Rheda-Wiedenbrück

Rettungsaktion: Drei Schwerverletzte nach Zimmerbrand in Rheda-Wiedenbrück

Aufmerksame Nachbarn haben den Brandgeruch bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Ein Anwohner sowie zwei Ersthelfer mussten jedoch ins Krankenhaus gebracht werden.

17.01.2020 | 17.01.2020, 15:33

Rheda-Wiedenbrück. Drei Schwerverletzte forderte in der Nacht zu Freitag ein Zimmerbrand in einem Wohnhaus an der Straße Am Bahndamm. Zwei Ersthelfer im Alter von 29 und 42 Jahren sowie der 69-jährige Bewohner mussten ins Krankenhaus.

Um 22.45 Uhr war die Feuerwehr über den Brand informiert worden, von der Kreisleitstelle in Gütersloh wurden sofort die Löschzüge Rheda und Wiedenbrück alarmiert, ferner Rettungswagen und Notarzt. Mitbewohner in der Wohnung im Obergeschoss waren durch Brandgeruch aufmerksam geworden. 20 Stunden vor ihrer Jahreshauptversammlung mussten die „Roten Löwen" noch einmal alles geben, unter dem Alarmstichwort „Menschenleben in Gefahr" wurden sie zum Einsatz gerufen.

Einsatz für die Feuerwehr in Rheda-Wiedenbrück. | © Andreas Eickhoff
Einsatz für die Feuerwehr in Rheda-Wiedenbrück. | © Andreas Eickhoff

Plötzlich schlugen offene Flammen durch das Fenster

Als einer der Ersten war Stadtbrandinspektor Christian Kottmann an der Einsatzstelle unmittelbar an der Brücke am Bahnhof Herzebrocker Straße. Bei seinem Eintreffen quoll bereits dichter Qualm aus der Erdgeschosswohnung. „Ich habe mir zunächst einen Überblick verschafft und bin im Bereich der Wohnungstür darauf aufmerksam gemacht worden, dass an der Seite zur Herzebrocker Straße noch ein Mann in einem Zimmer liegt", berichtete der Einsatzleiter nach den Löschmaßnahmen.

Dort bemühten sich zu diesem Zeitpunkt noch zwei Angehörige darum, den Mann aus der brennenden Wohnung zu retten. Aufgrund der starken und pulsierenden Rauchentwicklung forderte er die beiden Männer eindringlich auf, sich durch einen Sprung durch das Schlafzimmerfenster selber in Sicherheit zu bringen. Wie richtig und wichtig diese Aufforderung war, zeigte sich nur wenige Augenblicke später: Offene Flammen schlugen durch das Fenster ins Freie.

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Drei Verletzte nach Brand in Rheda-Wiedenbrück

 23 Menschen an der Adresse gemeldet

Seinen Kameraden gelang es schnell, den Mann aus seinem Apartment zu retten uns ins Freie zu bringen. Vier Feuerwehrleute hatten sich bereits auf der Anfahrt mit Atemschutzgeräten ausgerüstet, so dass sie mit dem Schnellangriff sofort in die brennende Wohnung vordringen konnten. In den Rettungswagen aus Rheda-Wiedenbrück und Herzebrock-Clarholz wurden die drei notärztlich behandelt. Später wurden sie alle in umliegende Krankenhäuser eingeliefert, Lebensgefahr besteht nach ersten Erkenntnissen bei niemanden.

Die Mitbewohner, insgesamt sind 23 Menschen an dieser Adresse gemeldet, hatten bei Eintreffen der Feuerwehr das Haus bereits weitestgehend verlassen, so dass sich die Brandbekämpfer auf die Menschenrettung und das Löschen konzentrieren konnten. Direkt vor dem Haus konnten sie einen Unterflurhydranten anzapfen, so dass die Löschwasserversorgung gesichert war. Während der Löscharbeiten wurde eine mehrköpfige Familie in einem Feuerwehrfahrzeug untergebracht, damit insbesondere die kleinen Kinder nicht frieren mussten.

Die Polizei sperrte die Herzebrocker Straße während der rund 75-minütigen Löscharbeiten komplett zwischen dem Bahnhof und dem Boesfelder Weg. Die betroffene Wohnung ist nach dem Brand zunächst nicht mehr bewohnbar, alle übrigen Bewohner konnten in ihre Wohnungen zurückkehren. Der Schaden wird von der Polizei auf etwa 30.000 Euro geschätzt.