Paar aus dem Kreis Gütersloh erfüllt sich besonderen Lebenstraum

Harsewinkel. Das Fernweh hat die Harsewinkelerin Diana Jill Mehner seinerzeit zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt gepackt. Im März 2020 hatten sie und ihr Mann Hauke alles für den lange geplanten einjährigen Europa-Trip eingetütet. Dann kam Corona dazwischen. Gut drei Jahre später hat sich das Paar nun den Traum vom fast &bdquo;unbegrenzten Urlaub“ erfüllt. In langen Etappen waren sie mit ihrer Hündin Leia kreuz und 13 Monate lang quer auf dem Kontinent unterwegs, gleich zweimal davon in Frankreich. Und jedes Mal in Oldtimern. Sogar mit Harsewinkeler Bezügen, denn auf ihrer letzten Tour führte sie der Weg an die Atlantikküste zurück nach Harsewinkel auch in die Partnerstadt Les Andelys in der Normandie. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Wiggo the bus (@wiggo.the.bus) Auf dem Weg zurück vom Atlantik in Les Andelys Rast gemacht &bdquo;In der Schulzeit hatte ich den Austausch dorthin verpasst. Das wollte ich mit diesem Stopp ein bisschen nachholen“, erzählt die 33-Jährige von den großartigen Eindrücken, die das Städtchen an der Seine mit seiner Burg, der Kathedrale und den pittoresken alten Häusern in &bdquo;Petit Les Andelys“ hinterlassen hat. Mit ihrem historischen Käfer samt Zelt und Luftmatratze hielten sie zuvor ihre Aufenthalte in Hourtin-Plage bewusst spartanisch. Nach dem ersten Trip mit ihrem VW-Käfer Namens &bdquo;Kalle“, Baujahr 1969, haben sich die Beiden mit ihrer Liebe zu alten Vehikeln noch eine &bdquo;Spinnerei“ gegönnt. &bdquo;Wir haben uns spontan zwei alte Simson Schwalben, Baujahr 1974 und 1975, mit passendem Anhänger gekauft“, erzählt sie. Am Anhänger klebte sogar noch das &bdquo;DDR“ Typenschild mit Originalpreis in DDR-Mark. Für die vierbeinige Mitfahrerin Leia gab es eine coole Brille, für Diana einen Crashkurs im Fahrtraining. Lesen Sie auch: Plötzlich Auswanderer: Junges Paar aus dem Kreis Gütersloh kauft Anwesen in Frankreich Weihnachten in einem Airbnb direkt am Meer Die zweite Reise über den Balkan bis tief in die Türkei bot der selbstständigen Fotografin, die sich auf Hundefotografie spezialisiert hat, und ihrem Mann, der ein Auszeitjahr zwischen zwei Jobs nutzen konnte, dann die ganze Vielfalt und Exotik, die diese Form des Reisens mit sich bringt. Diesmal tuckerten sie mit ihrem VW-Bulli &bdquo;Wiggo“ Tausende Kilometer in Richtung Südosten. Über Tschechien, Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro landeten sie zur Weihnachtszeit in Albanien und erlebten den Weihnachtsbasar in Tirana. Sie blieben einen ganzen Monat, buchten über Weihnachten sogar ein Airbnb direkt am Meer. Doch bei knapp 20 Grad Außentemperatur kam aber nicht so richtig Lebkuchen-Stimmung auf. &bdquo;Dort hat es sich nicht wie Weihnachten angefühlt“, sagt Diana Jill Mehner. Es sei einer der wenigen Momente gewesen, in der sie die Heimat vermisste. Auf der anderen Seite habe sie das Land fasziniert. Deutlich langsamer unterwegs als gedacht Weiter ging es dann über Griechenland in Richtung Türkei, in der sie im März ankamen. &bdquo;Wir waren deutlich langsamer unterwegs als gedacht“, sagt sie im Rückblick. Eine Entschleunigung, die sich selbst mit einem Vier-Wochen-Urlaub nicht einstellen würde. &bdquo;Genau so durfte es sein, denn mit unserer Langzeitreise wollten wir uns einfach die Zeit nehmen, ganz spontan auch mal länger an einem Ort zu bleiben.“ Besonders gefielen ihnen in Griechenland die öffentlich zugänglichen heißen Quellen. &bdquo;Wie eine wie Badewanne am Meer“, beschreibt sie die Erfahrungen auf der Halbinsel Methana nahe Athen. Die wegen ihrer Hitzestaus bekannte Hauptstadt erkundeten sie bei einer Free Walking Tour. Überraschung nach der Heißluftballon-Landung in der Türkei Auch in der Türkei erlebten sie ihr persönliches Wunder. In Kappadokien ließen sich Diana und Hauke spontan auf eine Fahrt in einem der 120 Heißluftballons ein, die dort fast jeden Tag aufsteigen, wenn die Bedingungen stimmen. Zwei Wochen vor dem Zuckerfest, wenn die Preise anziehen, haben wir noch ein günstiges Angebot genutzt“, erzählt Mehner. Der Clou: &bdquo;Wir wurden im Dunkeln abgeholt und zum Spot chauffiert, an dem die Heißluftballons aufgeblasen werden“, erzählt sie von beeindruckenden Bildern in einer gerade zu unwirklichen Gesteinslandschaft und einem ganz eigenen Licht. Noch getoppt vom einmaligen Sonnenaufgang aus der Ballongondel, in der die Guides mit viel Spaß ihre Show mit den Gasbrennern vollführten. &bdquo;Nach gut 30 Minuten Fahrt gab es einen Sektempfang“, berichtet Mehner von der Überraschung nach der Landung. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Diana & Hauke | Feels Like Adventure (@feels.like.adventure) Nach 13 Monaten wieder zurück in Ostwestfalen Was der Hundefotografin ansonsten in Griechenland und der Türkei besonders auffällt, sind die vielen Straßenhunde. &bdquo;Einige sind heruntergekommen, anderen geht es gut, weil sich Menschen um sie kümmern, Wasser und Hundefutter bereitstellen“, sagt sie. In der Türkei sind es viele Kangal-Mix, &bdquo;Davon liefen viele herum, sie waren aber zutraulich, ruhig und schüchtern.“ Ihr Jack-Russell-Terrier-Mix &bdquo;Leia“ ließ sich sogar auf Kontakte ein. In Kontakt mit den Einheimischen kamen Diana und Hauke dank Übersetzer-App auf dem Mobiltelefon auch überall. Die wichtigsten Vokabeln von &bdquo;Hallo“ bis &bdquo;Tschüss“ speicherten sie auf dem Smartphone ab. Nach 13 Monaten wieder fest zurück in Ostwestfalen helfen nun die zahlreichen Fotos, die sie auf der Reise geschossen haben, um die vielen Erinnerungen an eine Reise, wie sie wohl nur einmal im Leben möglich ist, zu sortieren. &bdquo;Es ist erschlagend, aber auch eine super schöne Auszeit“, sagt die Autorin und Hundefotografin aus Harsewinkel.

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