Harsewinkel-Greffen. Der kleinste Ortsteil wurde 1042 unter der Bezeichnung „Grevene" erstmals urkundlich erwähnt. „Dat kleine Dourp int Mönsterland", wie es in der Ortshymne heißt, wird in diesem Jahr also 975 Jahre alt. Das muss selbstverständlich gebührend gefeiert werden, vom 14. bis 16. September.
Das dreitägige Festprogramm „975 Jahre Greffen" hat mittlerweile konkrete Konturen angenommen, stehe bis auf einige Kleinigkeiten, wie Norbert Schmitfranz und André Lanwehr berichteten. Gemeinsam mit Mario Fritsche und Achim Hinz, die momentan Angelurlaub in Norwegen machen, gehören die beiden dem Organisationsteam an.
Festumzug durchs Dorf
Höhepunkt wird am Samstag, 16. September der große Festumzug durch das Dorf unter dem Motto „Greffen – Gestern – Heute – Morgen" sein. „Ganz Greffen wird im Zug sein", kündigte André Lanwehr zufrieden an.

Ohnehin seien die Rückmeldungen aus der Bevölkerung zu dem großen Fest durchweg positiv. Auch die Genehmigungen seitens der Stadt und des Kreises hätten „super geklappt". Die anfängliche Skepsis sei schnell gewichen, alles völlig unproblematisch über die Bühne gegangen.
Auftakt des Festes ist am Donnerstag, 14. September, ein ökumenischer Gottesdienst in der St.-Johannes-Kirche um 18 Uhr. Anschließend gegen 19 Uhr führt ein gemeinsamer Marsch aller Vereinsabordnungen zum Festplatz im Schützenbusch.
Westfälischer Abend
Dort wird im Festzelt ab 20 Uhr ein westfälischer Abend gefeiert. Für die Programmgestaltung sind im Wesentlichen verschiedene Greffener Vereine und Gruppen verantwortlich. So werde vermutlich auch das Orgateam mit einer Einlage vertreten sein. Mit dabei ist auch Bauer Heinrich Schulte-Brömmelkamp aus Kattenvenne. Das Kabaret vom Bauernhof ist durch Funk und Fernsehen bekannt.
Als ganz besondere Leckereien werden die westfälischen Spezialitäten Möppkenbrot, Bratleberwurst und Bratkartoffeln serviert. Der heimische Herd darf also kalt bleiben.
Einer der ältesten Orte im Altkreis Warendorf
Erstmalig wurde Greffen als „Grevene" in einer Urkunde des Bischofs Ruodbert von Münster (1042 – 1063) erwähnt, der den Haupthof Greffen dem Domkapitel schenkte. Verschiedene Siedlungsgruppen deuten darauf hin, dass dieses Gebiet aber schon um 900 bis 700 v. Chr. besiedelt war. Es ist wahrscheinlich, dass Greffen einer der ältesten Orte im Altkreis Warendorf ist. Der Name Greffen stammt wahrscheinlich vom altniederdeutschen Wort „Gravo" – also „Graben" ab. Greffen dürfte dann wohl soviel wie „Siedlung am Bach" heißen.
Der Meierhof, auf dessen Gelände ein Teil des Ortsjubiläums gefeiert wird und auf dem die Greffener ihr Schützen- und Heimatfest feiern, ist einer der ältesten Höfe Greffens. In den Chroniken von 1188 wird nämlich ein Hermann Meyer zu Greffen als Burrichter (Richter in mittelalterlichen Genossenschaften) erwähnt.