Harsewinkel

Zuchterfolg für Schlangenfachmann Marc Mense

Seltener Python aus dem Ei

Seltener Python: Schlangenfachmann Marc Mense mit einem Rauschuppenpythonmuttertier. | © Joe Cubick

24.07.2015 | 24.07.2015, 07:45
Gerade geschlüpft: Ein junger Rauschuppenpython aus dem 2. Gelege. - © Joe Cubick
Gerade geschlüpft: Ein junger Rauschuppenpython aus dem 2. Gelege. | © Joe Cubick

Harsewinkel. Dem Schlangenzüchter und -fachmann Marc Mense ist ein weltweit äußerst seltener Zuchterfolg gelungen. Er hat gleich zwei Gelege von der sehr seltenen Rauschuppenpython. Aus den ersten 15 Eiern sind 14 junge Schlangen geschlüpft, aus dem zweiten Gelege mit 15 Eiern bahnt sich der Reptiliennachwuchs gerade den Weg in die Welt.

"Ich bin weltweit erst der dritte Schlangenzüchter, dem es außerhalb Australiens gelungen ist, Nachwuchs dieser sehr seltenen Pythonart zu züchten", erklärt der Schlangenspezialist.

2011 waren bei einem Schmuggler in München Rauschuppenpythonjungtiere gefunden worden. "Fünf Tiere, zwei davon Weibchen, habe ich erhalten, die anderen gingen an einen Zoo", berichtet Marc Mense. "Die Muttertiere dürften fünf oder sechs Jahre alt sein, das kann man nur schätzen", sagt er weiter. "Die Eltern sind Eigentum der Bundesrepublik Deutschland. Ich bin nur der Besitzer. Für die Nachzucht habe ich die Verantwortung", so der Reptilienfreund. Die Nachzucht darf und wird er später verkaufen, beispielsweise an Zoos. Seit Mitte der 90er Jahre pflegt der Harsewinkeler fast ausschließlich Rautenpythons. Dass er ein Fachmann für australische Pythonarten ist, zeigt sich nicht zuletzt darin, dass die Bundesrepublik damals auf ihn zugekommen ist, ihm einige der Schmuggeltiere anvertraute. Das macht ihn stolz.

Der Rauschuppenpython (Morelia carinata) ist in Australien beheimatet und ist die seltenste Pythonart der Welt. Diese Art der Rautenpython wurde erst in den 70er Jahren entdeckt und bisher nur zwölfmal in freier Wildbahn gefunden. "Deshalb weiß man auch relativ wenig über diese Schlangen", sagt Mense. Die Rauschuppenpythons werden 20 bis 30 Jahre alt und maximal zwei Meter lang. Seine ausgewachsenen Tiere sind 1,60 bis 1,80 Meter lang. Sie ernähren sich hauptsächlich von Nagetieren. Der Rauschuppenpython wird durch die fortwährende Versteppung Australiens auf natürliche Art in den kommenden Jahrzehnten in freier Wildbahn aussterben; umso wichtiger ist ein solch faszinierender und attraktiver Zuchterfolg.

Information

Dreieckiger Kopf

Der Rauschuppenpython kommt an einigen Orten im Nordwesten von Kimberley in Western Australia vor.

Als einzige Pythonart weisen deren Körperschuppen einen Kiel auf, worauf auch der wissenschaftliche Name (lat. carina – der Kiel) sowie der Trivialname hinweisen.

Der dreieckige Kopf der Schlange ist deutlich vom Körper abgesetzt und trägt auffällig verlängerte Vorderzähne.

Die Färbung ist dunkelbraun mit unregelmäßigen helleren Flecken welche zum Schwanzende hin größer werden.