die Band &bdquo;Querbeat" aus Köln, die Punk und Blasmusik gekonnt zusammenbringt. Hinter &bdquo;Shantel und dem Bucovina Club Orkestar" verbirgt sich Stephan Hantel, der die Musikkultur aus Südosteuropa, dem Nahen Osten und dem Mittelmeer vereint und etwas Neues entstehen lässt. &bdquo;Von Weiden" ist bläserdominierter Indiefolk aus Ostwestfalen, und die Band &bdquo;Homebrass" kommt aus Harsewinkel. Sie nimmt sich Coverversionen von Musikhits vor und präsentieren sie auf ganz eigene Art und Weise. Auf Nachfrage sagte Cerkez, dass sicherlich auch das St.-Johannes-Blasorchester eine Rolle spielen wird. Karten sind ab sofort zu erhalten. Es gibt eine limitierte Anzahl an Frühbuchertickets. Angeboten werden die Ticketkategorien im Internet, im Rathaus und in der Tankstelle Mersch, Hauptstraße 43. Von einem kostenlosen Eintritt für SHS-Bürger am Festivalsonntag ist allerdings nicht mehr die Rede. Cerkez hatte den Mitgliedern des Wirtschafts-, Marketing- und Stadtentwicklungsausschusses im April gesagt, dass das die oberste Zielsetzung sei. www.senne-brass.de

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