Unternehmen äußert sich

Zugführer im Kreis Gütersloh mit 2,67 Promille erwischt: Zug mit 250 Fahrgästen evakuiert

Der Zug der Linie RE 6 war auf freier Strecke unvermittelt zum Stehen gekommen. Später evakuiert die Feuerwehr 250 Fahrgäste. Das ist passiert.

Ein Zug der RE6, hier bei der Einfahrt im Gütersloher Hauptbahnhof, hatte jetzt evakuiert werden müssen. | © Andreas Frücht

25.11.2025 | 25.11.2025, 11:28

Rheda-Wiedenbrück. Ein vermutlich stark betrunkener Lokführer ist nach Auffälligkeiten und dem Halt des Regionalzuges auf freier Strecke im Münsterland von der Polizei vorübergehend in Gewahrsam genommen worden. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 2,67 Promille, teilte die Bundespolizei mit. Die rund 250 Fahrgäste des Zuges der Linie RE 6 blieben unverletzt. Feuerwehrleute halfen demnach bei der Evakuierung des Regionalzuges.

Nach Schilderung der Bundespolizei soll der 53-jährige Triebfahrzeugführer scheinbar grundlos seinen Zug am Sonntagnachmittag auf freier Strecke angehalten haben. Zuvor habe es Unregelmäßigkeiten bei Türschließungen gegeben. Zudem soll der Lokführer vor dem Stopp auf freier Strecke den Bahnhof Rheda-Wiedenbrück durchfahren haben, statt planmäßig zu halten.

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Ein Zugbegleiter bemerkte laut Bundespolizei eine deutliche Alkoholfahne, verhinderte die Weiterfahrt und informierte die Notfallleitstelle der Bahn.

Es gilt ein absolutes Drogen- und Alkoholverbot

Das Unternehmen National Express erklärte, nach Auffälligkeiten im Fahrbetrieb hätten die Kundenbetreuer eingegriffen und für den sicheren Halt des Zuges auf offener Strecke zwischen Rheda-Wiedenbrück und Oelde gesorgt.

Alle rund 250 Fahrgäste seien bis zur Evakuierung von den für Notfälle geschulten Kundenbetreuern angeleitet und unverletzt durch die Feuerwehr in einen anderen Zug überführt worden. „Das schnelle Handeln unseres Zugpersonals und die abgestimmten Notfallprozesse haben entscheidend dazu beigetragen, die Sicherheit der Fahrgäste jederzeit zu gewährleisten.“

National Express sprach in der Stellungnahme von einem äußerst bedauerlichen Einzelfall. Der Fahrbetrieb im Schienenpersonennahverkehr unterliege strengen Sicherheitsvorschriften, einschließlich eines absoluten Alkohol- und Drogenverbots. „Triebfahrzeugführende durchlaufen zudem vorgeschriebene medizinische und psychologische Beurteilungen“, erklärte das Unternehmen. Die laufenden Ermittlungen würden vollumfänglich unterstützt. National Express dankte Feuerwehr und Polizei für die Unterstützung auch bei der Evakuierung.

Einsatz beeinträchtigte den Bahnverkehr erheblich

Wie die Bundespolizei weiter mitteilte, dauerte der Einsatz insgesamt fast drei Stunden und führte zu erheblichen Beeinträchtigungen im Bahnverkehr. Einsatzkräfte der Bundespolizei hatten den Triebfahrzeugführer in Gewahrsam genommen und ihn zur Polizeiwache nach Rheda-Wiedenbrück gebracht.

Bei dem Triebfahrzeugführer sei nach dem Atemalkoholtest eine Blutprobe angeordnet worden. Weil der Mann Anzeichen einer psychischen Ausnahmesituation aufgewiesen habe, sei er in eine Fachklinik eingewiesen worden. Gegen ihn werde wegen Gefährdung des Bahnverkehrs ermittelt.