Luxus-Maklerin in Dubai – Auswanderin aus dem Kreis Gütersloh erobert Immobilien-Markt

Harsewinkel/Dubai. Millionen-Villen, Luxus-Partys, lukrative Deals und mitten drin eine Harsewinkelerin: Valeria Löwen lebt ein aufregendes Leben in der bekannten Wüsten-Metropole Dubai. Zehn Jahre lang hat die 35-Jährige als Flugbegleiterin in Privatjets gearbeitet; seit zwei Jahren mischt sie nun den Immobilien-Markt am Persischen Golf auf. Als Maklerin hat die 35-Jährige tagtäglich mit den Schönen und Reichen der Vereinigten Arabischen Emiraten zu tun und ist immer auf der Suche nach dem nächsten Millionen-Deal. Im Video-Interview verrät Valeria Löwen &bdquo;NW“-Redakteurin Lena Vanessa Bleck, warum sie mit den reichsten Menschen um die Welt geflogen ist, wie sie schließlich in der glamourösen Immobilien-Branche gelandet ist und warum sie jetzt sogar in einer neuen Streaming-Serie die Hauptrolle spielt. Frau Löwen, warum haben Sie den Kreis Gütersloh vor vielen Jahren verlassen? VALERIA LÖWEN: Nach dem Gymnasium wollte ich unbedingt Fremdsprachenkorrespondentin werden und bin für die schulische Ausbildung von Harsewinkel nach Berlin gezogen. Mit 22 Jahren habe ich in der Hauptstadt auch noch eine Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation angefangen – allerdings relativ schnell gemerkt, dass das gar nichts für mich ist. Der Büro-Job hat mich schnell gelangweilt. Hatten Sie einen Plan B? Ich habe über einen Freund damals überraschend die Möglichkeit bekommen, als Flugbegleiterin in einem Privatjet zu arbeiten. Tatsächlich habe ich das dann zehn Jahre lang gemacht. Die ersten Jahre bin ich mit dem damals reichsten Mann Polens geflogen – das war echt die beste Zeit meines Lebens. Danach habe ich immer mal wieder die Arbeitgeber gewechselt, aber immer im Bereich der privaten Luftfahrt. Der Letzte hatte seinen Hauptsitz in Dubai, sodass ich dafür erneut umziehen musste. Das war wahrscheinlich der krasseste Umzug. Definitiv. Ich habe mir damals gedacht, ich ziehe so weit weg, alleine in ein anderes Land – da gönne ich mir eine schöne Wohnung. Ich bin direkt ein Appartement in den 47. Stock gezogen, hatte bodentiefe Fenster, eine Klimaanlage, ein Fitnessstudio und einen Pool. Das war schon echt toll. Damals bin ich mit dem Präsidenten von Nakhchivan (Aserbaidschan) und seinem Sohn geflogen. Fliegen Sie immer noch? Ja, seit diesem Jahr wieder auf Anfrage – aber nur nebenbei. Aktuell für ein total nettes Ehepaar, das wirklich spannende Reisen unternimmt. Hauptsächlich arbeite ich jetzt aber als Maklerin. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Valeria Costa Martinez 💫 | DREAM DEALS (@valeriacostamartinez) Wie kam es dazu? Eine meiner Freundinnen ist auch in dem Bereich tätig. Sie hat mich total inspiriert. Sie hatte am Anfang überhaupt nichts mit Immobilien am Hut, hat sich alles selbst erarbeitet und ist jetzt extrem erfolgreich. Da ich durch meine Privatjet-Zeit ohnehin schon ein großes Netzwerk hatte, habe ich mir gedacht, dass dieser Job auch gut zu mir passen würde. Im Prinzip kenne ich etliche potenzielle Kunden. Ich wollte es einfach ausprobieren. Offenbar mit Erfolg. Ich habe vor zwei Jahren bei der größten Immobilien-Agentur in den Emiraten, bei &bdquo;Fam Properties“, angefangen. Zuerst war ich zwei Wochen in der hauseigenen Akademie und habe dort die Grundlagen des Makler-Daseins gelernt. Es hat dann aber nicht lange gedauert, bis ich den ersten großen Deal eingetütet habe. Ich glaube, meine Stärke ist wirklich mein Netzwerk. Wie sieht Ihr Alltag mittlerweile aus? (lacht) Ich muss zugeben, dass ich nicht der Typ bin, der gerne ins Büro geht. Ich arbeite lieber in einem Café, einer Hotel-Lobby oder einem Co-Working-Space. Ich finde, man kann sich dort einfach auch viel besser vernetzen. Ich habe als Maklerin hier keine festen Arbeitszeiten, sondern bin im Prinzip rund um die Uhr verfügbar. Ich suche geeignete Immobilien für Kunden, schaue mir Objekte vor Ort an oder tausche mich mit anderen Maklern aus. Aber tatsächlich läuft vieles total spontan. