Harsewinkel

Harsewinkler Kultband "Die Landeier" hört auf

Bis zum großen Finale wollen die Musiker noch einmal "Vollgas" geben

Schlussakkord: Mit ihrem Abschiedskonzert wollen "Die Landeier" am Rosensonntag 2019 auf dem Alter Markt, wo sie auch im vergangenen Februar mit ihrer Musik für reichlich Stimmung und gute Laune sorgten, endgültig "GoodbEI" sagen. | © Archivfoto/Joe Cubick

07.08.2017 | 07.08.2017, 12:34

Harsewinkel. "Time to say goodbEI" - wie sie es ausdrücken - kündigen "Die Landeier" ihren Rückzug aus dem Musikgeschäft schon jetzt für den März 2019 an. Nach dann immerhin 19 Jahren auf der Bühne soll der Schlussakkord am 3. März 2019 beim mittlerweile traditionellen Konzert auf dem Alter Markt nach dem Harsewinkeler Rosensonntagsumzug erklingen.

Doch bis es soweit ist, versprechen die heimischen Musiker für die verbleibenden fast 19 Monate "noch einmal Vollgas, neue Hits und Bühnenshows".

"Wir möchten als Kultband und nicht als Schuldband aufhören"

Auf die Frage nach dem Warum, antwortet Andreas Hanhart im Gespräch mit dieser Zeitung spontan und grinsend: "Wir sind nicht mehr witzig!" Alle vier Musiker lachen daraufhin lauthals. Offenkundig betrachten die Stimmungsmacher den Zeitpunkt als ziemlich passend. Alles laufe gut und es fehle auch nicht an Anfragen.

"Man soll aufhören wenn's am schönsten ist", bringt es Stefan "Kiffi" Kiffmeier dann wohl auf den Punkt. Zudem Hanhart auch noch ergänzt: "Wir möchten als Kultband und nicht als Schuldband aufhören." Jeder habe sich hin und wieder mal Gedanken darüber gemacht, zumal alle ja auch einem anderen Hauptberuf nachgehen.

Wenn die Spaßmusiker auch ihren "Strohhut an den Haken hängen", den "landwirtschaftlichen Musikbetrieb demnächst einstellen", wie sie selbst sagen, werden sie sicher nicht ihre Instrumente aus den Hand legen. Sie werden den Musikfreunden wohl erhalten bleiben, in welchen Musikrichtungen auch immer.

Mehr als 1.000 Bühnenauftritte

Nach weit über 1.000 Bühnenauftritten, zahlreichen Fernseh- und Radioauftritten und "ganz viel Stimmung, Spaß und Muuuuhsik" ziehen Norbert Fechtelkord, Andreas Hanhart, Stefan Kiffmeier und Dominik Klima, bekannt als "Westfalens Party- und Stimmungsband Nr. 1" demnächst einen Schlussstrich unter das von ihnen kreierte beliebte Genre "Agrarpop".

Vielleicht komme beim näher rückenden Termin auch Wehmut auf. Auf jeden Fall wollen sie bis dahin voll in die Tasten und Saiten greifen und in die Tuba blasen, an Ideen mangele es jedenfalls nicht.

Es werde bestimmt neue Lieder geben, neue Silberlinge allerdings wohl eher nicht. "Eine neue CD zu produzieren lohnt sich nicht mehr, da kommen bestenfalls die Kosten rein", so Dominik Klima.

»Sollen wir da nicht mitmachen?«

Ursprung der Truppe sei im Grunde der Karnevalsverein St. Lucia (KVSL). Im Herbst 2000 hatte Paul Kornfeld gehört, dass der WDR noch Musiker für seine "Närrische Hitparade" suche. "Sollen wir da nicht mal mitmachen?", fragte der damalige Vize den damaligen Präsidenten Stefan Kiffmeier. Gesagt getan.

Auch die anderen Musiker waren in dem Karnevalsverein involviert, bis auf Norbert Fechtelkord. "Ich bin eher zufällig dazugestoßen", erzählte der gelernte Elektriker. "Ich wollte eigentlich nur ein Instrument aus dem Übungsraum holen." Dort probten auch die "Landeier".

"Du spielst doch Akkordeon, möchtest du nicht mitmachen", sei er gefragt worden. Welche Erfolgsgeschichte das ursprüngliche Sextett - Paul Kornfeld und Thorsten Vorjohann sind zwischenzeitlich ausgeschieden - nach dem Sieg bei dem WDR-Wettbewerb schrieb, das ist hinlänglich bekannt.