

Marienfeld. In Frankreich kann man sie in allen Parks und auf allen öffentlichen Plätzen beobachten: Die Boulespieler, die mit Konzentration und ruhiger Hand ihrer Passion nachgehen. Das Kugelspiel Boule gewinnt auch hierzulande immer mehr Freunde. Dem tragen nun der Marienfelder Klosterhofkreis und die Hotel-Residence Klosterpforte Rechnung.
Auf historischem Grund, auf der Freifläche zwischen der Klosterkirche und der Alten Abtei, wurden mit großem Aufwand drei Boulebahnen angelegt, die mit ihren Maßen von je 14 mal vier Metern internationalen Standards entsprechen. "Hier können auch Wettkämpfe ausgetragen werden", sagte Klosterpforte-Geschäftsführer Christoph Schemmink gestern bei der Vorstellung des Konzeptes.
Boulespiel ist auch am Abend möglich
Die Boulebahnen sind ein weiterer Beaustein zur Aufwertung des Klosterhofes. Das mittelalterliche Kleinod soll wieder ein kulturelles, geschäftliches und gesellschaftliches Zentrum Marienfelds werden, betonte Leonhard Sieweke. Der Sprecher und Motor des Klosterhofkreises hatte auch die Idee, vor dem Nordschiff der altehrenwürdigen Abteikirche einen Kreuzgarten mit drei Boulebahnen anzulegen. Bei Klosterpforte-Hotelier Reinhold Frie stieß er damit auf offene Ohren.
Sieweke wurde beauftragt, die Pläne in die Tat umzusetzen. Mit der Hilfe eines Tiefbaufachmanns entwarf der Marienfelder, der nur einen Steinwurf entfernt seit vielen Jahren einen in der Region einzigartigen Klostergarten betreibt, das Konzept. "Bei der Planung haben wir die historische Idee des dort bis etwa 1820 vorhandenen nördlichen Kreuzgartens aufgenommen. Der neu angelegte Wegekreuz ist zudem so ausgestattet, dass eine Mehrfachnutzung möglich ist", so Sieweke.
Viel Geld wurde in die Bouleanlage investiert. Die drei Bahnen erhielten ein Fundament aus grobem Schotter, auf dem eine Schicht aus feinem Schotter aufgetragen wurde. Die Spielfelder wurden mit wassergebundener Decke befestigt und von Natursteinen eingefasst. Der Abwurfkreis ist ebenfalls mit Natursteinen gepflastert. Die Bahnen sind beleuchtet, so dass Boulespiel auch am Abend möglich ist. Bodenhülsen für Sonnenschirme wurden ebenfalls installiert
Die Anlage soll natürlich vor allem den Gästen des Hotels oder der Alten Abtei offen stehen. "Ein Spielchen vor und nach dem Essen ist eine schöne Freizeitbeschäftigung und sorgt für Abwechslung", so Schemmink. Aber auch auswärtige Besucher, die in einer immer größeren Zahl mit dem Rad die idyllischen Klosteranlagen ansteuern, oder boulebegeisterte Marienfelder sind eingeladen, sich nach Absprache unter Tel. (052 47) 70 80 im Schatten der Kirche beim Wettkampf mit der kleinen Zielkugel (aus Holz) sowie den Spielkugeln (aus Metall) zu messen.
Wie berichtet, hat sich der Klosterhofkreis eine Aufwertung Marienfelds zum Ziel gesetzt. Kernpunkt des Konzeptes sind 13 Stelen aus Edelstahl, die an markanten Punkten aufgestellt werden, um den Besuchern einen Einblick in die bewegte Historie des Klosters zu geben. Die erste Stele wurde kürzlich vor der Einfahrt zum Klosterhof, an der Restmauer der ehemaligen Wadenhart-Kapelle, installiert. Die nächsten Infotafeln werden bald folgen, dann, wenn die textlichen Erläuterungen zu den einzelnen Stationen mit Historikern und Fachbehörden abgestimmt sind.
Projekt Klosterhof
- Das Projekt Klosterhof läuft seit Monaten. Entlang der Klosterpforte wurde zunächst ein Fußweg in Richtung Pfarrheim angelegt.
- Es folgte eine umfangreiche Umgestaltung der Grünflächen. Mehrere Rosenbeete und Buchenhecken wurden gepflanzt.
- Insgesamt zehn neue Sitzbänke im barocken Stil, die zum historischen Ambiente der ehemaligen Klosteranlage passen und sich optisch an den vorhandenen Laternen orientieren, verbessern die Aufenthaltsqualität des klösterlichen Areals und laden die Gäste zum Verweilen ein.
- In einer ehrenamtlichen Aktion wurde zudem der gepflasterte Weg quer über den Klosterhof neu verlegt.
- Leonhard Sieweke ist schon jetzt sehr zufrieden: „Wir haben viel erreicht. Es gibt aber immer noch einiges zu tun".