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Line Dance macht süchtig

Mehr als 250 Tänzer feiern ausgelassene Party zum Geburtstag der „Jolly Joker Line Dancer“

Lebensfreude pur: Das gemeinsame Tanzen in „Linie“ sorgte am Samstag in der Post für Fröhlichkeit und Ausgelassenheit bei den mehr als 250 Gästen, die den fünften Geburtstag der „Jolly Jokers“ feierten. | © Fotos: Sibylle Kemna

16.03.2015 | 16.03.2015, 08:11

Schloß Holte-Stukenbrock. Super Stimmung, einfach genial“, schwärmt Lizzie aus Herford angesichts der Partyatmosphäre bei der Line-Dance-Party in der „Post“. Mehr als 250 Tanz- und Feierbegeisterte sind dem Ruf der „Jolly Jokers“ gefolgt und haben am Samstag den großen Saal in einen Line-Dance-Tempel verwandelt.

„Fünf Jahre – das ist doch schon was“, erklärt Pressefrau Christine Schütte-Ernst angesichts des ersten kleinen Jubiläums der „Jolly Joker Line Dancer.“ In diesen fünf Jahren ist der Verein bekannt geworden durch zahlreiche Auftritte in der näheren Umgebung und hat auch mit vielen Gleichgesinnten Freundschaft geschlossen. So hatten sich 37 befreundete Line-Dance-Gruppen aus Ostwestfalen, dem Ruhrgebiet und dem Sauerland angemeldet, für die die „Joker“ in liebevoller Bastelarbeit je einen Kaktus als individuell beschriftete Tischdeko erstellten. Der Tänzer mit der weitesten Anreise heißt Helmut und kommt aus dem Süden von Hamburg.
Wie auf einem Ausflug in den Wilden Westen fühlen sich Besucher, als sie die in einen Westernsaloon verwandelte „Post“ betreten. Gleich am Eingang wehen viele kleine Flaggen der Vereinigten Staaten. Die Mitglieder einer Gruppe kommen oft im gleichen Look in kariertem Hemd, Cowboystiefel und -Hut oder auch anderem Western-Styling.
Line Dancer brauchen keine lange Aufwärmzeit: Schon kurz nach dem Beginn des Einlasses um 19 Uhr ist die Tanzfläche voll. Dutzende Menschen, die sich teilweise noch nie zuvor gesehen hatten, tanzen zusammen in Reih und Glied den „Chattahoochee“, den „One Shot“ oder „Black Velvet“, als hätten sie diese zusammen einstudiert. „Das Geheimnis ist, dass es zu jedem Lied eine bestimmte Choreographie gibt“, erklärt Andrea Brinkmann aus Verl. Alle Tänzer machen die gleichen Bewegungen und Drehungen. „Wir kommen alle aus unterschiedlichen Richtungen, aber auf der Tanzfläche spricht man die gleiche Sprache“, sagt die begeisterte Line Dancerin, die bei den „Jokers“ zu den Trainern gehört.
Gerade das gemeinsame Tanzen in einer Gruppe spricht Alt und Jung an.. „Es ist einfach sagenhaft, wenn 70 oder 80 Tänzer alle synchron miteinander tanzen“, schwärmt Lizzy aus Herford, die seit acht Jahren „infiziert“ ist. „Es macht wirklich süchtig, man will immer wieder einen neuen Tanz kennenlernen“, berichtet die blonde Engländerin, die durch das Tanzen im Westernstil viele Freunde gewonnen hat. „Egal, wo du hinfährst, du triffst deine Freunde immer wieder, das ist wie eine große Familie.“
Jede Gruppe hat ihre Lieblingssongs und -tänze und bringt sie mit nach Stukenbrock. Zu klassischer, rockiger, aber auch moderner Country- und Westernmusik führen sie ihre Tänze vor und regen die anderen gleich zum Mitmachen an. Da gibt es schwungvolle Bewegungen mit den Händen, Sprünge und immer wieder typische Beinbewegungen, die zusammen eine peppige Choreographie ergeben. So ist die Tanzfläche den ganzen Abend über gut gefüllt und der schöne Holzboden perfekt geeignet für das Line Dancen. Dabei kommen die Tänzer schnell ins Schwitzen. „Das sieht harmlos aus, ist aber auf Dauer ganz schön anstrengend“, berichtet Janine aus Bielefeld, die wie viele andere immer Ersatzklamotten dabei hat zum Wechseln. Für sie ist Line Dancen „Lebensfreude pur“.
Sänger Steve E. Smith ist bekannt und beliebt bei den Line Dancern. „Er trifft gut den Nerv des Publikums“, berichtet Björn Riegel aus Kaunitz, auch er „Jokers“-Trainer. Smith erfüllt auch zahlreiche Wünsche aus dem Publikum und heizt die Partyatmosphäre immer wieder an. „Wir sind sehr zufrieden mit unserer ersten Party hier in der Post“, sagt Anja Weidemann, „es ist alles perfekt, alle fühlen sich wohl und haben Spaß.“ Die vielen Stunden Vorbereitung haben sich gelohnt. „Wenn man die volle Tanzfläche sieht, ist das das schönste Dankeschön für die ganze Arbeit.“

Information
Mittwochs und freitags Training

Zehn Leute aus Schloß Holte-Stukenbrock und Umgebung, die sich aus einer anderen Line-Dance-Gruppe kannten, haben sich am 24. März 2010 selbstständig gemacht – und anfangs in der Scheune des Kartoffelhauses in Liemke getanzt. Doch der Steinfußboden bot zu wenig Resonanz und so treffen sich die inzwischen 35 Mitglieder heute in den Trainingsräumen an der Kaunitzer Straße 59, jeden Mittwoch und Freitag ab 19.30 Uhr. Sie freuen sich über jeden, der vorbeikommt und Interesse hat.