Mutmaßlicher Attentäter aus dem Kreis Gütersloh: Wie war der 35-Jährige untergebracht?

Harsewinkel. Nachdem der mutmaßliche Attentäter von Bielefeld gefasst ist, fokussieren sich die Ermittlungen der Polizei nun verstärkt auf dessen Umfeld. Der 35-jährige Syrer, der am Sonntagmorgen in einer Open-Air-Diskothek in Bielefeld vier Menschen teils schwer verletzt haben soll, war in einer Flüchtlingsunterkunft im Kreis Gütersloh untergebracht. Entsprechend viele Fragen haben die Mitglieder des Haupt-, Finanz- und Schulausschusses in der jüngsten Sitzung an Carmen Schlenger gehabt. Die Fachbereichsleiterin berichtete, dass die Polizei auch am Mittwoch noch hohe Präsenz am Flüchtlingsheim gezeigt habe. Im Zuge der Ermittlungen seien die Mitbewohner des Syrers durch die Polizei mitgenommen und befragt worden. Für die anderen Bewohner der Unterkunft habe in den Stunden und Tagen nach der Tat bis zur Festnahme des Mannes nahe Düsseldorf zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden, betonte Carmen Schlenger. Die Polizei habe das Objekt die ganze Zeit unter Beobachtung gehabt. Das Wichtigste zum Messer-Anschlag in Bielefeld in Kürze Am Sonntag, 18. Mai, ist es in Bielefeld in den frühen Morgenstunden zu einem Messer-Anschlag vor der Bar &bdquo;Cutie“ an der Mindener Straße gekommen. Der Angreifer stach wahllos auf junge Partygäste ein und war danach auf der Flucht. Fünf Personen wurden verletzt, vier von ihnen schwer – zwei befanden sich in akuter Lebensgefahr. Die Polizei hatte schnell einen Tatverdächtigen ermittelt und suchte nach dem 35-jährigen Syrer Mahmoud M. Das SEK durchsuchte am Sonntag die Wohnung des Verdächtigen in Harsewinkel. Am späten Montagabend gelingt die Festnahme des Gesuchten in Heiligenhaus (Kreis Mettmann). War der Mann zuvor in irgendeiner Weise aggressiv oder verhaltensauffällig? Auch jetzt komme es noch zu einer höheren Polizeipräsenz in Harsewinkel. &bdquo;Dies trägt dem Umstand Rechnung, das Motiv und Begleitumstände noch ermittelt werden müssen“, erklärte Schlenger, selbst ehemalige Polizistin, dazu. Hätte die Stadtverwaltung eine Chance gehabt, den sich nach den Erkenntnissen der Polizei in der Unterkunft zunehmend radikalisierenden Tatverdächtigen auf die Spur zu kommen? War der Mann zuvor in irgendeiner Weise aggressiv oder verhaltensauffällig? Dazu erklärte Schlenger, dass der Geflüchtete nicht weiter aufgefallen sei. Ärger habe es mit ihm nicht gegeben. Lesen Sie auch: Polizisten loben Arminia-Fans nach Messer-Anschlag: &bdquo;Ohne Euch hätte es Tote gegeben“ Der Kontakt der Stadtverwaltung zu den in Harsewinkel lebenden Geflüchteten sei unterschiedlich ausgestaltet, erklärte sie weiter. Personen, die die ihnen zustehenden Leistungen direkt vom Sozialamt der Stadt bekommen, stehen meist in engerem Kontakt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus. Insbesondere, wenn diese Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz per Scheck ausgezahlt werden. Diese Scheckausgabe finde monatlich persönlich statt. &bdquo;Zumindest hier sieht man die Leute einmal kurz“, erklärte sie. &bdquo;Man kann die Stadt Harsewinkel nicht dafür verantwortlich machen“ Bei Leistungsbezug von anderer Stelle, etwa dem Jobcenter, sei der direkte Kontakt zur Stadt in der Regel geringer. &bdquo;Es sei denn, es kommt aus anderen Gründen dazu, etwa bei Streitigkeiten in der Unterkunft oder wenn es um Änderungen in der Zimmerverteilung gehe. Doch auch hier sei der 35-Jährige nie aufgefallen. &bdquo;Ansonsten können die Geflüchteten sich aber jederzeit an das Sozialamt wenden, wenn es Probleme, Wünsche oder was auch immer gibt“, antwortet Schlenger weiter auf die Fragen der &bdquo;NW“. Oft erfolge der Kontakt auch über die Hausmeister in den entsprechenden Einrichtungen. Diese würden regelmäßig in den Unterkünften nach dem Rechten sehen und stünden als Ansprechpartner zur Verfügung. &bdquo;Man kann die Stadt nicht dafür verantwortlich machen, dass ein Geflüchteter untergebracht wird, der sich radikalisiert“, sagte Ralf Dräger, Bürgermeisterkandidat der SPD. Schlenger ergänzte, dass es auch nicht die Verpflichtung der Stadt sei, für jemanden eine sozial-psychologische Betreuung anzuleiern. Verwunderung über Belegungszusammensetzung in Flüchtlingsunterkunft Pamela Westmeyer, Bürgermeisterkandidatin der CDU, wunderte sich über die Belegungszusammensetzung in der Unterkunft. &bdquo;Hier sollten doch eigentlich nur Familien untergebracht werden?“, hakte sie nach. Was Schlenger bestätigte. Allerdings seien nicht alle Einheiten in dem Gebäude für die Unterbringung von Familien geeignet. Lesen Sie auch: Messeranschlag in Bielefeld: So fand die Polizei den Tatverdächtigen Um zu verhindern, dass Menschen unter Umständen alle zwei Wochen ihre Unterkunft wechseln müssten, würden aber auch Einzelpersonen dort untergebracht. Ein Ziel sei es, dadurch eventuell andere Immobilien, die derzeit noch für Geflüchtete vorgesehen sind, abgeben zu können. Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide verwies auf die bis dato gute Nachbarschaft, in die die Geflüchteten an der Oesterweger Straße eingebunden seien. Für die Geflüchteten selbst gibt es in der Stadt andere Stellen, an die sie sich mit ihren Anliegen wenden können. Etwa bei der Flüchtlingshilfe der AWO. Die hat allerdings seit Kurzem ein wachsendes Problem: Der Einrichtung wurde jetzt beim vom Kreis koordinierten &bdquo;KIM Case Management“ ein Beratungsangebot gekürzt, das in Harsewinkel daher nicht weiter angeboten werden kann. .responsive23-9SPHzARmvVph1QtS-map-mordkommission-ermittelt-vor-dem { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-9SPHzARmvVph1QtS-map-mordkommission-ermittelt-vor-dem { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-9SPHzARmvVph1QtS-map-mordkommission-ermittelt-vor-dem { padding-top: 142.86%; } }

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