
Rheda-Wiedenbrück. Die Bürgerstiftung Rheda-Wiedenbrück besteht 2016 seit zehn Jahren - sie entstand aus einer spontanen Idee heraus. Gründer waren 2006 Horst Lübke, Berthold Lönne, Ulrich Dresing, Johannes Strunz-Happe, Peter Baumhüter und Bernd Jostkleigrewe als damaliger Bürgermeister. Berthold Lönne erinnert sich noch gut an eine private Feier, bei der Horst Lübke diese Idee seinerzeit vorgeschlagen hatte.
Horst Lübke bringt den Ball ins Rollen
Hintergrund war, die benachteiligten Bürger der Stadt in den Blick zu nehmen und langfristig "strukturiert zu helfen". Bernd Jostkleigrewe hatte sich der Sache intensiv angenommen und vorgeschlagen, eine Bürgerstiftung zu gründen. Lübke brachte den Ball ins Rollen, indem er die Startsumme von 250.000 Euro stiftete. Die weiteren Stifter verdoppelten die Summe. So konnte die Stiftung mit einem Kapital von 500.000 Euro ihre Arbeit aufnehmen. Horst Lübke beschreibt es heute so: "Alle, die bei der Geburt der Stiftung dabei waren, waren der Meinung, auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Daher wollten auch alle etwas zurückgeben. Die Hilfe sollte aber direkt vor Ort ankommen."
Im lauf der Jahre steigt die Akzeptanz
Heute, zehn Jahre später, sehen die Gründer die Bürgerstiftung als eine Institution, die mit ihren Schwerpunkten - junge Menschen, Familien, Bildung und Integration - viel Gutes für die Chancengerechtigkeit junger Menschen leiste. Vor zehn Jahren sei ja noch nicht klar gewesen, dass sie sich so positiv entwickeln werde. Die Akzeptanz in der Bevölkerung zeige sich durch Zuwendungen von Paten und Spendern beispielsweise auch von privaten Geburtstags- und Firmenfeiern, meint Berthold Lönne. Besonders erfreulich sei auch, dass die Bürgerstiftung stets Zustifter gewinnen konnte. Vor etwas mehr als einem Jahr stiftete etwa die Simonswerk GmbH anlässlich des 125-jährigen Jubiläums 40.000 Euro. Geschäftsführer Michael Meier war es wichtig, als eng mit Rheda-Wiedenbrück verbundenes Unternehmen die Stadt und ihre Bürger zu unterstützen. "Letztendlich tun wir so auch etwas für unsere Mitarbeiter und ihre Familien", so Meier. Ihm ist es wichtig, dass die Hilfe langfristig jenen zugute kommt, die sie auch wirklich benötigen. Das sei über die Bürgerstiftung "bestens geregelt". Weitere Zustiftungen erhielt diese von der Firma Westag & Getalit AG sowie durch den Nachlass von Bruno Feil, der so seine lebenslange Verbundenheit mit der Stadt ausdrückte.
Heute Als innovative Ideenschmiede etabliert
Bürgermeister Theo Mettenborg, Nachfolger von Bernd Jostkleigrewe, freut sich über so viel Bürgersinn und steht voll und ganz hinter der Arbeit der Stiftung: "Sie hat sich etabliert und ist zu einer innovativen Ideenschmiede in der Stadt geworden." Er lobt die positive Entwicklung der Projekte und Förderungen und wünscht der Stiftung, dass sie weiterhin ihren Weg gehe und noch viele Menschen begeistern könne, damit die erreichten Ziele gehalten werden können und sich die Arbeit der Stiftung im Bewusstsein der Bevölkerung festsetzt.
Stolzes Stiftungskapital
- Insgesamt verfügt die Bürgerstiftung Rheda-Wiedenbrück mittlerweile über ein Kapital von 770.000 Euro.
- Die Aktivitäten werden durch die Erträge des Kapitals, aus Patenschaften und Spenden finanziert. Diese sind inzwischen auch online möglich.
- Die Stiftung stellte in den vergangenen zehn Jahren rund 660.000 Euro für Projekte – wie beispielsweise die Elternschule, den Bildungsfonds, die jährliche Weihnachtsaktion und zuletzt auch die Flüchtlingshilfe – zur Verfügung.
- Auf Antrag unterstützt sie hilfebedürftige Menschen und Projekte anderer gemeinnütziger Organisationen.