Neues Verfahren in Klinik im Kreis Gütersloh - Roboter assistiert bei Operationen

Rheda-Wiedenbrück. Mit einer Innovation und mit einer Investition von rund 700.000 Euro endet das Jahr in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie im Sankt Vinzenz Hospital. Seit einigen Wochen wird dort die endoprothetische Operation zur Implantation von künstlichen Kniegelenken erfolgreich mit dem &bdquo;Mako Roboter“ vorgenommen. &bdquo;Dieses Verfahren ist ein Meilenstein zur Implantation von Knie- und Hüftprothese, weil der Roboterarm höchstpräzise arbeitet und individuell die Gelenkanatomie des Patienten aufnehmen und das Implantat anpassen kann“, erklärt Klaus Küppers, Chefarzt der Unfallklinik des Krankenhauses an der Rietberger Straße. Der Mediziner ist zertifiziert für dieses Roboterarm-assistierte OP-Verfahren. Nico Siegert von der Firma Stryker begleitet die chirurgischen Eingriffe im Sankt Vinzenz Hospital. Er ist als Mako-Hardware-Spezialist im Operationssaal anwesend, um die umfangreiche Dateneingabe, die für eine genaue Implantation erhoben werden müssen, zu übernehmen. Eine Prüfung in Italien abgelegt Für Patienten und Patientinnen bedeute das neue Verfahren &bdquo;die bestmögliche Chance zur Wiedererlangung ihrer vollen Lebensqualität“, sagt Küppers. Denn die Methode sei sehr schonend, Operierte hätten damit weniger Schmerzen und die Wundfläche sei deutlich kleiner. 25 Eingriffe hat Küppers mit dem Roboter schon vorgenommen - und alle Behandelten seien sehr zufrieden. Er betont aber, dass der Roboter nichts alleine macht. Die Kontrolle über den gesamten Eingriff hätte nach wie vor der Operateur. Ziel für das kommende Jahr ist es, bis zu 150 Patientinnen und Patienten im Sankt Vinzenz Hospital mit der hochmodernen OP-Methode zu versorgen. Küppers bildet nach und nach seine Oberärzte an dem &bdquo;Mako Roboter“ aus. Die Prüfungen müssen seine Kollegen dann, genau wie der Chef selbst, in Italien als einem von drei möglichen Orten ablegen. Der leitende Oberarzt wird der nächste sein, der das Zertifikat bekommt. Küppers weiß, dass nur durch ein hoch spezialisiertes Team aus allen Fachbereichen der Erfolg mit dem Roboter möglich ist. Zu dem Team gehören neben den Hauptoperateuren die Experten im Arzt- und Pflegebereich, die Physiotherapeuten und viele mehr. Sie arbeiteten Hand in Hand, &bdquo;um die Patienten bestmöglich nach den neuesten Standards zu versorgen“, sagt der Chefarzt. Lesen Sie auch: Riskante Operation für übergewichtige Krebspatientin im Kreis Gütersloh Angepasst an die Anatomie des Kniegelenks Gerade das künstliche Kniegelenk sei eine hochkomplexe Angelegenheit, betont Küppers. Denn neben der optimalen Positionierung der Endprothese müsste auch die Bandspannung, insbesondere die der Seitenbänder, berücksichtigt werden. Hinzu komme die Möglichkeit einer Beinachsenkorrektur, die vom Operateur beachtet werden müsse, um das individuelle Gangbild eines jeden Patienten zu unterstützen. Dieser Herausforderung hätten sich die Entwickler des OP-Roboters Mako von der amerikanischen Firma Stryker gestellt, informiert Küppers. Bei dem Roboterarm-assistierten Operationsverfahren werde die Prothese exakt der Anatomie des Kniegelenks des jeweiligen Patienten angepasst. &bdquo;Wir als Operierende erreichen dabei eine Genauigkeit, die mit bloßem Auge nur schwer gewährleistet werden kann“, nennt Küppers die Vorteile der neuen Technik. Der größte Unterschied sei die individuelle Anpassung der Prothese, sodass die individuelle Biomechanik des Gelenks wiederhergestellt werde. Mit Hilfe einer dreidimensionalen Visualisierung würden maximale Abweichungen von 0,5 Grad erreicht und somit die optimale Funktion der Prothese erreicht. Hinzu komme die intraoperative Erfassung der Bandspannung sowie die Feinjustierung der Prothesenposition. Für das Sankt Vinzenz Hospital ist der Einsatz des neuen Roboters eine zukunftsweisende Operationstechnik, &bdquo;die es in der direkten Umgebung so nicht gibt“, sagt der Chefarzt. Laut Küppers werden diese Operationsverfahren im Umkreis in Bielefeld, Salzkotten und Paderborn angeboten.

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