Mietvertrag gekündigt: Pizzeria im Kreis Gütersloh geschlossen

Halle. Norbert Luther denkt ungern an den Moment zurück, als er Anfang 2013 die Räume des Hauses Lange Straße 37 betrat. &bdquo;Da war alles zugemüllt", sagt der Immobilienmakler. Die Betreiber des China-Restaurants Panda hatten sich praktisch über Nacht verzogen und ein Chaos in dem 1840 erbauten Fachwerkhaus hinterlassen. Damals gab es sogar eine Klage gegen die Ex-Mieter, durch einen Prozess kam aber nur ein Bruchteil der noch fälligen Zahlungen wieder rein. Dem Ärger wich gut vier Jahre später Freude, als die Borgholzhausenerin Erica Alfano gemeinsam mit ihren Töchtern das Alfanos eröffnete und fortan Pizza und typisch italienische Speisen anbot. Zuvor hatte der Eigentümer der Immobilie rund 35.000 Euro für eine neue Küche, eine moderne Heizungsanlage und eine neue Lüftung für das Gebäude ausgegeben. &bdquo;Das Geschäft lief anfangs wie verrückt. Man bekam ohne Vorbestellung keinen Tisch", erinnert sich Luther an den Start des Restaurants. Allerdings wuchs der Familie das Geschäft wohl schnell über den Kopf. &bdquo;Es war ihnen wohl nicht bewusst, wie aufwendig es ist, einen Gastronomiebetrieb zu führen", sagt Norbert Luther. Es sei halt nicht damit getan, erst mittags mit der Arbeit anzufangen. Dazu gehöre viel Organisation und Engagement. Lesen Sie auch: Die beliebtesten Restaurants im Kreis Gütersloh Wechsel blieb nahezu unbemerkt Und so kam es, dass Pächterin Erica Alfano-Graul das Geschäft nahezu unbemerkt an eine türkische Familie aus Bielefeld übergab. Die Türken zogen im Hintergrund die Strippen, die Alfanos waren aber weiterhin im Lokal tätig. Ein Wechsel, den Außenstehende wohl gar nicht bemerkt haben. Dann ging es aber scheinbar immer weiter bergab. Aus dem florierenden Restaurantbetrieb wurde, vor allem auch bedingt durch die Coronapandemie, ein Pizzalieferdienst. &bdquo;Wir haben dann die Reißleine gezogen", sagt Luther, der bei dem Objekt sowohl als Makler als auch als Hausverwalter im Boot sitzt. Der Mietvertrag wurde aufgelöst, das Restaurant Alfanos wurde im Sommer geschlossen und nun sucht Luther einen neuen Mieter für die Immobilie im Zentrum der Stadt. Es dürfte wieder auf einen Gastronomen hinauslaufen, schließlich ist die Immobilie dafür bereits bezugsfertig eingerichtet und alle Voraussetzungen sind gegeben. Es gibt schon Interessenten &bdquo;Wir haben auch schon zwei Interessenten, jedoch sind noch einige Dinge wegen des Inventars zu klären", sagt Luther. Dies kann vom Nachmieter übernommen werden, jedoch sind die Preisvorstellungen wohl seitens der vorherigen Pächter noch zu hoch. Sicher scheint jedoch, dass es vermutlich keine italienischen Speisen mehr geben wird. &bdquo;Gerade hat ja die neue Pizzeria im ehemaligen Café Baier eröffnet", sagt Norbert Luther. Somit sei der Bedarf an bunt belegten Teigfladen wohl vorerst in der Lindenstadt gestillt. Ein Angebot an chinesischen Speisen könnte sicherlich eine Möglichkeit sein, jedoch haben die Erfahrungen der vergangenen Jahre bei Luther einen faden Beigeschmack hinterlassen. &bdquo;Es wird hier aber keinen langen Leerstand geben", verspricht Norbert Luther. Er erwarte eine Gastronomie im mittleren Preissegment, jedoch keinen Betrieb mit Imbisscharakter. Wohnungen im Obergeschoss wird zunächst nicht angeboten Die Gesamtfläche der Räume des Lokals an der ehemaligen B68 beläuft sich inklusive Küche, Flur, Vorratsraum, Treppenhaus und den sanitären Anlagen auf 128 Quadratmeter. Das Gebäude ist vollsaniert und verfügt über eine Gasheizung. Im Obergeschoss gibt es noch eine Wohnung, die zuletzt vom Koch des Restaurants genutzt worden war. &bdquo;Diese wird aber vorerst nicht angeboten", sagt Norbert Luther. Es gebe da etwa mit Blick auf den Brandschutz noch verschiedene ungeklärte Fragen. Insgesamt verfügt das Restaurant, das cremefarbene Bodenfliesen und Wände in gleicher Farbe hat, über 52 Sitzplätze. Direkt am Haus gibt es vier Parkplätze, der Lindenplatz liegt jedoch direkt auf der anderen Straßenseite schräg gegenüber.

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