Unbekannte stellen gestohlenen Tisch auf Bahngleise im Kreis Gütersloh

Harsewinkel. Noch fährt nur wenige Male in der Woche ein Güterzug auf dem Weg von Gütersloh nach Versmold durch Harsewinkel. Und das ist wohl auch der Grund, warum ein Fall von Vandalismus am noch weitgehend brach liegenden Bahnhofsgelände am Samstagabend so glimpflich abgelaufen ist. Andreas Hanhart, von dessen Grundstück die Täter eine massive Gartengarnitur entwendeten und auf ein Gleis stellen, mag sich nicht ausmalen, was hätte passieren können. Noch am Tag danach ist der Harsewinkeler, der das ehemalige Bahnhofsgebäude vor drei Jahren kaufte, renovierte und zum schmucken Wohnhaus umbaute völlig geschockt. &bdquo;Warum die ausgerechnet den schweren Tisch weggeschleppt haben“, verstehe ich nicht“ sagt er. Die vielen Furchen auf dem Rasenstück hinter seinem haus verraten, wie sehr sich die Täter abgemüht haben müssen. Den Tisch stellten sie auf das Gleis der TWE-Strecke.Nachbarin beobachtet betrunkene Jugendliche Und genau hier hört für die Polizei auf, was in anderen Fällen möglicherweise noch als Dumme-Jungen-Streich abgehakt worden wäre. &bdquo;Die Polizei ermittelt wegen schweren Eingriffs in den Bahnverkehr“, erklärt Hanhart. Er selbst war am Samstagabend gegen 20.15 Uhr, als das Ganze passierte, gar nicht zuhause. Eine Nachbarin hat ein paar offensichtlich betrunkene Jugendliche beobachtet und ihren Freund alarmiert. &bdquo;Die hat sich selbst gar nicht getraut, die anzusprechen“, schildert Hanhart. Der bekannte ruft ihn an – und die Polizei. Als der Bahnhofsbewohner eintrifft, haben Polizeibeamte und Nachbarn schon den Tisch von den Gleisen geholt.Lesen Sie auch: Frau liegt ohnmächtig auf Gleisen - Lebensretter wird angepöbelt Von den Sitzbänken fehlt jede Spur Von den vier ebenfalls gestohlenen Holzsitzbänken fehlt dagegen jede Spur. &bdquo;Die werden die wohl irgendwo in die Gegend geschmissen haben“, vermutet Hanhart, der auf dem Gelände auch Material, Trailer und Zugmaschinen seines Eventunternehmens stehen hat. Seit er hier an diesem &bdquo;toten“, weil für den Autoverkehr abgeklemmten Ende der Bahnhofstraße wohnt, hat er so etwas noch nicht erlebt.&bdquo;Natürlich weiß ich, dass die Jugendlichen um die Ecke auf dem Bahnhofsgelände rumlungern“, sagt er. Die zerdepperten Wodkaflaschen überall auf dem Gelände zeugen von dem einen oder anderen &bdquo;Gelage“. Dass aus solchen Alkohollaunen heraus aus dummen Streichen ernste Straftaten folgen können, sei nicht erst seit gestern bekannt. Videoüberwachung installiert Aber das weiß der FDP-Ratsherr und Bürgermeisterkandidat, der als ehemalige Mitglied der &bdquo;Landeier“ sowieso stadtbekannt ist, sowohl als Privatmann als auch aus seiner politischen Arbeit. Die Diskussion um die inzwischen auf das Jahr 2025 datierte Reaktivierung der TWE-Strecke für den Schienenpersonennahverkehr von Verl bis nach Harsewinkel läuft bei ihm buchstäblich vor der Haustür her. Genau so wie die Überlegungen, im Zuge der Bahnaktivierung auch das heruntergekommene Gelände zur &bdquo;Mobilitätsstation“ mit Anbindungen für Taxi, Auto, Bus und Fahrradinfrastruktur auszubauen. Doch bis es soweit ist, bleibt das Bahnhofsviertel ein &bdquo;heißes Pflaster“, wie Andreas Hanhart nur halb im Scherz sagt. Bisher sei es um sein Haus herum immer noch glimpflich abgegangen. &bdquo;Da haben die mal ein bisschen Dreck hinterlassen, nichts Schlimmes“, sagt er. Doch seit der Lkw-Fahrer als zusätzliches Standbein seinen Imbisswagen und im Sommer zusätzlich einen Pavillon mit Sitzgelegenheiten drinnen und draußen vor der Tür stehen hat, hat er wohlweislich auch eine Videoüberwachung installiert.Männer sind nur von hinten zu sehen &bdquo;Ich bin eigentlich kein Freund von Videoüberwachung im öffentlichen Raum“, betont er. Doch hier sei die Vorsicht angebracht. Die Kamera geht jeweils über einen Bewegungsmelder an. Und das tat sie auch am Samstagabend. Allerdings sind auf den Schwarz-Weiß-Aufnahmen nur in einer kurzen Sequenz zwei offensichtlich junge Männer von hinten zu sehen.Der eine trägt einen Parka mit einer auffälligen Kapuze mit Fellapplikationen. Hanhart hofft nun, dass die Polizei etwas damit anfangen kann und die Täter erwischt. &bdquo;Denn sowas ist kein Kavaliersdelikt“, sagt er.

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