Hunderte feiern bei Festival in Rietberg - nervöse Fragen wegen Corona

Rietberg. Das 7. Cultura-Rock-Festival riss am Wochenende rund 850 Gäste mit einem fünfstündigen Programm förmlich von den Sitzen. Endlich wieder Livemusik. Als Claus Hassing, die dänische Kopie von Bryan Adams, weit nach Mitternacht mit &bdquo;Straight from the heart" und &bdquo;The Kids wanna Rock" die beiden letzten Songs des Abends anstimmte, ging ein Festival der besonderen Art zu Ende. Das war mit einem Jahr &bdquo;Verspätung" wegen Corona erstmals über zwei Tage angesetzt worden. Rund 350 Gäste am Freitag und knapp 500 am Samstag verfolgten das Konzert mit den drei außergewöhnlichen Bands. Veranstalter verweisen auf 3G und Sicherheitsmaßnahmen Nervösen Fragen, ob das Konzert wegen der aktuell galoppierenden Inzidenzzahlen eine gute Idee sein konnte, traten die Veranstalter mit dem Verweis auf die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen entgegen. Neben einem 3G-Nachweis sorgte eine zusätzliche Lüftung für einen verbesserten Luftaustausch im Saal. Durch die Aufteilung des Konzerts auf zwei Tage wurde die Kapazität der Cultura nur zu 50 bis 60 Prozent ausgeschöpft. &bdquo;Dann darf man auch keinen Restaurantbesuch mehr machen", zog Michael Beckhoff, Initiator, Sponsor und Mitveranstalter des Festivals einen Vergleich. Die, die gekommen waren, kamen voll auf ihre Kosten. Besonders die Abfolge der Bands begeisterte. Es eröffneten Mademoiselle Orchestra aus Frankreich, ein siebenköpfiges Frauen-Ensemble, das nicht nur eindrucksvoll bekannte Musikstücke interpretierte, sondern mit Slapstik und Komödie den Besuchern hier und da ein Lachen auf die Lippen zauberten. &bdquo;Schrill, witzig, originell", hatte Michael Beckhoff die Band angekündigt. Und die Französinnen lieferten. Mit &bdquo;Calefornia Dreamin", &bdquo;Get Lucky", &bdquo;Billy Jean", teils a capella gesungen, teils von voluminösem Bläsersound begleitet, ging es zur Sache. Sie interpretierten Kurt Cobain, Nena (&bdquo;99 Luftballons"), französische Marschmusik, zogen sich dazu völlig unpassende High-Heels an, oder hantierten mit Wasser. &bdquo;Meet and Greet" – Publikum trifft Musiker Eingebaut hatten die Veranstalter ein &bdquo;Meet and Greet" – Publikum trifft Musiker – das während der Pausen allerdings draußen stattfand. Der überwiegende Teil der Gäste zog es vor, sich drinnen kulinarisch zu versorgen. Lesen Sie auch: Verler Adventsmarkt wegen der hohen Corona-Zahlen abgesagt Ihre Cultura-Premiere gab die Band &bdquo;Voodoo Lounge", die schon in Gütersloh und Oelde, aber noch nie in Rietberg aufgetreten war. Deren Leadsänger Bobby Ballasch imitierte den hüpfenden Mick Jagger sehr gekonnt. In der ersten Reihe vor der Bühne lagen sich einige &bdquo;Middle-Ager" in den Armen, als wenn die Stones persönlich aufgetreten wären. &bdquo;Wir haben zwölf Stones-Konzerte und sechsmal die Voodoo-Lounge besucht", erklärten Bernhard Petermann und Winfried Wesselmann, die anhand ihrer T-Shirts leicht als Stones-Fans auszumachen waren. Wie viele andere waren die Beckumer begeistert. Mit &bdquo;Street fighting man", Monkey man", &bdquo;Miss you" und &bdquo;Beast of burden" legte Europas größte Rolling-Stones-Tribute los. &bdquo;Will einer nach Hause?" Die Stimmung so richtig zum Kochen brachte freilich erst Claus Hassing mit seiner fünfköpfigen Band. Der Däne sah nicht nur aus wie (eine etwas jüngere Kopie von) Bryan Adams, auch Gestik und Gesang stimmten mit dem Original überein. Besonders geschätzt wurden an diesem Abend auch die leiseren Stücke Adams, wie &bdquo;Its only love", &bdquo;Everything I do" oder eben &bdquo;Straight from the heart" zum Ende. Fast zwei Stunden zogen die Dänen durch. &bdquo;Will einer nach Hause?", fragte Claus Hassing zwischendurch. Hassing selbst jedenfalls war nach Feiern und Auftritt zu Mute.

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