Exklusive Einblicke in Villa im Kreis Gütersloh: Immobilie für 3,7 Millionen Euro saniert

Halle. Früher kannten die Haller das große Haus an der Ecke Graebestraße/Schulstraße nur als &bdquo;Gelbe Villa“. Der imposante Bau aus dem Jahr 1912 hatte mit seiner langen Eingangstreppe und dem kleinen Türmchen fast schon einen schloßähnlichen Charakter. Die gelbe Farbe ist mittlerweile einem hellen Cappuccino-Ton gewichen, die Eingangstreppe ist doppelt so breit, und die roten Dachziegel haben Platz gemacht für ein identisches Modell Typ &bdquo;Biberschwanz“ in Dunkelgrau. Und auch der Name hat sich geändert. Das Haus heißt nun &bdquo;Villa Wahlemann“, benannt nach der Bauherrin, der Wahlemann Immobilien GmbH. &bdquo;So etwas kann man sich heute eigentlich gar nicht mehr erlauben“, sagt Architekt Oliver Erdmann in regelmäßigen Abständen beim Rundgang durch die frisch renovierte Immobilie. Sandstein, Kupferdach, Parkett - es gibt einige Details, die aufgrund ihrer Kosten wohl fast jeden Bauherrn schlaflose Nächte bereitet hätten. Villa sollte seinen ursprünglichen Charakter nicht verlieren, so der Wunsch Wichtiger als die strikte Einhaltung aller Finanzplanungen war dem Geschäftsführer der Wahlemann Immobilien GmbH, Sven Ahlers, aber das Ergebnis. &bdquo;Ich wollte das Haus gerne so haben, wie es im ursprünglichen Zustand war. Es sollte seinen Charakter nicht verlieren“, sagt Ahlers. &bdquo;Und ich denke, wir müssen uns für das Ergebnis nicht schämen“, fährt der 53-Jährige fort. Lesen Sie auch: Exklusive Einblicke: Gütersloher Paar verwandelt alte Immobilie in modernes Traumhaus &bdquo;Ich bin nicht der Aktientyp, ich investiere lieber in Steine“, sagt Ahlers. In Zahlen bedeutet dies im Falle der Immobilie Graebestraße 12, die er als sein Herzensprojekt bezeichnet, rund 3,7 Millionen Euro. &bdquo;Ich brauchte einen Ausgleich zu meiner eigentlichen Arbeit in der IT-Branche, die ist halt sehr abstrakt“, erklärt Ahlers. Anfangs habe er gedacht, er komme bei der Renovierung ohne große handwerkliche Unterstützung aus. &bdquo;Ich hatte keinen Bock mehr auf IT und wollte selbst anpacken, aber das war völlig utopisch“. Nach und nach holt er Fachleute an Bord, am Ende sind es rund 25 Firmen, fast alle aus Halle. Archtiekt sagt: &bdquo;Haben das Gebäude hochwertig getunt“ &bdquo;Diese Größenordnung ist im privaten Bereich eine absolute Ausnahme“, beschreibt Architekt Oliver Erdmann das Projekt. Auch für ihn sei es eine ganz besondere Aufgabe gewesen. &bdquo;Wir haben manche Dinge so verändert, wie sie schon 1912 hätten sein sollen“, sagt Erdmann. Bestes Beispiel sei die Treppe zur Eingangstür. Früher sei sie nur halb so breit gewesen und eine Mauer habe den freien Blick auf den Eingangsbereich verhindert. &bdquo;Wir haben das Gebäude hochwertig getunt, aber das sieht man von Außen gar nicht“, sagt Erdmann, gerade mit Blick auf die energetischen Arbeiten. Das Haus ließ 1912 innerhalb weniger Monate der aus dem Raum München stammende Rechtsanwalt Staudacher erbauen. Zu einem heute unbekannten Zeitpunkt, jedoch spätestens 1964, erwarb Rechtsanwalt Läcke die Immobilie. Arbeiten sind bereits vor dem eigentlichen Zeitplan fertig geworden Ende der 1960er Jahre äußerte der Klempner Walter Hohne Interesse. Der Kreisbaudirektor sah darin jedoch einen &bdquo;störenden Handwerksbetrieb“ und verhinderte somit den Kauf. Am 6. Oktober 1969 erwarb der Kaufmann Günter Lührmann das Haus. Er wohnte dort bis zu seinem Tod vor wenigen Jahren und war der letzte Eigentümer vor der Wahlemann GmbH. Bereits im August 2020 und somit gut sieben Monate vor der Unterzeichnung des Kaufvertrages, starteten die Pläne für die Sanierung. Für den August 2024 ist das Einweihungsfest geplant, sodass die Arbeiten, deren Dauer man anfangs auf fünf bis zehn Jahre geschätzt hatte, innerhalb von vier Jahren erledigt sind. Entstanden sind auf den insgesamt 550 Qudratmetern fünf Wohn- und zwei Gewerbeeinheiten. Teilweise sind die Wohnungen bereits vermietet, so etwa das komplette Erdgeschoss. Einer der Gewerberäume ist bereits seit Juli 2022 an die Rechtsanwältin Gesine Uflerbäumer vermietet, in einer Wohnung im Obergeschoss lebt die Tochter von Tina Wilke, Projektassistentin und Gestalterin der Innenräume und deren Ausstattung. Zwei freie Wohnungen sollen ab Herbst vermietet werden Die zweite gewerbliche Wohnung im Souterrain wird sich Sven Ahlers als IT-Büro einrichten, zudem hat er im Dachgeschoss eine kleine Wohnung bezogen, sein Hauptwohnsitz liegt jedoch nur wenige Meter entfernt. &bdquo;Die beiden noch freien Wohnungen im Obergeschoss haben eine Größe von 43 und 52 Quadratmetern. Wir möchten sie ab Oktober vermieten“, sagt Wilke. Geheizt wird das Gebäude per Erdwärme, nahezu alle Räume haben eine Fußbodenheizung, es sei denn, es liegt dort noch das alte, aufbereitete Parkett. &bdquo;Das Gebäude ist von Außen imposant, elegant, emotional und strukturiert“, sagt Halles Innenstadtmanager Frank Hofen. &bdquo;Man ist beeindruckt“, fährt er fort. &bdquo;Wir haben das zu dritt als Team geschafft“, sagt Ahlers und richtet seinen Dank an Tina Wilke und Oliver Erdmann. Die Arbeiten an der Villa, die nicht unter Denkmalschutz steht, sind zu 99 Prozent abgeschlossen. &bdquo;Anstehende Restarbeiten werden bis Ende August fertiggestellt“, sagt Erdmann. Villa sollte in die Natur integriert werden Mit viel Liebe zum architektonischen Detail wurde hier eine neue elegante Villa realisiert. Wichtig war dem neuen Eigentümer auch, die Natur zu integrieren. So war es von Anfang an selbstverständlich, dass die drei Blutbuchen entlang der Schulstraße, die vermutlich rund 130 Jahre alt sind, erhalten bleiben. Auch wenn dafür umfangreiche Arbeiten und das Versetzen einer Mauer notwendig waren.

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