Kreis Gütersloh: Warum sich die altbekannten Eigentümer vom Hotel Grünwalde verabschieden

Halle. Ob der Plüschflamingo auf der Theke noch aus der Zeit stammt, als in dem Haus zwischen Wertherstraße und Theenhausener Straße die Zimmer stundenweise abgerechnet wurden, ist heute nicht mehr bekannt. Jedenfalls ist er noch da, der Namensgeber des vor 15 Jahren abgebrannten Bordells. Auch als Wandbild auf der Toilette. Damit sind dann aber auch schon sämtliche Parallelen zwischen dem früheren Etablissement und dem heutigen Hotel auserzählt. Nach dem Abriss der Brandruine bauten die drei Unternehmer Kurt Wagemann, Gerrit Imkemeyer und Matthias Stüve ein Hotel mit Restaurant, das offiziell Anfang 2019 eröffnete und seitdem den Namen Grünwalde trägt. So wie das 1975 geschlossene und noch vielen Hallern bekannte Ausflugslokal, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1850 zurückreichen. Nun steht in dem traditionsreichen Haus wieder ein Wechsel an, allerdings eher im Hintergrund und ohne große Auswirkungen auf den Betrieb. Gerrit Imkemeyer, Matthias Stüve und Tim Wagemann als Sohn und Rechtsnachfolger des im Februar 2021 verstorbenen Kurt Wagemann, ziehen sich zurück. Neue Pächter des Grünwalde sind ab dem 1. Mai die Geschwister Madlen Kunze und Marcel Müller, das Gebäude bleibt aber Eigentum der drei Firmenchefs. &bdquo;Wir haben schon lange drüber nachgedacht, nun verabschieden wir uns endgültig wieder aus der Gastronomie“, erklärt Matthias Stüve. Bereits vor gut einem Jahr hatte man den Buchenkrug an der Osnabrücker Straße verkauft, den die drei Unternehmer fast zeitgleich zum Gründwalde wiedereröffnet hatten. Man habe in den eigenen Handwerksbetrieben genug zu tun, zudem habe man nach dem Tod von Kurt Wagemann die Arbeit eigentlich nur noch auf zwei Schultern verteilen können, da Tim Wagemann genug mit der Weiterführung des elterlichen Betriebes zu tun gehabt habe. Neue Pächter sind Altbekannte Der Wunsch nach einer Verpachtung sei daher immer größer geworden und man habe nach einer Möglichkeit gesucht. Diese hat man nun gefunden, und es ist sogar eine interne Lösung. Madlen Kunze ist schon von Anfang an als Hotelchefin dabei und ihr Bruder Marcel Müller (39) arbeitet seit zwei Jahren im Restaurantbetrieb des Grünwalde. Zuvor war er viele Jahre in der Peckeloher Wurstfabrik Wiltmann tätig. &bdquo;Madlen ist seit der ersten Stunde bei uns und schmeißt den Laden sowieso seit 2018 quasi alleine“, sagt Versorgungstechniker Matthias Stüve. Die 36-jährige Madlen Kunze hat ihre ersten gastronomischen Schritte im Versmolder Altstadthotel unternommen. Dort hat sie auch ihren späteren Ehemann Matthias Kunze kennengelernt und wie es der Zufall will, ist auch er seit einigen Jahren als Koch im Grünwalde tätig. &bdquo;Wir sehen uns hier allerdings eher selten. Ich arbeite meistens morgens, er überwiegend abends“, sagt Madlen Kunze. Durch diese unterschiedlichen Schichten können sich beide aber gut um die gemeinsame Tochter kümmern. Für die Gäste gibt es durch die neuen Pächter keine großen Veränderungen. Man werde jedoch eine neue Weinkarte erstellen auch die Speisekarte werde man bald ein wenig ändern. Grundsätzlich wird es aber bei der gutbürgerlichen Küche bleiben. Zudem wolle man noch familienfreundlicher werden, obwohl man mit dem eingezäunten Spielplatz und dem Biergarten schon viel zu bieten hat. Offizieller Start am Maifeiertag Der Innenraum des Restaurants bietet 120 Plätze, zudem laden 35 Hotelzimmer Geschäftsleute und Wanderer dazu sein, die Nacht ruhig und gemütlich in Halle zu verbringen. Feiern aller Art sind im Grünwalde ebenso möglich, von Konfirmationen bis Beerdigungen. Das Team im Grünwalde besteht aus rund 20 Mitarbeitern, die auch unter den neuen Chefs weitermachen. &bdquo;Wir suchen aber noch einen Koch oder eine Köchin in Teilzeit und Unterstützung im Service“, sagt Marcel Müller. Die neuen Pächter starten offiziell am 1. Mai, die Feier zur &bdquo;Neueröffnung“ ist jedoch am 4. Mai ab 18.30 Uhr.

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