Rheda-Wiedenbrück

Magie mit der Macht der Gedanken

Der Zauberkünstler Thimon von Berlepsch verblüfft sein Publikum. Einige Besucher fanden sich sogar als Protagonisten auf der Bühne wieder

Schwebender Tisch: Thimon von Berlepsch tanzt auch mit Tischchen. | © Rolf Birkholz

13.11.2015 | 13.11.2015, 17:12
Konzentration: Thimon von Berlepsch animiert die Besucher im Reethus zu einer Fingerübung. - © Rolf Birkholz
Konzentration: Thimon von Berlepsch animiert die Besucher im Reethus zu einer Fingerübung. | © Rolf Birkholz

Rheda-Wiedenbrück. Wenn man sich nur über die Anzugfarbe des Mannes nicht ganz sicher wäre, ginge es ja noch. Es ist wohl ein geheimnisvoll dunkles Türkis, das Thimon von Berlepsch in der ersten Hälfte seines Programms "Der Magier" trägt, wer will das so exakt bestimmen im Bühnenzauberlicht. Aber es bleibt so einiges im Ungewissen in der gut besuchten Vorstellung im Reethus, wo der Zauberer und Hypnotiseur sein Publikum charmant unterhielt und immer wieder verblüffte.

Berlepsch führt zunächst in seine Kindheit. Da habe er mit 13 auf dem Dachboden ein Buch von 1891 über "Moderne Salonmagie" entdeckt. Damals hat ihn gepackt, was er später zu seinem Beruf macht. Heute lässt er sich auf Reisen in alle Welt inspirieren. Fotos aus Indien, Kuba, Kolumbien werden projiziert. Und schon zieht der Künstler ein rotes Tuch durch den Mikrofonständer. Dann demonstriert er einer immerhin auf den Namen des Marien-Erscheinungsortes Lourdes getauften Spanierin aus dem Publikum in einem Kartentrick, wie Karofünf und Kreuzbube, gefaltet zwischen den Lippen, unbemerkt die Seiten wechseln.

Warum macht er so was? "Weil ich es kann"

Es werden in den zweieinhalb Stunden noch einige Personen auf die Bühne gebeten, um die Fertigkeiten des Meisters am eigenen Leib zu erleben. Für einen Nadelstich durch den Oberarm, wie ihn Berlepsch, auf der Fakir-Fährte, sich selbst zuzufügen scheint, müssen sie freilich nicht herhalten. Leuten, die fragten, warum er so etwas mache, antworte er: "Weil ich es kann."

Charme, Einfühlungsvermögen und Autorität fördern den Erfolg in der magischen Welt. Und die Bereitschaft, so der 37-Jährige, sich "außerhalb der Komfortzone" Einflüssen auszusetzen, um dadurch selbst neue (Vorstellungs-)Kräfte zu wecken. So wählen Besucher auf der Bühne farblich unterschiedene Stühle, wie vorausgesagt. Und der Mann scheint Namen zu kennen, ohne sie gesagt bekommen zu haben. Sie sei "schwer beeindruckt", bekennt eine Besucherin, nachdem der Zauberer mehr von ihr wusste, als sie glaubte verraten zu haben.

"Später können Sie gerne ausflippen"

Nach einem Tänzchen mit schwebendem Tisch bittet Berlepsch um "absolute Ruhe im Publikum, später können Sie gerne ausflippen." Er spricht von "inneren Bildern und starken Emotionen", von negativen Kräften, die zu überwinden seien - viel zu erzählen gehört eben zum Handwerk - , um sodann drei Personen zu hypnotisieren. Eine Frau bekommt ein Fünf-Cent-Stück in die Hand gelegt, wo es nach Kraft gebenden Worten des Magiers plötzlich gebogen wieder auftaucht. Ein Junge, aus der Trance erwacht, füllt rasend schnell ein magisches Quadrat mit 16 Zahlen, die addiert in jeder Reihe die Summe 77 ergeben.

Wenn man sich nur über die Anzugfarbe des Mannes nicht ganz sicher wäre, . . .