Über 100.000 Euro Schaden: Mähdrescher und Felder brennen im Kreis Gütersloh

Kreis Gütersloh. Die Feuerwehr im Kreis Gütersloh musste am Freitag und Samstag gleich mehrmals zu Mähdrescher- und Feldbränden ausrücken. Nach aktuellem Stand wurde bei den Bränden eine Person verletzt. Der materielle Schaden ist dafür enorm. Feuer verbreitet sich durch Wind rasant Allein mehr als 100.000 Euro Schaden sind am Freitagabend bei einem Brand eines Mähdreschers auf einem Feld im Harsewinkeler Ortsteil Greffen entstanden. Menschen wurden nicht verletzt. Der 52-jährige Fahrer des Claas-Mähdreschers konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Trotz eines schnellen und intensiven Feuerwehreinsatzes durch Einsatzkräfte der Löschzüge Greffen, Sassenberg und Versmold brannte die saatengrüne Erntemaschine komplett ab. Weil sich das Feuer durch den zum Zeitpunkt des Brandes herrschenden starken Wind rasant ausbreitete, war Eile geboten. Rund 1.000 Quadratmeter Getreidefeld wurden insgesamt vernichtet. Durch das schnelle und beherzte Handeln der anwesenden Landwirte, konnte ein Übergreifen auf ein nahegelegenes Waldgebiet verhindert werden. Hierzu mähten die Helfer Brandschneisen in das Feld. Nach etwa einer Stunde konnte das Feuer durch Feuerwehrkräfte unter Kontrolle gebracht werden. Alle Personen, auch der 52-jährige Fahrer des Mähdreschers, blieben unverletzt. Weiterer Brände in Versmold, Herzebrock-Clarholz und Rietberg Nach Angaben der Polizei Gütersloh hat am Freitagnachmittag auch in Versmold ein Mähdrescher Feuer gefangen. Demnach ist er während Erntearbeiten im Bereich Lange Straße/Steinackerstraße in Brand geraten. Hier konnte das Feuer aber schnell unter Kontrolle gebracht werden - es konnte sich nicht ausbreiten. Gleich drei Mal mussten dann am Samstagmittag die Feuerwehren aus Harsewinkel, Herzebrock-Clarholz und Rietberg ausrücken, umbrennende Mähdrescher und Ballenpressen zu löschen. Der heftige Wind sorgte dafür, das sich die Flammen schnell ausbreiten konnten. Am Samstag meldeten sich gegen 12.30 Uhr fast zeitgleich Landwirte aus Harsewinkel und Clarholzbei der Feuerwehr. An der Steinhäger Straße war eine Ballenpresse in Brand geraten, das Feuer hatte sich noch vor Eintreffen der ersten Einsatzkräfte auf das Stoppelfeld und das angrenzende Buschwerk ausgebreitet. Dem Fahrer des Frontladers gelang es noch, die Erntemaschine vom Feld zu fahren. Feuerwehrleute löschten die Flammen sowohl in dem landwirtschaftlichen Gerät als auch auf dem Feld. Durch die enorme Hitze war auch das angrenzende Strauchwerk erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden.Fast zeitgleich kämpften nur wenige Kilometer entfernt die Kameraden aus Herzebrock, Clarholz, Möhler, Quenhorn, Rheda und Wiedenbrück an der Greffener Straße in Clarholz gegen die Flammen und gegen den Wind. Hier war ein Mähdrescher bei Erntearbeiten in Brand geraten. Fahrer verletzt sich bei Sprung aus dem Führerhaus Der Fahrer (50) rettete sich mit einem Sprung aus dem Führerhaus vor den Flammen. Dabei verstauchte er sich nach ersten Erkenntnissen das Bein. Er wurde mit einem Rettungswagen zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus eingeliefert. Die Feuerwehrleute löschten die lichterloh brennende Erntemaschine mit Schaum ab. Bei Temperaturen von rund 35 Grad mussten sich einige Feuerwehrleute auch mit Atemschutzgeräten ausrüsten, um sich vor den giftigen Rauchgasen zu schützen. Parallel löschten ihre Kameraden den sich rasch ausbreitenden Flächenbrand. Kurz nach 13 Uhr kam es dann zu einem weiteren Großeinsatz mit einer brennenden Erntemaschine auf einem Acker an der Wiesenstraße in Mastholte-Süd: Auch hier war das landwirtschaftliche Gerät bei Erntearbeiten in Brand geraten und hat mehrere tausend Quadratmeter Acker in Brand gesetzt. Rund 100 Feuerwehrleute der drei Rietberger Löschzüge sowie aus dem benachbarten Lippstadt kämpften unter Leitung des stellvertretenden Stadtbrandinspektors Christian Niermann bis zur Erschöpfung, um ein Ausbreiten der Flammen auf benachbarte Häuser zu verhindern. Der Wind erschwerte auch hier erheblich die Löscharbeiten der Feuerwehrleute, Glut wurde dabei dutzende Meter durch die Luft transportiert und setzte einen weiteren Acker in Brand. Übergreifen auf den Wald konnte verhindert werden Gegen 17.25 Uhr kam es dann auch noch auf einem Feld in der Nähe Heerdamm in Harsewinkel zu einem Mähdrescherbrand. Auch hier wiesen dunkle Rauchwolken den Einsatzkräften der Löschzüge Clarholz, Harsewinkel, Beelen, Sassenberg und Greffen von Weitem den Weg zur Einsatzörtlichkeit. Bei Eintreffen auf dem in einem Waldgebiet befindlichen Feld brannte ein älterer Claas-Mähdrescher bereits in voller Ausdehnung. Der Fahrer hatte zuvor das Führerhaus rechtzeitig verlassen und sich in Sicherheit gebracht. Auch bei diesem Einsatz wurden die ersten Löschmaßnahmen über das in den Tank der Einsatzfahrzeuge befindliche Wasser durchgeführt. Zeitgleich legten weitere Trupps lange Schlauchleitungen zu einem Teich, um ihren Kameraden eine gesicherte Wasserversorgung zu garantieren. Unterstützend standen Landwirte mit Wassertanks bereit, andere pflügten eilig das Feld im Brandbereich um, um eine größere Ausdehnung sowie ein Übergreifen auf den Wald zu verhindern. Feuerwehr sieht von Warnung ab Überhaupt steht das Telefon in der Leitstelle Gütersloh bei den aktuellen Witterungen nicht still, verrät ein Mitarbeiter auf Anfrage von nw.de. Trotz der fünf Mähdrescher- und Feldbrände im Kreis Gütersloh spreche die Leitstelle aktuell aber noch keine Warnung aus. "Den Landwirten sollte klar sein, dass ihre Felder trocken sind und sich ihre Erntemaschinen bei diesen Temperaturen schneller aufheizen als gewöhnlich", sagt ein Mitarbeiter der Leitstelle. Er ergänzt: "Ich bin aber nicht Landwirt genug, um sagen zu können, ob ein Feld aktuell unbedingt abgearbeitet werden muss oder nicht." Generell spreche die Leitstelle erst dann eine Feuer-Warnung aus, sobald im Kreisgebiet die Waldbrandstufe 5 erreicht ist. Aktuell ist im Kreis Gütersloh die Waldbrandstufe 4 erreicht.

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