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Valeria Costa Martinez 💫 | DREAM DEALS (@valeriacostamartinez) Und zuletzt standen Sie auch viel vor Fernsehkameras. Wie kam es dazu, dass Sie jetzt bei der neuen Amazon-Prime-Serie &bdquo;Dream Deals“ dabei sind? Die Entwicklungsproduzentin ist tatsächlich auf mich zugekommen, weil sie mein Profil auf Instagram entdeckt hat. Basierend auf ihrer Idee haben wir gemeinsam fast drei Monate an dem Konzept gearbeitet. Ich hatte direkt ein gutes Gefühl. Ich habe durchs Modeln zwar schon Kamera-Erfahrung, aber es war trotzdem komisch, als plötzlich 40 Menschen um uns herumstanden und alle Augen auf uns gerichtet waren. Haben Sie die Teilnahme bereut? Auf keinen Fall. Die Dreharbeiten haben total viel Spaß gemacht. Ich war echt traurig, als es vorbei war. Es gibt kein Drehbuch für die Show, sondern alles ist genauso passiert, wie man es jetzt im Endprodukt sehen kann. Auch die Streitigkeiten. (lacht) Es ist einfach authentisch – genau so läuft es hier. Ich habe mich bei der Premiere selbst das erste Mal dann im Fernsehen gesehen. Ich war aufgeregt, wie die Szenen geschnitten wurden, aber es hat echt alles super gepasst. Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Spannend war die Tatsache, dass ein Großteil des Produktionsteams vorher noch nie in Dubai war und wir vielen erstmal von Grund auf erzählen mussten, wie das Leben hier funktioniert. Es ist ja doch ein ziemlicher Unterschied zu Deutschland. Was ist anders in Dubai? Das Wetter! (lacht) Aber davon mal abgesehen, sind wir hier auf einem anderen Kontinent und das spürt man total. Hier herrscht ein anderes Lebensgefühl. Das Leben ist so viel schöner und einfacher. Es gibt für alles Apps. Wenn ich hier bei einem Supermarkt bestelle, dann ist meine Lieferung innerhalb von zehn Minuten da. Das ist schon beeindruckend. Arzttermine kann man ganz einfach über Whatsapp vereinbaren; man wird kurz vorher nochmal kontaktiert, dass man auch ja nichts vergisst. Es ist einfach alles etwas fortschrittlicher. Lesen Sie auch: Neue Bäckerei im Kreis Gütersloh eröffnet: Andrang auf Dubai-Schokolade Würden Sie sagen, dass Dubai jetzt ihre Heimat ist und bleibt nachwievor Deutschland an erster Stelle? Dubai ist meine Wahl-Heimat. Die Auswanderung war schon ein großer Schritt, aber ich fühle mich hier mittlerweile sehr wohl. Trotzdem freue ich mich jedes Jahr, wenn ich zurück nach Deutschland komme. Der Sommer in Europa ist vor allem wettertechnisch etwas entspannter. In den Sommermonaten ist es in Dubai extrem heiß und die Luftfeuchtigkeit total hoch. Da lässt es sich in Europa häufig besser aushalten – oder eben hier in den Innenräumen mit Klimaanlage. (lacht) Haben Sie noch Kontakt nach Harsewinkel? Meine Mama lebt noch in Harsewinkel; mein Bruder ist mittlerweile nach Mainz gezogen. Mein Vater war auch noch lange in Harsewinkel, wohnt jetzt aber in Berlin. Ich selbst bin in Kasachstan geboren und in der Ukraine aufgewachsen. Daran kann ich mich aber kaum erinnern. Als ich drei Jahre alt war, sind wir nach Deutschland gezogen. Meine Oma ist Deutsche. Vor allem um die Weihnachtszeit besuche ich meine Familie und Freunde meistens – dort treffen sich dann alle wieder.

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