Gymnasium-Schulhof wird für 500.000 Euro umgestaltet

Rheda-Wiedenbrück. Das Einstein-Gymnasium bekommt einen neuen, einen besonderen Schulhof. Die Fläche zwischen dem Hauptgebäude und der ehemaligen Johannisschule, die seit einem Jahr von der Oberstufe genutzt wird, wird klimaresilient als Schulcampus gestaltet. Den Wunsch auf Umgestaltung hat die Schule an der Fürst-Bentheim-Straße bereits vor vier Jahren formuliert. Dass der Wunsch jetzt wahr wird, hat noch einen anderen Grund. Weil das Wasser nach Regenfällen nicht mehr abfließt und sich große Pfützen auf der gepflasterten Fläche bilden, wurde die Kanalisation untersucht. Das Ergebnis: Die Entwässerungsleitungen unter dem gesamten Schulhof sind marode. Die Kanalsanierung kalkuliert die Stadt mit 360.000 Euro. Damit beauftragt ist ein externes Planungsbüro. "Geplant ist eine grüne Mitte" Die Gestaltung des Schulhofes hat die Verwaltung an das Landschaftsarchitektur-Büro Heuschneider vergeben. Das Ziel ist es, aus zwei Schulhöfen einen zu machen und die Aufenthaltsqualität zu steigern. Handlungsleitend ist die "klimaresiliente Ausrichtung". Das heißt: Die Fläche soll an den Klimawandel angepasst werden, um beispielsweise Starkregen zu bewältigen, aber auch als unerträglich empfundene Hitze. Gepflanzt werden sollen mehr Bäume, die das Gelände beschatten. "Geplant ist eine grüne Mitte", stellte Laura Heuschneider der Politik ihren Plan vor. Dort soll ein Hain wachsen "wie ein Biergarten", in dem entspannt gelernt werden könne. An Tischtennisplatten, Basketballkorb oder Slackline vor der Turnhalle können sich die Schüler vor dem Sportunterricht aufwärmen oder sie in ihrer Freizeit nutzen. Weil Kindern und Jugendlichen attraktive Spielmöglichkeiten wichtig seien, sollen an anderer Stelle "Kosten und Ressourcen gespart werden", so Heuschneider. Und zwar an den Pflastersteinen. Die bleiben dort, wo es möglich ist, erhalten. Müssen sie ersetzt werden, gibt es helle, neue im gleichen Format. Es sollen 1.250 Quadratmeter entsiegelt werden und zusätzliche Pflanzflächen von 400 Quadratmeter geschaffen werden. "Eine ganz schön hohe Summe" Kalkuliert werden die Kosten für die Schulhofgestaltung mit 500.000 Euro. Die Stadt rechnet mit einer Fördersumme von 100.000 aus dem Sofortprogramm "Klimaresilienz in Kommunen" des Landes, das im Rahmen der Corona-Hilfen aufgelegt wurde. Den Betrag empfand nicht nur Michael von der Heiden, FDP, "als eine ganz schön hohe Summe, wenn man bedenkt, dass es noch mehr Schulhöfe gibt, die wir umzugestalten haben". Thomas Becher, Immobilienmanagement, erläuterte, dass mit der Sanierung der Entwässerungsleitungen Kosten von 204.000 Euro für die Wiederherstellung der Schulhofoberfläche verbunden sind. Die SPD zeigte sich überzeugt, dass die Maßnahme so notwendig sei. "Sie ist auch wünschenswert, die Leitung des Einstein-Gymnasiums hat sich dafür ausgesprochen", sagte Dirk Kursim. Die Maßnahme an sich stellte in der Ratssitzung auch Martin Hünten nicht infrage. Der Move-Abgeordnete hätte sich jedoch mehr "planerische Transparenz" gewünscht. Seine Fraktion finde die Gestaltung nicht gelungen. Und er wolle nicht den Anschein erwecken, dass nun alle Schulen solch einen Campus bekommen. Move enthielt sich bei der Abstimmung im Rat, während alle anderen Fraktionen zustimmten. "Alle anderen Schulhöfe nach und nach vorschlagen" Das tat die FDP nach anfänglicher Skepsis. "Denn der Schulhof wirkt wie aus der Zeit gefallen", sagte Patrick Büker. Für die Grünen freute sich Hans-Hermann Heller-Jordan, dass das Thema Klimaschutz "nun eine Resilienz bekommen hat". Ausdrücklich begrüßte Thomas Mader, CDU, die Umgestaltung des Campus am Einstein-Gymnasium. Er sagte, "dass es einen Gleichklang zu den anderen Schulen geben muss". Das indes bedeute nicht eine ähnlich hohe Investition, "weil nicht jede Schule eine neue Kanalisation braucht". Im Umweltausschuss hatte Becher informiert, dass auch die Andreasschule "extreme Probleme mit der Entwässerung hat". Wie die Oberflächen dort neu zu gestalten sei, steht für das Jahr 2023 auf der Agenda. Auch die Schulhofgestaltung am Ratsgymnasium am Emssee soll abgeschlossen werden. Angetragen habe die Verwaltung der Landschaftsplanerin aber bereits alle Pausenhöfe, um sie klimafreundlich zu gestalten. "Wir werden alle anderen Schulhöfe für das Förderprogramm nach und nach vorschlagen", sagte Bürgermeister Theo Mettenborg. Am Einstein-Gymnasium sollen die Arbeiten in den Sommerferien beginnen und bis Ende November abgeschlossen sein.

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