Kritik am Tag des Ehrenamts in Rheda-Wiedenbrück - Fest kostet zu viel Geld

Rheda-Wiedenbrück. Das Ehrenamt zu fördern und zu stärken, ist das Ziel eines CDU-Antrages. Das könnte mit einer "Ehrenamtskarte Rheda-Wiedenbrück" gelingen, die weniger Anforderungen an die Inhaber stellt als die "Ehrenamtskarte NRW". Deren Einführung war in der Stadt 2011 gescheitert. Weil das Ehrenamt aber "ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft" ist und Vereine und Organisationen seit vielen Jahren "darüber klagen, keinen Nachwuchs für ihre Vorstandsarbeit oder generell aktive Mitglieder zu finden", so die CDU, wagt sie einen neuen Vorstoß. Sie denkt als Empfänger einer Ehrenamtskarte an alle, die aktiv sind bei der Freiwilligen Feuerwehr, beim Deutschen Roten Kreuz, bei der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft oder als Übungsleiter in Sportvereinen. Für die lange Liste der Adressaten soll die Stadt Angebote mit Vergünstigungen erarbeiten: Rabatte bei Eintrittskarten für Veranstaltungen der Flora Westfalica, kostenlose Leseausweise für die Stadtbibliothek oder Rabatte bei Einzelhändlern. "Wir müssen mehr Engagement zeigen, damit die ehrenamtlich Engagierten überhaupt bei der Stange bleiben", sagte Birgit Krimpmann, CDU, im Ausschuss für Soziales, Migration und Sport. "Hören, was die Ehrenamtlichen überhaupt wollen" Eine Ehrenamtskarte mit der Citybonus-Card zu verknüpfen, empfhiehlt Simon Gerhard, FDP, - "als pragmatischen Ansatz, damit die Leute nicht die 30. Karte im Portemonnaie haben". Gut findet Detlef Nacke, Move, mehr für Ehrenamtler zu tun. Ein Bonuskarte aber sei nur ein Teil. "Wir sollten die Ehrenamtlichen in die Debatte einbeziehen, hören, was sie wollen." Dem stimmte Sonja von Zons, Offene Liste, zu. "Wir sollten ein Konzept erarbeiten, hören, was die Ehrenamtlichen überhaupt wollen und wie viele wir überhaupt haben." Eine Vernetzung der Ehrenamtlichen, um sich über die Nachwuchsfrage auszutauschen, wünscht Annette Ahn, Vorsitzende des Stadtsportverbandes. Auch wie Vereine darüber hinaus unterstützt werden können, damit es mit ihnen weitergehe, sollte erördert werden. Eine Ehrenamtskarte für Rheda-Wiedenbrücker siehr Ahn nur als "eine Möglichkeit, um den Aktiven eine Würdigung zukommen zu lassen". "Riesenfest, das unglaublich viel Geld kostet" Kritik an einer anderen Würdigung äußerte von Zons. Der Tag des Ehrenamtes sei ein "Riesenfest, das unglaublich viel Geld kostet und bei dem die Gäste die üblichen Verdächtigen sind", meinte sie die Vorstände. Von Zons selbst habe sich bei dem Fest, zu dem stets auch alle Ratsmitglieder sind eingeladen, immer "unwohl gefühlt, weil es irre viel Geld verschlingt". Veranstaltet wird der Tag des Ehrenamtes alle zwei Jahre seit 2000, damals initiiert von Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe. Da ging die Verwaltung von 7.500 ehrenamtlich Aktiven in der Stadt aus, von denen 800 eingeladen wurden. 1.000 Gäste Gäste kamen zu dem wegen Corona vorerst letzten Fest vor drei Jahren, damals mit einem Unterhaltungsprogramm des GOP Theaters aus Bad Oeynhausen. &bdquo;Zahlreiche Spender beziehungsweise Sponsoren aus der heimischen Wirtschaft haben die Veranstaltung mit fast 27.000 Euro unterstützt", heißt es auf Nachfrage aus dem Rathaus. Die Gesamtkosten hätten bei 39.000 Euro gelegen. Mit der Vorbereitung des Festes hätte das Bürgermeisterteam acht Monate zuvor begonnen.Uwe Henkenjohann, CDU, sagte im Sozialausschuss, &bdquo;dass der Tag des Ehrenamtes hoch geschätzt wird". Als ausdrückliche Würdigung der Menschen, die ehrenamtlich in Rheda-Wiedenbrück tätig sind, bezeichnete Georg Robra, Erster Beigeordneter, die Veranstaltung. Als &bdquo;nicht fundierte Schelte" wertete er dagegen die Kritik der Abgeordneten von Zons. &bdquo;Es gibt durchweg positive Rückmeldungen über die tatsächlich erfolgreiche Veranstaltung", so Robra. Er sicherte zu, dass die Fachverwaltung für die Ehrenamtskarte nun eine fundierte Vorlage erarbeiten werde.

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