Fußball-Regionalligist SC Wiedenbrück triumphiert in allerletzter Sekunde

Der SC Wiedenbrück sorgt in der Fußball-Regionalliga weiter für Furore. Nachdem der Aufsteiger in der Rückrunde bereits mit Unentschieden gegen die Spitzenteams aus Dortmund, Essen und Münster gepunktet und beim Tabellenvierten Fortuna Köln mit 2:0 gewonnen hatte, gelang ihm nun der nächste Coup gegen eine der Top-Mannschaften: Der SCW triumphierte am Samstag mit 2:1 über RW Oberhausen, kletterte in der Tabelle auf Rang neun und hat mit 44 Punkten den Klassenerhalt bereits neun Spiele vor Saisonende sicher. "Das war ein geiles Fußballspiel", schwärmte Trainer Daniel Brinkmann nach dem durchgehend intensiven, taktisch vielseitigen und überaus spannendem Schlagabtausch. Bei dem hatte sein Team das glücklichere Ende für sich: Niklas Szeleschus erzielte den entscheidenden Treffer in der allerletzten Sekunde der dreiminütigen Nachspielzeit. Nach dem kollektiven Wiedenbrücker Torjubel pfiff Schiedsrichter Florian Visse (Ibbenbüren) das Spiel nicht wieder an. Der in der 66. Minute eingewechselte Linksaußen staubte aus sechs Metern ab, nachdem RWO-Keeper Robin Benz einen Schuss von Lukas Demming abgewehrt hatte. Damit krönte Szeleschus die starke Schlussviertelstunde seiner Mannschaft, die auf den Sieg drängte, nachdem sie zuvor mächtig unter Druck geraten war. Die "Kleeblätter" aus Oberhausen, unter Trainer Mike Terranova die drittbeste Rückrundenmannschaft, hatten in der 66. Minute den 1:1-Ausgleich erzielt. Der aufgerückte Innenverteidiger Tanju Öztürk köpfte den zehnten Eckstoß, getreten vom Ex-Verler Bastian Müller, aus acht Metern unhaltbar in den Winkel. Danach schaffte es der SCW aber mit seiner wieder zum 4-3-3 zurückgewechselten Formation, die Gäste (vor allem den rasanten Angreifer Shaibou Oubeyapwa) erfolgreich zu bekämpfen und sie gleichzeitig mit langen Bällen auf die Flügelstürmer in Bedrängnis zu bringen. Zur 1:0-Führung waren die Wiedenbrücker in der 45. Minute gekommen, als Daniel Brinkmann nach starker Anfangsphase längst auf die defensivere 5-4-1-Variante umgestellt hatte. Ein von Torhüter Marcel Hölscher eingeleiteter und von Hendrik Lohmar und Saban Kaptan direkt fortgeführter Angriff mündete in einen millimetergenauen Steckpass von Oliver Zech in den Oberhausener Strafraum zu Phil Beckhoff. Der wurde von Dominik Reinert gefoult, und Lohmar hämmerte den Strafstoß in die Maschen. Auch der in der 75. Minute verletzt ausgewechselte "Sechser" sprang jubelnd auf den Platz, als Szeleschus, der bereits vor einer Woche zum 1:0-Sieg in Mönchengladbach getroffen hatte, mit seinem sechsten Saisontor für das Happyend sorgte. Daniel Brinkmann konnte seinen Jungs nur für Ostersonntag frei geben, denn schon am Mittwoch geht es für den SC Wiedenbrück in Schalke weiter. "Wir haben noch weitere Ziele", kündigte der Trainer an. Neben dem Übertreffen der Hinrunden-Ausbeute (25 Punkte), der Verteidigung des einstelligen Tabellenplatzes und des positiven Torverhältnisses (40:38) will die Mannschaft auch einen neuen Vereinsrekord für die Regionalliga aufstellen. Der steht bisher bei 52 Punkten aus der Saison 2017/2018, die der SCW als Siebter beendete. Einer der Spieler damals war übrigens niemand anderes als Daniel Brinkmann. SC Wiedenbrück: Hölscher - Hüsing (46. Brosowski), Zech, Pudel, Latkowski - Geller - Demming, Lohmar (75. Will) - Beckhoff (66. Szeleschus), Kaptan (83. Klantzos), Tabaku. Im Aufgebot: Osawe, Soyak, Beermann (Tw). Schiedsrichter: Flrian Visse (Ibbenbüren). Gelbe Karten: Pudel (8), Kaptan (12), Latkowski (8) - Reinert (4), Öztürk (7). Tore: 1:0 (45.) Hendrik Lohmar (Foulelfmeter), 1:1 (66.) Tanju Öztürk, 2:1 (90.+3) Niklas Szeleschus.

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