Besondere Gärten zum Mieten im Kreis Gütersloh - mit Blick aufs Schloss

Rheda-Wiedenbrück. Wo einmal prächtige Rosen und Stauden, aber auch üppig tragende Gemüsepflanzen die Blicke der Spaziergänger im Erlenbruchwald in Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh auf sich zogen, ist nun kein Grün mehr zu sehen. Die große Fläche hinter dem Heising-Palais, in dem die Fürstliche Kanzlei ihren Sitz hat und der auch Witwenpalais genannt wird, wurde gerodet. &bdquo;Der Garten war nicht mehr gepflegt worden“, sagt Besitzer Maximilian Fürst zu Bentheim-Tecklenburg. Wachsen und gedeihen soll dort nahe des Schloss Rheda aber wieder etwas. Bevor er verrät, was ihm für das etwa 2.700 Quadratmeter große Areal vorschwebt, blickt der Fürst zurück. &bdquo;Das ist eine Evolution, die ich hier beschreibe.“ Nach dem Auszug der Mieter aus Heising-Palais, die sich liebevoll um den Garten gekümmert hatten, verwilderte der zusehends. Maximilian zu Bentheim-Tecklenburg bot die Fläche der Stadt an, quasi als Erweiterung des Flora-Parks. Dort fuhren mal die Kutschen im Kreis Doch die Gespräche mit der Verwaltung seien &bdquo;ins Nichts gelaufen, da gab es kein Interesse“. Das gleich Ergebnis brachte der Austausch mit dem Homöopathischen Laboratorium Alexander Pflüger über die Anlage eines Showgartens. Also fragte sich der Grundstücksbesitzer, was der Bedarf sei und fand als Antwort: Parkplätze. Er befragte den britischen Gartenarchitekten Hal Moggridge, einen &bdquo;der bedeutendsten Freiflächenplaner, ein Bekannter des Prince of Wales“, der neben vielen Landschaftsumbauten in Großbritannien auch den jetzigen Rosengarten entworfen habe. Moggridge entwarf den Parkplatz unter Erhalt der alten Bäume. &bdquo;Doch die Denkmalpflege war nicht begeistert“, sagt der Fürst. &bdquo;Dabei war das hier mal eine Verkehrsfläche, hier fuhren die Kutschen im Kreis, das hätte also gut gepasst.“ Lesen Sie auch: Gütersloher trotzt Schottergärten mit ganz besonderem Gartenparadies Gemüse, Obst und Kräuter im Garten anbauen Eine neue Idee für die Nutzung kam Bentheim-Tecklenburg im Klostergarten Herzebrock. Dort hat ein Mieter einen Gemüsegarten angelegt. &bdquo;Der ist sehr hübsch und gepflegt – eine Augenweide.“ Und der Fürst erinnerte sich, dass es um 1822 Bauerngärten rund um das Schloss gegeben hatte. Er beauftragte den Landschaftsarchitekten Halke Lorenzen aus Blomberg, der auch für Herzebrock gearbeitet hatte, einen Entwurf zu erstellen. Den Plan zeigte er Moggridge, der ihn für gut befand, und der Denkmalpflege, &bdquo;die hellauf begeistert war“. Der Entwurf soll nun umgesetzt werden. Er sieht die Anlage von insgesamt sechs Bürgergärten hinter dem Heising-Palais vor. Denn es ist derzeit Trend, Gemüse, Obst und Kräuter auf dem eigenen Balkon oder im eigenen Garten anzubauen. Wer diese Möglichkeit nicht hat, aber ein Stück weit Selbstversorger werden möchte, kann jetzt hier eine der Parzellen mieten. Jeder Garten bekommt einen Strom- und Wasseranschluss Jeder der 280 bis 320 Quadratmeter großen Bürgergärten bekommt einen Strom- und einen Wasseranschluss und ist durch Hainbuchenhecken begrenzt. Der alte Baumbestand bleibt erhalten und wird durch Laubbäume und halbstämmige kleinkronige Obstbäume ergänzt. Vorgesehen sind im Entwurf zudem Grabeland für den Gemüseanbau, aber auch Blumenbeete mit Hochstammrosen oder Hochstammjohannisbeeren. Eventuell sollen auch Gartenhäuschen platziert werden. Über die Einrichtung einer Toilette wird noch nachgedacht. Durch die Parzellen führen Wege mit wassergebundener Decke, und zwar nicht nur für die Pächter. &bdquo;Der Bereich ist offen für Spaziergänger“, spricht Bentheim-Tecklenburg von einer Auflage der Bauordnung. Als eine Art Kleingartenverein sieht er die Anlage nicht. &bdquo;Die Nutzungsverträge werden mit uns abgeschlossen.“ Keine ausufernden Grillpartys Darin wird beispielsweise bestimmt, &bdquo;dass wir hier keine ausufernden Grillpartys haben wollen“. Festgelegt sein soll auch, dass der Anbau in den Gärten &bdquo;optisch zum Gebäude passt“. Das bekommt einen eigenen Kanzleigarten bestückt mit Blumenstaudenrabatten, einer Hainbuchenlaube mit Bank und einem Brunnen als in sich abgeschlossenes Areal. Wann genau die Brache bepflanzt werden soll, ist noch offen. Abhängig ist das auch vom Interesse möglicher Mieter der Parzellen. Die Pacht, die sie für einen Bürgergarten mit Blick auf Schloss Rheda zahlen sollen, liegt voraussichtlich zwischen 100 und 150 Euro, so der Fürst. Würde das Projekt noch zu der Pflanzsaison 2023 starten, &bdquo;würde mich das freuen“, sagt er. Wer sich für eine Parzelle im Garten des Heising-Palais’ interessiert, bekommt weitere Infos in der Fürstlichen Kanzlei unter Tel. 05242 947119.

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