Blumen blockieren Restaurant-Parkplätze im Kreis Gütersloh – sogar ein TV-Team rückt an

Harsewinkel. Und schon wieder ist ein Kamerateam in Harsewinkel unterwegs. Vor wenigen Tagen sind ein Kameramann, ein Tontechniker und eine Reporterin der Produktionsgesellschaft &bdquo;Kamera zwei“ aus Hannover auf der Suche nach Interviewpartnern in der Innenstadt im Einsatz. Es geht dabei vor allem um die Blumenkübel, die die Stadt im Zuge des einjährigen Verkehrsversuchs hat aufstellen lassen. Auf das Thema aufmerksam geworden ist Aylien Habel durch die Berichterstattung der &bdquo;Neuen Westfälischen“ über die Blumenkübel, über die sich insbesondere Geschäftsleute aufgeregt haben. Wie etwa Manuel Yüksel, der den Imbiss &bdquo;Mano’s“ an der Brockhäger Straße betreibt. Aber auch den großformatigen Blumentopf auf dem Parkplatz vor einer Arztpraxis an der Dr.-Pieke-Straße nimmt das Team vor die Linse. &bdquo;Wir haben bei den Interviews nur negative Reaktionen erhalten“, lautet das Fazit der Recherche nach rund drei Stunden Aufnahmen an verschiedenen Drehorten. Keine Stellungnahme fürs Fernsehen Das Fernsehteam fragte auch beim Rathaus um eine Stellungnahme an. Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide ist derzeit im Urlaub. Ihr Vertreter Stefan Volmering wollte auf Anfrage des TV-Teams keine Stellungnahme abgeben. &bdquo;Wir haben bereits ausführlich Stellung zu dem auf ein Jahr angelegten Verkehrsversuch bezogen“, erklärt er auf Nachfrage der &bdquo;NW“. Warum so ein lokales Thema über die Grenzen Harsewinkel hinaus überhaupt in den Fokus gerät, ist für den Kämmerer nicht nachvollziehbar. &bdquo;Die Energie zum Kopfschütteln setze ich jedenfalls nicht mehr ein“, sagt Volmering. Mehr möchte er zu diesem Besuch eines Produktionsteams in Harsewinkel gar nicht sagen. Lesen Sie auch: Gastronom im Kreis Gütersloh sauer – neue Blumenkübel blockieren Parkplatz Photovoltaikanlagen sorgten bereits für Aufsehen Vor einem Jahr ging es um die Photovoltaikanlagen des Arealnetzes, die seinerzeit nicht ans Netz gehen konnten, was das ZDF im Länderspiegel unter der Rubrik &bdquo;Hammer der Woche“ aufspießte. Ein Thema, das etwas später auch der Comedian Mario Barth für seine RTL-Sendung &bdquo;Mario Barth deckt auf“ nachkaute. Mit dem Ergebnis, dass der Bericht bei Erscheinen eineinhalb Jahre nach dem Bekanntwerden des Umstandes völlig veraltet war. Lesen Sie auch: Nanu? Was macht denn plötzlich Comedian Guido Cantz im Kreis Gütersloh? Auftraggeber wie ARD, RTL oder SAT.1 Wo dieser Bericht von &bdquo;Kamera zwei“ letztlich erscheinen könnte, ist noch offen. Die freie Produktionsgesellschaft bietet diese Auftraggebern wie der ARD, aber auch Privatsendern wie RTL und SAT.1 an. Wie detailliert dabei die komplexe Diskussion um Innenstadtkonzept, Fahrradstraßen oder das temporäre Umwidmen von 30 der insgesamt 517 Innenstadtparkplätze in dem Fernsehbericht eingefangen wird, bleibt abzuwarten. Vor der Kamera wollten sich nach Aussage des TV-Teams längst nicht alle angefragten Geschäftsleute äußern öffentlich äußern. Stadt sucht nach Lösungen &bdquo;Wir sind mit vielen der Betroffenen, insbesondere mit den Geschäftsleuten und der Gastronomie im Dialog“, betonte Volmering jetzt im Gespräch mit der &bdquo;NW“ noch einmal, dass die Stadt den Vorwurf der mangelnden Kommunikation ernst genommen habe und gemeinsam mit den Gewerbetreibenden nach Lösungen suche. Stadtplaner Thomas Kiefer hatte in der &bdquo;NW“ ausführlich dazu Stellung bezogen und den Experimentcharakter des Versuchs betont. Um Lösungen geht es insbesondere eben auch im Dialog mit der Werbegemeinschaft Harsewinkel. Volmering hatte mit deren Vertretern Chris Brentrup und Reinhold Everding vereinbart, dass diese die Stimmungslage der heimischen Kaufleute einmal in einer Umfrage abfragen. Die Ergebnisse sollen in einem gemeinsamen Gespräch vorgestellt und für die erste Ratssitzung nach den Sommerferien am 28. August aufbereitet werden. Welche Standorte sollen verändert werden? In dieser Sitzung wird voraussichtlich auch darüber abgestimmt, welche Standorte der Blumenkübel möglicherweise aufgrund der besonderen Einschränkungen kurzfristig verändert werden könnten. Auch auf den Vorwurf, die Innenstadtmöblierung mit Blumenkübeln und Bänken sei mit 35.000 Euro sehr teuer, reagiert Stefan Volmering: &bdquo;Die Blumenkübel werden selbstverständlich weiter verwendet.“

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