Von
Wilhelm Ide
28.07.2015 | 28.07.2015, 07:23
Rheda-Wiedenbrück
Eine besondere Festlichkeit für St. Vit
Gestalteten den Gottesdienst: Lektorin Ursula Schalück (v. l.), Messdiener Clara Sandhäger und Patrik Narmont, Pfarrdechant Meinolf Mika, Jubilar Pater Hermann Schalück OFM, Guardian Martin Lütticke OFM, Messdiener Amelie Brielmann und Thomas Wallmeyer, Kommunionhelferin Marita Narmont. | © Wilhelm Ide
Rheda-Wiedenbrück. Ein Tag von besonderer Festlichkeit war der vergangene Sonntag für die Pfarrgemeinde St. Vitus. Ein Sohn des Dorfes, Pater Hermann F. Schalück OFM, feierte sein goldenes Priesterjubiläum und den Beitritt zum Franziskusorden im Jahr 1959 mit seiner Familie nebst vielen Bekannten in einem Festgottesdienst in der St.-Vitus-Kirche und mit einem Empfang im Vitus-Haus. Eine besondere Note erhielt der Gottesdienst durch die Mitwirkung des Kirchenchors unter der Leitung von Ulrike Hengstermann-Siefert.
Pfarrdechant Meinolf Mika wählte zu Beginn des Gottesdienstes eine Nachricht aus der Heiligen Schrift: "Über Jesus, den Christus, sagte man, was kann aus Nazareth schon Gutes kommen?". Längst wisse man, dass mit dem Herrn Gutes gekommen sei, versicherte der Dechant und fragte: "Was kann aus St. Vit schon Gutes kommen?" Das Leben von Hermann Schalück gebe Antwort, dessen Stationen der Dechant zusammenfasste.
Geboren wurde der Franziskaner am 8. Mai 1939 als siebtes von neun Kindern der Eltern Wilhelm und Ida Schalück. Schon mit 20 Jahren trat er in den Orden ein. 1960 folgte das Studium der Theologie und Philosophie in Münster. 1963 legte er das Ewige Gelübde ab. Zum Priester wurde er 1965 geweiht, 1970 promovierte der Geistliche an der Universität München zum Doktor der Theologie.
Einen Lehrauftrag für Systematische Theologie erfüllte Hermann Schalück von 1970 bis 1974 an den Ordenshochschulen in München und Münster. Von 1973 bis 1983 leitete er als Provinzial die Sächsische Franziskanerprovinz von Werl aus. Als Generalsekretär des Ordens war er von 1983 bis 1985 zuständig für Ausbildung und Studien und von 1985 bis 1991 für die Region West- und Mitteleuropa. Pater Hermann war ferner von 1991 bis 1997 Generalminister des Ordens. 1997 wurde er durch den Vatikan zum Präsidenten des internationalen katholischen Missionswerkes "Missio" (Aachen) ernannt. Er führte dieses Amt bis 2008. Zudem arbeitete er als Präsident des Deutschen Katholischen Missionsrates. Den Verdienstorden des Landes bekam er 2010. Mit seinen Buchveröffentlichungen warb er für soziale Gerechtigkeit, Verantwortung für die eine Welt und den Schutz der Natur. Als Ruheständler lebt der Franziskaner in Bonn, liest und schreibt gern, trifft Leute aller Schichten.
Während eines Empfangs im Vitus-Haus entboten dem Jubilar die Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Marita Frankrone, und Markus Narmont für den Pfarrgemeinderat ein herzliches Willkommen in der alten Heimat: "Wir alle freuen uns, dass du diesen Ehrentag bei uns verbringst." Der stellvertretende Bürgermeister Norbert Flaskamp, dessen Vater ein St. Viter war, erinnerte an gemeinsame Wurzeln und versicherte, die Stadt sei stolz, in Hermann F. Schalück einen solch glaubensstarken, heimattreuen und einsatzbereiten Hüter der christlichen Werte zu haben.
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