15 Euro und mehr: Wer geht überhaupt noch ins Corona-Testzentrum?

Altkreis Halle. Die Einführung der Zahlungspflicht für Ungeimpfte bei Corona-Testungen am Montag vergangener Woche hinterlässt offenbar deutliche Spuren. &bdquo;Die Zahlen sind in der vergangenen Woche deutlich zurückgegangen. Teilweise, wie etwa in Steinhagen, haben sie sich schlagartig halbiert", sagt Patrick Schöne vom DRK-Kreisverband Gütersloh. Die fünf Testzentren im Altkreis sind deutlich weniger ausgelastet als in den Wochen zuvor. Lesen Sie auch: Darf ich der Arbeit fernbleiben, wenn mein Arbeitgeber keine Tests anbietet? Überall sind die Öffnungszeiten schon heruntergefahren worden, in Steinhagen bleiben zudem ab dem 24. Oktober die Türen ganz geschlossen, und in Werther finden die letzten Tests am 30. Oktober statt. &bdquo;Es ist geplant, ab dem 1. November nur noch die Testzentren in Halle, Borgholzhausen und Versmold zu betreiben", sagt Schöne. Man werde schauen, wie sich die Tendenz nach den Herbstferien darstelle, schließlich sei davon auszugehen, dass die Zahlen dann weiter zurückgehen werden. &bdquo;Es kommen fast nur noch Kinder und Jugendliche" &bdquo;In der vergangenen Woche haben wir fast nur Kinder und Jugendliche getestet", sagt Schöne. Außerhalb der Ferien sind diese aufgrund der regelmäßigen Testungen in den Schulen automatisch Mitglieder der &bdquo;3 G-Gruppe", aber nun benötigen sie den für sie kostenlosen Test, um ins Kino, Spaßbad oder in den Kurzurlaub zu kommen. Wenn auch diese Personengruppe ab kommenden Montag wieder den Kundenkreis verlässt, dürfte die Wirtschaftlichkeit mancher Testzentren auf dem Prüfstand stehen. &bdquo;Wir wollen den Menschen diese Möglichkeit weiterhin anbieten, zumal wir bisher viele positive Rückmeldungen erhalten haben", sagt Schöne. Dennoch werde man die Test-Zahlen im Blick behalten und gegebenenfalls handeln. Kamen in Halle und Werther zu Spitzenzeiten im Sommer bis zu 1.000 Tests pro Woche zustande, so waren es in der vergangenen Woche nur noch rund 150. Trotz der zu zahlenden 15 Euro pro Test gebe es keine Beschimpfungen seitens der Kunden. &bdquo;Sie wissen alle Bescheid, und wir setzten ja auch nur das um, was uns vorgegeben wird", sagt Schöne. Dennoch kommt es manchmal zu Situationen, in denen es offenbar keine Gesetzesvorgabe gibt. &bdquo;Während sich Schwangere kostenlos testen lassen können, gibt es keine Regelungen für stillende Mütter", sagt Schöne. Rückläufige Zahlen auch in Apotheken Man habe diesbezüglich beim Bundesministerium für Gesundheit nachgefragt und die Antwort erhalten, dass es für diese Personengruppe keine Regelung gibt. Schade findet er es auch, dass geimpfte Menschen, die sich bisher zur Sicherheit vor einer unerkannten Infektion ebenfalls haben testen lassen, nun ebenfalls zur Kasse gebeten werden. Lesen Sie auch: Mann verweigert Coronatest, kommt nicht zur Arbeit und landet vor Gericht Die Tendenz der rückläufigen Zahlen spiegelt sich auch in den Haller Apotheken wider. &bdquo;Die Zahlen sind zurückgegangen, aber es waren sehr viele Kinder dabei", sagt Edeltraud Schlüter aus der Haller Herz-Apotheke. Die Auslastung sei sehr unterschiedlich, so gebe es etwa Spitzentage, wie etwa die, an denen Schwimmkurse stattfinden. Viele Kinder und Jugendliche nutzen die Tests für ihre Freizeitaktivitäten innerhalb der Herbstferien. Kontrollen fallen unterschiedlich aus Zu diesen Aktivitäten dürften auch für einige Familien Hotelaufenthalte oder Restaurantbesuche gehört haben. Dabei dürfte aufgefallen sein, dass die Kontrollen ganz unterschiedlich ausfallen. Mal reicht die mündliche Bestätigung, dass man geimpft sei, andere fragen gar nicht und mitunter muss zusätzlich zum Impfpass oder zum digitalen Impfzertifikat auch der Personalausweis gezeigt werden. &bdquo;Wir kontrollieren die Gäste direkt beim Check-In", sagt Antje Siekendiek vom Hotel Hollmann. Seitens der Gäste in ihrem Hotel oder Restaurant gebe es keinerlei Probleme, einen Rückgang der Gästezahlen habe sie seit der Einführung der kostenpflichtigen Tests nicht feststellen können. &bdquo;Wir schauen auf den Nachweis, und die Gäste akzeptieren das. Wir sind sehr zufrieden mit der 3 G-Regelung und sehen keinen Grund, über 2 G nachzudenken", sagt Siekendiek. Obwohl es die Coronaschutzverordnung nicht mehr vorschreibt, hat sie die Tische im Restaurant weiterhin auf Abstand gestellt, um den Gästen ein sicheres Gefühl zu geben. &bdquo;Man wird wohl auch noch lange Menschen sehen, die Masken tragen", vermutet Siekendiek. Sie hofft jedoch, dass dies zukünftig nur noch selbstbestimmt und zum eigenen Schutz erfolgt. Friseursalon noch von normalen Zeiten entfernt Für Friseurmeister Heiko Schreiber ist die momentane Lage noch ein ganzes Stück von den normalen Zeiten im Haller Salon Kolfhaus entfernt. &bdquo;Wir haben noch nicht die Auslastung wie vor der Corona-Zeit", sagt Schreiber. Wer früher alle vier oder fünf Wochen zum Friseur ging, warte nun halt lieber mal acht Wochen. &bdquo;Ein Grund dürfte auch die Maskenpflicht sein", sagt Schreiber. Tests spielten hingegen kaum eine Rolle. &bdquo;Von 100 Kunden legen vielleicht fünf oder sechs einen Test vor, alle anderen sind geimpft oder genesen", sagt Schreiber. Kontrolliert werde direkt am Eingang, jeder Kunde habe dafür auch Verständnis. &bdquo;Wir sind aber auf einem guten Weg und ich hoffe, dass Weihnachten das Geschäft ankurbelt."

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