Rietberg/Verl. Die Geflügelpest hat nun auch endgültig den Kreis Gütersloh erreicht. Wie die Kreisverwaltung am Donnerstagnachmittag mitteilt, sind in zwei Geflügelbeständen in Rietberg und Verl Tiere positiv auf das Virus getestet worden. Es ist der erste Fall in diesem Herbst im Kreis Gütersloh bei gehaltenem Geflügel.
Nachdem die Veterinäre des Kreises durch die Halter beziehungsweise die Tierärzte informiert worden waren, wurden am Montag Proben genommen. Diese sind laut der Kreisverwaltung anschließend zum Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA-OWL) nach Detmold gebracht worden. Dort bestätigte sich der Verdacht.
Beim Verler Betrieb sind rund 2.200 Gänse und Enten betroffen, beim Betrieb in Rietberg sind es etwa 5.000 Enten, Gänse und Hühner. „Die Tötung der Tiere in beiden Beständen begann bereits am Mittwoch und wird im Laufe des Tages abgeschlossen sein“, heißt es in der aktuellen Mitteilung weiter.
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Ab Freitag gelten strenge Auflagen für Geflügelhalter im Kreis Gütersloh
Um die bestätigten Ausbrüche werden nun Restriktionszonen festgelegt, in denen ab Freitag strenge Auflagen für Geflügelhalter gelten. Die innere Schutzzone umfasst einen Radius von drei Kilometern um die beiden Ausbruchsbetriebe; die Überwachungszone jeweils von zehn Kilometern. Einen Überblick über die betroffenen Bereiche gibt es auf einer interaktiven Karte des Kreis Gütersloh.
Betroffene Geflügelhalter in den Gebieten kennen die Einschränkungen bereits, da viele von ihnen in Restriktionszonen liegen, die nach einem Ausbruch im Nachbarkreis Paderborn gezogen worden waren.
Der Rietberger Betrieb etwa liegt in Sichtweite des Betriebs in Delbrück, in dem sich Ende September ein Ausbruch bestätigte. Trotz strenger Auflagen in diesem Gebiet wurde das Virus nun in die Bestände im Kreis Gütersloh getragen.
Bestätigung für verendete Kraniche im Kreis Gütersloh liegt vor
Bisher gab es zehn Wildvögel im Kreis Gütersloh, bei denen die Geflügelpest festgestellt worden war. Weitere Funde befinden sich laut Kreis Gütersloh in der Abklärung. Für acht dieser Wildvögel steht die labordiagnostische Bestätigung durch das Friedrich-Löffler-Institut noch aus.
Zu einem „amtlichen Verdachtsfall“ wird ein Geflügelpestfall, wenn das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt es bestätigt. Für die beiden ersten, verendet aufgefunden Kraniche liegt mittlerweile eine Bestätigung vor. Sie waren in Rietberg und Steinhagen gefunden worden.
Es gilt nach wie vor der dringende Appell seitens des Veterinäramts, das Geflügel aufzustallen, um den Kontakt zu Wildvögeln und ihren Exkrementen so weit wie möglich zu minimieren.