Neue Wege mit Bus und Bahn

Schloß Holte-Stukenbrock. &bdquo;Wer auch in Zukunft will, dass Menschen vom Auto auf den ÖPNV umsteigen, muss das Angebot entsprechend ausbauen“, fordert Marion Herzog. Wichtig sei die grundsätzliche Organisation der Mobilität, die Erreichbarkeit aller Ortsteile und bezahlbare Tarife. Unter dem Motto &bdquo;ÖPNV – Gestaltung, neue Wege für und in unsere Stadt“ hatte die SPD Verkehrsexperten in den Gasthof &bdquo;Zur Post“ eingeladen. Obwohl die Resonanz verhalten war, nahmen sich Miriam-Susan Gäbler, Bereichsleiterin Verkehrsplanung MoBiel, der Leiter der MoBiel-Verkehrswirtschaft, David Heidenreich, und Stefan Honerkamp, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Ostwestfalen-Lippe (VVOWL) viel Zeit. Miriam-Susan Gäbler zeichnete ein Bild von den stetig steigenden Fahrgastzahlen. Vor 30 Jahren seien es 23 Millionen gewesen, im vergangenen Jahr bereits 60 Millionen. Bis 2020, das kündigte die Diplomingenieurin an, &bdquo;sollen alle öffentlichen Verkehrsmittel barrierefrei sein“. Und: &bdquo;Mindestens zwei Rollstühle müssen hineinpassen.“ Ziel sei es, den motorisierten Individualverkehr bis zum Jahr 2030 zu halbieren. Großer Wunsch, das wurde bei der Veranstaltung des SPD-Ortsvereins Schloß Holte-Stukenbrock deutlich, ist die Stadtbahnverlängerung der Linie 1 nach SHS. Dringender Wunsch: Verlängerung der Stadtbahnlinie 1 bis nach SHS Die Verlängerung nach Sennestadt ist bereits geplant. Derzeit sind die Stadt Bielefeld und MoBiel aber noch dabei, eine neue Vorplanung zu erarbeiten. Hierzu hatte es bereits zwei öffentliche Veranstaltungen gegeben. Miriam-Susan Gäbler berichtete von jeweils sehr großem Interesse. Wichtig ist ihr auch, Schüler zu befragen, wie sie sich eine gute Mobilität vorstellen. Eine Besucherin bemerkte in diesem Zusammenhang, dass auch junge Familien von fehlenden Verbindungen betroffen seien. &bdquo;Gerade sind die Zusagen für die Kitas rausgegangen.“ Einige hätten nur einen Platz ergattern können, der nicht nah am Elternhaus liegt und müssten nun zum Teil weiter fahren. Ob es denn in der Stadt keine Sammeltaxen gebe, wollte die SPD-Europaabgeordnete Sally Lisa Starken aus Bielefeld wissen. Nein, die gebe es bisher nicht, bestätigte Stefan Honerkamp. &bdquo;Wenn uns ein Auftrag dafür erteilt wird, setzen wir ihn sofort um.“ Letztlich sei das aber immer eine Frage des Geldes. Marion Herzog erinnerte an die in Liemke geplante Flüchtlingsunterkunft. &bdquo;Nicht nur für diese, sondern für alle dort lebenden Menschen, muss es künftig bessere Verkehrsmöglichkeiten geben.“ Das gelte auch für Stukenbrock-Senne. Neue Wege zu gehen, von anderen zu lernen, das sei ganz wichtig, betonte Marion Herzog. David Heidenreich stellte das Projekt des &bdquo;On-demand-ÖPNV“ vor, das vorangetrieben werden soll. Statt feste Strecken zu bedienen, wie es bei Stadtbahnen und Bussen zwangsläufig üblich sei, fahren Kleinbusse ohne festgelegte Routen und ohne fixen Fahrplan. Kunden geben per App an, von wo nach wo sie fahren wollen. Ein Algorithmus berechnet für jeden Bus die optimale Route, um möglichst viele Fahrgäste möglichst günstig an ihren Zielort zu befördern. In Sennestadt und Jöllenbeck/Brake wird das Vorhaben getestet. Auch hier brauche es für eine mögliche Umsetzung den politischen Auftrag. Fakt sei, dass Menschen sich im Nahbereich des ÖPNV bewegten, berichtete Stefan Honerkamp. Er räumte ein, dass der Westfalen-Tarif, wie schon sein Vorgänger, &bdquo;Der Sechser“, immer noch zu kompliziert aufgebaut sei. Das gelte auch für die Darstellung der Fahrpreise. &bdquo;Wir brauchen für die Vielfahrer Tickets, die als Flatrate für Großflächige Gebiete gelten.“ David Heidenreich kündigte an: &bdquo;Wir wollen flexiblere Tarife einführen und die Darstellung vereinfachen.“

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