1.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit – Claas im Kreis Gütersloh plant große Investitionen

Harsewinkel. Ab Montag, 6. Januar, bleiben rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landmaschinenkonzerns Claas zu Hause. Sie müssen nicht zu ihrer Schicht antreten. Das Unternehmen hat bis zum 17. Januar Kurzarbeit in der Produktion für den Standort Harsewinkel beantragt. &bdquo;Aufgrund der anhaltend aktuell schwierigen konjunkturellen Lage, die den Agrarsektor belastet, wird es Kurzarbeit vom 6. bis 17. Januar geben“, bestätigt Konzernsprecher Tino Fritsch auf Anfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Diese gelte im Stammwerk Harsewinkel für Mitarbeitende in der Produktion von Mähdreschern, Feldhäckslern und Groß-Traktoren. Lesen Sie auch: Unternehmen Claas aus dem Kreis Gütersloh nimmt jetzt an besonderem Projekt teil Die zeitlich begrenzte Kurzarbeit in ausgewählten Bereichen solle helfen, bestehende Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Es gelte, den temporären Auftragsrückgang zu überbrücken. &bdquo;Aktuell ist keine Kurzarbeit an weiteren Standorten geplant“, erklärt Fritsch. Claas im Kreis Gütersloh strebt Investitionsoffensive an Als Gegenmittel zu den Absatzschwierigkeiten auf den Weltmärkten strebt Claas, das im Geschäftsjahr 2023/24 einen Umsatzrückgang von knapp 6,2 auf 5,0 Milliarden Euro erlebte und auch beim Gewinn deutlich zurückstecken musste, eine Investitionsoffensive an. Wie Fritsch bestätigt, setze der Konzern an der Zentrale in Harsewinkel zwei Großprojekte mit einer Investition von insgesamt etwa 60 Millionen Euro um. Das umfasst die Bereiche Gebäude, Automation und Energieeffizienz. &bdquo;Unsere Investitionen in unser Stammwerk in Harsewinkel in herausfordernden Zeiten unterstreichen unser Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Deutschland“, erklärt Konzernchef Jan-Hendrik Mohr (CEO) dazu. Claas stelle damit Weichen für die Zukunft. &bdquo;Wir stärken unsere Wettbewerbsfähigkeit“, betont Mohr. Derzeit wächst der Neubau der Halle 2 aus dem Boden. Bereits im Sommer 2023 waren dafür die Fundamente vorbereitet und eine neue Entwässerung in den Boden eingebracht worden. Im Frühjahr 2024 waren die Bereiche in eine Ausweichfertigung umgezogen, um die Montagelinien während der Bauphase versorgen zu können.Ab Mitte Juli 2024 erfolgten der Abriss der alten Halle und der Neubau. Der Wiedereinzug der Produktion soll bis Ende Februar 2025 abgeschlossen sein. In der Halle 2 werden unter anderem automatisiert Mähdrescherkomponenten gefertigt. Claas baut neues Gebäude für Wareneingang Auch für den zentralen Wareneingang baut Claas ein neues Gebäude. Auch dieses Projekt startete bereits im Sommer 2023. &bdquo;Nun ist der Hallenneubau rund drei Monate vor dem ursprünglichen Zeitplan und unter dem Budget fertiggestellt worden“, erklärt Fritsch, Chef der Unternehmenskommunikation. In dem rund 4.800 Quadratmeter großen Hallenneubau wird bereits seit November 2024 der gesamte Wareneingang für Harsewinkel abgewickelt. Zudem werde dort zentral für alle Montagebereiche des Werks kommissioniert. &bdquo;Damit versorgt das neue Gebäude ,Zentraler Wareneingang’ nun aktiv die Produktion in Harsewinkel“, heißt es weiter in der Mitteilung an die &bdquo;Neue Westfälische“. Lesen Sie auch: Besonderer Deal mit Unternehmen Claas aus Kreis Gütersloh: Andrang auf neues Produkt Aus der Regalanlage mit etwa 5.000 Stellplätzen wird zentral Material für alle Montagebereiche des Werks Harsewinkel maschinenspezifisch vorkommissioniert. Der Vorteil liegt darin, dass die vorherigen Kommissionierungslager zurückgebaut und somit wertvolle Montageflächen im Herzen der Fabrik für zukünftige Fahrzeugprojekte geschaffen werden konnten. Die neue Fördertechnik soll im Herbst ?in Betrieb gehen Über der Wareneingangszone wurde zudem eine Bürofläche für bis zu 100 Mitarbeitende geschaffen. Die bereits vorhandenen Automatiklager werden in diesem Jahr noch um eine zusätzliche Fördertechnik erweitert.Die offizielle Eröffnung des Bereichs ist für Herbst 2025 geplant. Dann wird die neue Fördertechnik des Automatiklagers in Betrieb gehen. &bdquo;Damit ist das Gesamtprojekt dann abgeschlossen“, blickt Fritsch voraus. Schon in der Pressemitteilung zur Jahresbilanz 2023/24 hatte der Konzern nach dem Rekordjahr 2022/23 mit einem Umsatz von knapp 6,2 Milliarden Euro sowie einem Gewinn von 347 Millionen Euro einen deutlichen Einbruch auf rund fünf Milliarden Euro Umsatz und 253 Millionen Euro Gewinn vermeldet. Neben den spürbaren Auswirkungen durch Wetterphänomene von Dürren bis Überschwemmungen auf die weltweiten Ernten sowie einer erschreckenden Zahl an Konfliktherden begründete Claas diese Rückgänge vor allem mit der Absatzkrise an Landmaschinen. Schon im September hatte der Konzern in Harsewinkel nach einem deutlichen Auftragsrückgang etwa 900 seiner 3.500 Beschäftigten in Harsewinkel mehrere Wochen in Kurzarbeit geschickt.

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