Einzug in den DFB-Pokal bessert Vereinskasse des SC Wiedenbrück auf

Rheda-Wiedenbrück. Aller guten Dinge sind drei. Zweimal schon stand der SC Wiedenbrück im DFB-Pokal. In der Saison 2011/2012 verlor er das Erstrundenspiel gegen den 1. FC Köln mit 0:3. In der Saison 2013/2014 bezwang er zuerst Fortuna Düsseldorf mit 1:0 und schied dann durch eine 1:3-Niederlage gegen den SV Sandhausen aus. Nun also ist der kleine SCW zum dritten Mal im Konzert der Großen dabei. Diesmal trifft der Aufsteiger in die Fußball-Regionalliga, der sich sich am Dienstag mit einem 4:0-Husarenstreich über den Regionalligameister SV Rödinghausen qualifiziert hatte, auf den Zweitligisten SC Paderborn. Das ergab die Auslosung am Mittwoch in der DFB-Zentrale in Frankfurt. Daniel Brinkmann trifft damit auf seinen Wunschgegner. &bdquo;Erstens wegen der Nähe und dann, weil es mein Ex-Klub ist", hatte der Wiedenbrücker Trainer schon am Dienstagabend erklärt, warum er den OWL-Nachbarn priorisiert. Der 34-jährige Ex-Profi, der bereits 14 DFB-Pokalspiele bestritt und mit dem FC Augsburg und Arminia Bielefeld zweimal das Halbfinale erreichte, spielte in der Jugend und von 2005 bis 2007 für den SCP. Wiedenbrücker Jahnstadion kommt nicht als Spielort in Frage &bdquo;Da kommt Freude auf", sagte Vorstandsmitglied Bernd Lübbert angesichts des couragierten Auftritts der Wiedenbrücker Jungs in Kaiserau. &bdquo;Und es kommt Geld in die Kasse", wies Kollege Christian Brentrup neben der Aufpolierung des Image auf den finanziellen Aspekt des Erfolges hin. Rund 170.000 Euro brutto zahlt der DFB jedem Teilnehmer. Selbst wenn man die 25.000 Euro abzieht, die der SCW an einen Solidar-Topf des westfälischen Verbandes abtreten muss, bleibt eine hübsche Summe übrig, die dem Etat des Regionalliga-Aufsteigers gut tun wird. Wie auch die drei bisherigen Spiele soll die Partie gegen Paderborn (11. bis 14. September) in Gütersloh ausgetragen werden. Das Wiedenbrücker Jahnstadion verfügt nicht über die vom DFB geforderte Infrastruktur. Bernhard Hartmann war bereits im Vorfeld mit Wilhelm Kottmann von der Stadt Gütersloh in Verbindung getreten, um die eventuelle Nutzung des Ohlendorf Stadions im Heidewald anzusprechen. Nun muss der Geschäftsführer des SC Wiedenbrück die Schlagzahl seiner Arbeit noch einmal erhöhen, um den umfangreichen Anforderungskatalog des DFB zu erfüllen. Und das auf seine letzten Tage: Hartmann wechselt am 1. Oktober in gleicher Funktion zum Drittligisten SC Verl. &bdquo;Für die zweite Runde würden wir die Verler bitten, uns Berni noch einmal auszuleihen", warf der gut gelaunte Christian Brentrup scherzhaft schon mal einen Blick in die Zukunft. Hygienekonzept und Corona-Tests sind ab jetzt erforderlich Die Stadt und auch der FC Gütersloh bekräftigten am Mittwoch ihre Bereitschaft, dem SCW zu helfen. &bdquo;Im Zuge gut-nachbarschaftlicher Beziehungen", wie es Kottmann im Diplomaten-Jargon ausdrückte. Der SC Wiedenbrück muss in bewährter Form sämtliche anfallenden Kosten tragen, natürlich auch die für das Flutlicht. &bdquo;Eine Nutzungsgebühr wird nicht erhoben", so Kottmann. Noch fehlt allerdings die Bestätigung des DFB. Eine Besichtigung des Stadions und der Baustelle, die möglicherweise die Standorte der TV-Kamers einschränkt, war vorsorglich schon für den heutigen Donnerstag terminiert, ist nun aber fraglich. Für den SC Wiedenbrück hat das Erreichen des DFB-Pokals unmittelbare Folgen. Nicht nur, dass er sein für den 12. September geplantes Liga-Heimspiel gegen den FC Wegberg-Beeck verlegen muss. Er muss sich ab sofort dem strengen Hygienekonzept von DFL und DFB unterwerfen. Das sieht verschärfte Verhaltensregeln vor und insgesamt vier Corona-Testungen des gesamten Teams. Die erste ist für Donnerstag oder Freitag vorgeschrieben. Sollte der SC Wiedenbrück auch in der nächsten Saison im DFB-Pokal spielen wollen, bleibt ihm der am Dienstag erfolgreich genutzte Weg versperrt. Wegen der ungleich endenden Saisons von Ober- und Regionalliga gibt es in den nächsten beiden Jahren kein Entscheidungsspiel. Das zweite westfälische Pokalticket, so das Ergebnis der in der Halbzeitpause von FLVW-Vizepräsident Manfred Schnieders vorgenommenen Auslosung, geht 2021 direkt an den Oberligameister und 2022 direkt an den besten westfälischen Regionalligisten.

Meistgelesen