Investition von 1,38 Millionen Euro - Kita-Bedarf spitzt sich zu

Rietberg. Eigentlich sollte in diesem Herbst in der Kita St. Gabriel in Druffel eine zweite Gruppe für 6 U3-Kinder und 14 Über-Dreijährige an den Start gehen. Diese vor einem Jahr ausgegebene Zielmarke war jedoch nicht zu halten. Nun steht auch hinter dem neuen Eröffnungstermin am 1. August 2021 ein Fragezeichen. Denn ausgeschrieben ist der geplante Neubaukörper, der an das Bestandsgebäude angedockt werden soll, bisher nicht. Der Bedarf hat sich in den letzten Jahren weiter zugespitzt. Mangels räumlicher Kapazitäten haben im Kindergartenjahr 2020/21 nur 22 der 39 Über-Dreijährigen in der Druffeler Eingruppeneinrichtung einen Kitaplatz bekommen – 56 Prozent. 27 der 29 Unter-Dreijährigen (93 Prozent) werden von Tageseltern betreut. "Das ist eine erschreckend niedrige Zahl" &bdquo;56 Prozent – das ist eine erschreckend niedrige Zahl. Damit sind wir trauriger Spitzenreiter im Stadtgebiet”, machte Katrin Kuhn (CDU) im Ausschuss für Schule und Kita ihrem Ärger Luft. &bdquo;Da muss jetzt unbedingt etwas passieren.” Beunruhigt darüber, dass das unter städtischer Regie geplante Bauvorhaben noch nicht ausgeschrieben ist, wollte sie wissen, ob es bei der Eröffnung nächsten Sommer bleibt und ob es eine Übergangslösung für den Fall gibt, dass auch dieser Termin nicht zu halten ist. &bdquo;Die Eltern verlassen sich darauf, dass der erweiterte Kindergarten im Sommer 21 an den Start geht”, machte Kuhn deutlich. Ein weiteres Jahr hätten sie ihre Kinder bei den Tageseltern gelassen und damit Nachteile wie kürzere Betreuungszeiten in Kauf genommen. &bdquo;Jetzt laufen sie Gefahr, im Sommer 21 wieder nicht versorgt zu werden. Ich kann verstehen, dass da Frust aufkommt”, zürnte Kuhn und forderte von der Stadt &bdquo;Ehrlichkeit und Klartext” ein, womit zu rechnen sei und wie geplant werden könne. Wie kam's zur zeitlichen Verzögerung? Sozialamtsleiter Wilfried Dörhoff erklärte die zeitliche Verzögerung damit, dass für die Erteilung der Betriebsgenehmigung der zweiten Gruppe ein weiterer Mehrzweckraum als Ausweich- und Gymnastikfläche erforderlich sei. Zudem seien neue Anforderungen wie ein dreifacher Luftwechsel und die Ausstattung mit einer Lüftungsanlage zu erwarten. Und das spiegele sich auch in den Baukosten von insgesamt 1,38 Millionen Euro wider. Dörhoff hält es dennoch für realistisch, dass der bisherige Zeitplan eingehalten werden kann, &bdquo;wenn alles vernünftig klappt”. Nach wie vor sei geplant, dass die erste Gruppe am 1. August 2021 in den Holzständerbau einziehen könne und eine halbe Gruppe übergangsweise in dem dort geplanten Mehrzweckraum betreut werde – plus oder minus ein oder zwei Wochen. Danach gehe es an die Sanierung des Bestandsgebäudes. Voraussichtlich im Oktober dann sei die Kita für insgesamt 40 Kinder in zwei gemischten Gruppen nutzbar. &bdquo;Vorausgesetzt, die Ausschreibung der verschiedenen Gewerke ist von Erfolg gekrönt. Und das können wir nur bedingt beeinflussen”, schränkte Bürgermeister Andreas Sunder ein. Er erinnerte daran, dass die Stadt für den Träger, die katholische Kirchengemeinde, bereits als Investor und Planer eingesprungen sei, &bdquo;und das trotz der vielen anderen Baumaßnahmen, die wir im Bereich Schule und Sportstätten zu stemmen haben”. &bdquo;Den Druffelnern ist einiges zugemutet worden" Dörhoff kündigte daraufhin an, nach den Kindergartenanmeldungen, die derzeit laufen, Aussagen zur planerischen Perspektive treffen zu können. Im Moment gebe es noch viele Unwägbarkeiten – nicht nur Druffel betreffend, sondern auch die geplanten Erweiterungen der Kitas in Westerwiehe, Neuenkirchen und Mastholte. Dörhoff: &bdquo;In der nächsten Sitzung lässt sich verlässlicher sagen, wo wir stehen”. Marco Talarico (CDU) kritisierte das &bdquo;große Zeitdelta zwischen Beschlüssen und Realisierung”. Den Druffelern sei in dieser Hinsicht in den letzten Jahren einiges zugemutet worden. &bdquo;Wir dürfen hier nicht in die Aufschieberitis kommen”, so Talarico.

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