Abriss für neues Ärztehaus in Rheda-Wiedenbrück - Mieter müssen ausziehen

Rheda-Wiedenbrück. Der Zeitplan steht und er ist ambitioniert. In zwei Jahren sollen die Mieter in ein neues Ärztehaus mit drei Obergeschossen an der Hauptstraße einziehen. "Das ist mein Wunsch", sagt Investor Bruckhard Kramer. Er ist überzeugt, dass der zu realisieren ist. "Wenn alle mitspielen, kann es klappen." Vor dem Neubau kommt ein Abriss. "Die Mieter sind bereits informiert", sagt Kramer. Sie hätten zugesichert, bis 30. Juni auszuziehen. Bis dahin will er die Abbruchgenehmigung für das Haus "Alt-Carina" haben. Damit meint er das rote Backsteingebäude an der Hauptstraße 21 - 23. In das ist Kramer 1994 mit seinem Unternehmen, heute 3C-Gruppe, gezogen. "Von außen ist es noch gut, aber von innen genügt es dem Qualitätsanspruch an Wohnen und Gewerbe nicht mehr." Kramer sagt, dass es keine Aufzüge hat und nach heutigen Kriterien "total verbaut" sei. Im September soll die Baugenehmigung vorliegen Geräumt sein soll das etwa 4.500 Quadratmeter große Grundstück bis Ende September. "Dann sollte die Baugenehmigung vorliegen", will Kramer ab Oktober mit der Realisierung des Ärztehauses beginnen. Er rechnet mit einer Bauzeit bis Ende 2022, so dass die Praxen ab Januar 2023 mit der Arbeit beginnen können. "Das ist der Rahmen, den ich mit dem Architekten abgestimmt habe", informiert Kramer. Bauen wird er mit Andreas Grube aus dem Gütersloher Architekturbüro GJL, das auch das Gesundheitszentrum auf dem Gelände der ehemaligen Brennerei Pott-Hartwig realisiert. An der Hauptstraße soll der Neubau das Ensemble aus Hotel, vorhandenem Ärztehaus sowie Wohnen auf der Fläche des ehemaligen Finanzamtes vervollständigen. "Das soll eine erste Adresse werden", gesteht Kramer, diesen Teil der Hauptstraße entsprechend dem Charakter der Stadt gestalten zu wollen. Bürgermeister spricht von "tollem Projekt" "Das wird ein schönes, weißes Gebäude mit klaren Linien und Versprüngen in der Fassade", das sich mit einem Flachdach in seiner Höhe an die benachbarten Häuser anpasst. Drei Etagen mit jeweils einer Grundfläche von 650 Quadratmetern sollen gewerblich genutzt werden. Kramer denkt an ein "reines Ärztehaus", an jeweils vier Praxen im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss. Im zweiten Obergeschoss könnte es auch eine ganz große Praxis werden. "Da sind wir flexibel, je nach Interesse der Mieter." Erste Gespräche hat der Investor schon geführt. Im dritten Obergeschoss soll es Wohnungen geben, mit einem eigenen Aufzug. Offen ist noch, wie viele es werden. Kramer betont aber schon jetzt "deren einmalige Lage mit ihrer Ausrichtung nach Südwesten". Das neue Ärztehaus wird vom Wieksweg aus angefahren. Ebenerdig gibt es hinter dem Gebäude 55 Stellplätze, "großzügig gestaltet und mit viel Grün". In einer Tiefgarage sind es weitere 45 Parkplätze. Wie viel Kramer in das neue Ärztehaus investiert, sagt er nicht. "Über die Sache spreche ich gerne, über Geld nicht." Kommende Woche will Kramer mit dem Architekten den Bauantrag vorbereiten, "ganz generalstabsmäßig". Dann habe die Fachverwaltung im Rathaus acht Monate Zeit, ihn zu bearbeiten. "Das sollte reichen für ein einfaches Gebäude", meint Kramer. "Man muss Ärzten nur das richtige Produkt bieten" Der Gestaltungsbeirat der Stadt wird sich schon mal mit seinem Bauvorhaben beschäftigten. "Dort wird jetzt eine Experten-Bewertung vorgenommen", sagt Bürgermeister Theo Mettenborg auf Anfrage. Er nennt Kramers Plan, der er seit zwei Wochen kennt, ein "tolles Projekt für unsere Stadt, über das ich mich sehr freue". Es sei gut, das Ensemble an der Hauptstraße durch den Neubau abzurunden. "Und Ärzte können wir in Rheda-Wiedenbrück nur begrüßen", so Mettenborg Zuversichtlich ist Kramer, trotz allgemeinen Ärztemangels, Mieter aus dem medizinischen Bereich zu finden. Das sei schon bei dem benachbarten Ärztehaus gelungen. An der Hauptstraße 17 - 19 waren 2009 Praxen mit einer Größe von 250 Quadratmetern bezogen worden. Die Erfahrung der vergangenen Jahre ist es, dass Patienten die Konzentration von medizinischen Fachleuten an einem Ort sehr schätzen, so der Investor. "Es gibt also immer Möglichkeiten, Ärzte zu gewinnen - man muss ihnen nur das richtige Produkt bieten."

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