Rheda-Wiedenbrück

Freibad Rheda feiert 80. Geburtstag

"I love Freibad Rheda" stand auf den Tassen, die die Besucher beim Fest in den Händen hielten

Bunte Flatter-Stoffe: Die Tanzgruppe "Butterflies" aus Rietberg zeigte Tänze zur Eröffnung des Festes. | © Christian Dresmann

21.06.2016 | 21.06.2016, 16:09

Rheda-Wiedenbrück. "Wir haben in Rheda-Wiedenbrück zwei Freibäder und das bleibt auch so." Deutlicher hätte das Bekenntnis von Bürgermeister Theo Mettenborg zum Geburtstag des Freibades Rheda nicht sein können. Seinen Geburtstag feierte das Freibad am Samstag, und der Förderverein hatte dazu ein buntes Programm auf die Beine gestellt.

Das Bekenntnis zu ihrem Bad tragen die Besucher am Samstag meist deutlich sichtbar in der Hand. "I love Freibad Rheda" ist auf den Tassen des Fördervereins in großen Lettern geschrieben. Wobei die Liebe zum Freibad durch das gedruckte große Herz noch viel deutlicher wird. Der mittlerweile fast 200-köpfige Förderverein besteht seit 2012. Zusammen mit der 2006 gegründeten "Interessengemeinschaft Freibad Rheda", aus der später der Förderverein Freibad Rheda hervor ging, konnte bereits einiges zur Attraktivität des Bades an der Reinkenwiese beigesteuert werden. So wurden zuletzt bunte Strandliegen und Picknickecken angeschafft. Vorher schon Sonnensegel gespannt oder als eine der ersten Maßnahmen 2006 ein Beachvolleyballfeld errichtet. "Durch den Förderverein hat unser Bad eine tolle Präsens in der Stadt", lobt der Bürgermeister die Arbeit des Vereins, dem Frank Winkler vorsteht.

Seit jeher sind die Schwimmvereine eng mit dem Bad verbunden. War es in der Nachkriegszeit der Rhedaer Schwimmverein von 1947, dessen Mitglieder im Bad ihre Bahnen zogen, sind es bis heute die Schwimmsportler der TSG Rheda, in die der Schwimmverein in den 1960er Jahren überging. Der Ortsverband Langenberg der DLRG ist dankbar, die Batze regelmäßig für Trainingseinheiten nutzen zu können. "Im Gegenzug helfen wir an besonders vollen Tagen bei der Schwimmaufsicht mit", erklärt Rettungsschwimmerin Sarah Heinrichsmeier. So beteiligten sich auch die Rettungsschwimmer am Programm des Freibadgeburtstages und führten anschaulich verschiedene Techniken zum Retten von Personen aus dem Wasser vor. Besonders eindrucksvoll ist die Rettung mittels knallgelbem "Gurtretter" aus Schaumstoff, der der verunfallten Person um die Hüfte geschnallt wird und ihr so Auftrieb verleiht. "Diese Methode eignet sich besonders gut für Personen die noch bei Bewusstsein sind", erklärt Heinrichsmeier, während Ehrenamtliche des Malteser Hilfswerkes parallel schon den richtigen Umgang mit leblosen geretteten Personen am Beckenrand zeigen.

Altbürgermeister Wilhelm Zünkler schwelgt während der Geburtstagsfeier in Erinnerungen. Früher selbst regelmäßig geschwommen, kann er sich auch noch an die Eröffnungsfeier am 14. Juni 1936 erinnern, die er als kleiner Junge miterlebte. Mitten in der Zeit des Nationalsozialismus waren es Soldaten der SS die in voller Kampfmontur während der Eröffnungsfeier mit einem Sprung von den Startblöcken die ersten Bahnen im Bad zogen. Damals wie heute hatte das Becken die gleichen Maße. Viele Jahre lang war es ein fünf Meter hoher Sprungturm aus Beton, der aus dem Gelände hervorstach.

In der Nachkriegszeit kam man für geringe Pfennigbeträge ins Bad und konnte sich in kleinen weißen Kabinen umkleiden, die heute noch links vom Eingang erhalten sind. Bis zum Bau der neuen Umkleiden in den 1950er Jahren "gingen die Kabinen einmal rund bis hin zum Sportplatz", erinnert sich Werner Haase, der sogar noch seinen Schwimmausweis aus den 50er Jahren dabei hat.

Zusammen mit dem großen Sportplatz auf dem heutigen Werlparkplatz und der dazugehörigen Turnhalle (heute Werlkönig) "hatte Rheda ein richtiges Sportzentrum zu bieten um das man viel beneidet wurde", erinnert sich Altbürgermeister Zünkler.