Paare im Kreis Gütersloh heiraten in außergewöhnlicher Kulisse – Nachfrage ist groß

Der November ist für Hochzeiten doch eher ein trister Monat. Nun schaffen Sie es mit Kerzenschein, die Ehepaare anzulocken? Doris Wenderoth: So ist es. 2023 sind wir im Standesamt mit diesem stimmungsvollen Rahmen gestartet. Aufgrund der großen Nachfrage in den vergangenen beiden Jahren führen wir das Angebot gerne fort – mit vier Trauungen pro Abend. Wir haben dabei jeweils zwei Standesbeamtinnen im Einsatz, damit alles reibungslos läuft. Bei der Menge an Kerzen muss man schließlich auch ein bisschen aufpassen. Dieses Jahr dürfen meine Kollegin Andrea Beckmann und ich jeweils zwei Paare trauen. Außerdem hilft uns eine Auszubildende, und ein Kollege, der auch bei der Feuerwehr aktiv ist, übernimmt die Brandwache. Wie viele Kerzen sorgen denn für die romantische Beleuchtung? Mittwoch haben wir bereits alles aufgebaut. Früher, vor zwei Jahren, hatten wir mehr als 90 brennende Kerzen – das war schon ein sehr schönes Bild, auch im Treppenhaus. Inzwischen haben wir einiges auf LED umgestellt, aber wir verwenden auch noch echte Kerzen. Insgesamt werden es dieses Mal wohl um die 50 sein. Auf der Fensterbank allein stehen etwa 25. Lesen Sie auch: Unternehmer aus dem Kreis Gütersloh präsentieren einzigartige Fotobox bei Hochzeitsmesse Kerzenlicht schafft einerseits eine träumerische Atmosphäre, in der sicherlich nicht ganz einfach zu fotografieren ist. Hat sich schon mal ein Hochzeitsfotograf beschwert, dass es zu dunkel sei? (lacht) Ja, das war tatsächlich beim ersten Mal ein Thema. Ich biete dann immer an, über dem Schreibtisch ein zusätzliches Licht einzuschalten. Aber die Fotografen bekommen es mit der Belichtung ganz gut hin. Trotzdem möchte man natürlich die Stimmung nicht zerstören, indem man das Deckenlicht einschaltet – das wäre ja schade. Wir müssen an Freitagnachmittag selbst einmal schauen, ob wir unsere Reden gut lesen können. Ich habe deshalb meine Schrift Calibri schon auf Größe 16 gestellt – ein bisschen größer, damit man auch im Kerzenschein alles gut erkennt. Letztlich sind Sie ja auch wichtiger als der Fotograf. Es sind also wieder vier Paare? Offiziell haben wir Termine um 16, 17, 18 und 19 Uhr. Ein Brautpaar musste seinen Termin wegen seines Kleinkindes allerdings von 18 auf 15 Uhr verschieben – das ist dann natürlich noch nicht ganz Candlelight-Stimmung. Andrea Beckmann übernimmt die Trauungen um 15 und 19 Uhr, ich selbst habe um 16 und 17 Uhr zwei Paare. Am schönsten ist es natürlich, wenn draußen schon die Dämmerung eingesetzt hat. Dann entfaltet das Licht seinen besonderen Zauber, und das Rathaus wird von außen angestrahlt, mit Herzmotiven – wie im letzten Jahr. Besondere Hochzeit in Gütersloh: Paare heiraten in außergewöhnlicher Location Gab es mehr Anfragen, als Sie annehmen konnten? Ja, tatsächlich. Wir hatten das Angebot schon im Mai auf Instagram und in der Presse veröffentlicht – und die ersten Anfragen kamen direkt. Wir mussten dabei einigen Paaren für den Freitag absagen. Deshalb dachten wir bereits vergangenes Jahr daran, die Candlelight-Trauungen auch für Donnerstag anzubieten. Dieses Jahr hatten wir dafür eigentlich zwei Trauungen geplant, aber beide Paare haben letztlich leider abgesagt. Solche Dinge passieren. Es hängt ja vieles zusammen: Ort, Gäste, Arbeitszeiten. Und manche brauchen auch einfach länger in der Planung. Stichwort Handys. Die können die Kerzen-Stimmung ziemlich vermiesen. Wie gehen Sie damit während der Trauung um? Oh ja, das ist ein Dauerbrenner, auch unabhängig von den Candlelight-Trauungen. Ich sage immer: &bdquo;Bitte stecken Sie die Handys weg und genießen Sie den Moment.“ Es ist einfach schöner, wenn man diesen Augenblick bewusst erlebt. Wenn jemand jedoch für Verwandte im Ausland ein Handy aufstellt, damit sie live dabei sein können – dann ist das natürlich kein Problem. Wir hatten zum Beispiel ein Paar, dessen Familie in Afghanistan war. Da haben wir das Handy einfach auf den Kerzenständer gestellt. Was ich aber gar nicht mag, ist, wenn ich vorne stehe und 15 Handys auf mich gerichtet sind. Werde ich gefragt, ob ich gefilmt werden darf, ist das völlig in Ordnung. Aber ohne Zustimmung möchte ich nicht irgendwo auf TikTok landen. Viele Brautpaare sagen inzwischen selbst: &bdquo;Bitte sagen Sie es ruhig – Handys weg, wir teilen später die Fotos des Fotografen.“ Das finde ich sehr schön. Hochzeitsmessen in der Nähe: Hier in OWL können Paare Hochzeitstrends erkunden

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