Im "grünsten Gewerbegebiet" im Kreis Gütersloh entstehen auch Wohnhäuser

Rheda-Wiedenbrück. Das &bdquo;grünste Gewerbegebiet im Kreis“, so nennt es die Stadt, kommt voran. Im April soll die Erschließung des Areals am Kiefernweg abgeschlossen sein. Für die Vermarktung des Gewerbegebietes in der Nähe der A2-Auffahrt gebe es viele Interessenten, teilt die Stadt auf Nachfrage der &bdquo;NW“ mit. Allerdings sind erst zwei Grundstücke verkauft. Bauanträge für diese beiden Parzellen gibt es im Rathaus noch nicht. Für elf weitere Flächen stünde der Vertragsabschluss unmittelbar bevor. Für fünf Grundstücke führt die Verwaltung vorbereitende Verhandlungsgespräche. Das Gewerbegebiet am Kiefernweg ist mit 8,7 Hektar eher klein. Vor dem Beschluss über den Bebauungsplan Nr. 400 im Dezember 2020 hatte es zahlreiche Einwände, besonders von Anliegern, gegeben. Auf 300 Seiten waren diese zusammengefasst worden. Mit der Grün-Ausrichtung des Gewerbegebietes haben sich die Wogen scheinbar geglättet. Die Festsetzungen im Bebauungsplan nehmen Rücksicht auf die Natur. So sind begrünte Dachflächen (wenigstens zu 25 Prozent), die Verpflichtung für das Pflanzen eines Laubbaumes für jeweils sechs mit sickerfähigem Pflaster erstellte Parkplätze sowie eine Vorgartengestaltung mit 50 Prozent Vegetation vorgeschrieben. Als Einfriedungen der Grundstücke sind ausschließlich Hecken gestattet, zusätzlich zu einem Zaun. In Randlagen des Gebietes gibt es zudem ein Pflanzgebot für heimische Bäume. Ein Wohngebiet mit elf Parzellen Über die Festlegungen hinaus sollten durchaus weitere vertragliche Vereinbarungen getroffen werden, hatte es bei der Beschlussfassung über das Gewerbegebiet geheißen. So sollen nicht überbaute Flächen zu Blüh- oder Gehölzstreifen werden, die Dachflächen zu 50 Prozent mit Solarpaneelen ausgerüstet werden, Gebäudefassaden eine 25-prozentige Begrünung erhalten und das Brauchwasser über Regenwasserzisternen gesammelt werden. Eine insektenfreundliche Beleuchtung könne das Anforderungsprofil abrunden. Freiwillig sollen die Bauherren noch das Nahwärmesystem nutzen, per Solarthermie ihr Wasser aufheizen und Ladestationen für E-Autos und E-Bikes installieren, so die Festlegungen vor der Beschlussfassung. Von dem 87.000 Quadratmeter großen Gebiet sind 57.022 Quadratmeter als Gewerbegebiet ausgewiesen. Wie es auf Nachfrage heißt, reiche der Branchenmix bei den Parzellen, die kurz vor dem Verkauf stehen, von spezialisierten Automationsunternehmen über klassisches Handwerk bis zu Bauunternehmen. 11.043 Quadratmeter sind Verkehrswege und knapp 8.200 Quadratmeter im nördlichen Teil sind als Wohngebiet ausgewiesen. Das ist aufgeteilt in elf Parzellen, von denen sechs der Stadt gehören. Ein erster Bauantrag sei gestellt. Bevor es dort los gehen könne, müsse jedoch die Baustraße fertig gestellt werden, heißt es aus dem Rathaus. Während der Vermarktungsphase seien Detailfragen mit den Kaufinteressenten zu besprechen gewesen, informiert die Stadt über einen höheren Aufwand, der Zeit beansprucht habe. Beispielsweise seien Fragen zur Bebauung der Grundstücke oder zur Erweiterung von Photovolatik-Anlagen zugunsten von Gründächern erörtert worden. Notwendige Abstimmungsgespräche führen Mitarbeitende des städtischen Immobilienmanagements, der Stadtplanung und der Bauordnung sowie der Wirtschaftsförderung, teilt die Stadt mit. Von einem zögerlichen Kaufinteresse will die Stadt nichts wissen Das Grundstücksangebot abgelehnt oder zurückgezogen hätten bislang nur wenige der ursprünglichen Bewerber, informiert die Pressestelle auf Anfrage. Gründe seien vor allem steigende Zinsen gewesen. Auch erhöhte Materialpreise und Lieferengpässe hätten sich ausgewirkt. Zusammen habe das zu einer Steigerung der Projektkosten geführt. Manche Bauinteressenten könnten das finanziell nicht mehr stemmen, erklärt die Stadt. Von einem zögerlichen Kaufinteresse will sie indes bei der Vermarktung des Gewerbegebiets nichts wissen. Vor der Verabschiedung des Bebauungsplans hatte die Stadt noch eine dreifache Überzeichnung für die Flächen am Kiefernweg registriert. Der gesamte Prozess benötige in seiner Komplexität eben eine gewisse Zeitspanne, heißt es. Der Grundstückspreis liege im Rahmen. Für den Quadratmeter verlangt die Kommune 69 Euro.

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