Hunderte Liter Diesel und Altöl auf einem Firmengelände im Kreis Gütersloh ausgelaufen

Rheda-Wiedenbrück. Rund 600 Liter eines Diesel-Altöl-Gemisches sind Anfang Oktober auf einem Firmengelände an der Röntgenstraße 17 ausgelaufen und haben eine größere Umweltverschmutzung verursacht. Das teilte der Kreis Gütersloh auf NW-Nachfrage mit. Die Polizei ermittelt aktuell wegen des Verdachts auf eine Umweltstraftat. Der Vorfall ereignete sich nach Angaben des Kreises Gütersloh bei Aufräumarbeiten auf dem Firmengelände. Dabei liefen mehrere Behälter mit Diesel und Altöl aus, die unsachgemäß gelagert worden waren. Die Beteiligten bemerkten das Auslaufen nicht. &bdquo;Es handelt sich um eine illegale Lagerung von wassergefährdenden Stoffen auf einem Firmengrundstück“, erklärt Jan Focken, Pressesprecher des Kreises Gütersloh in einer Mitteilung der Behörde. Lesen Sie auch: Rätselhaftes Fischsterben im Kreis Gütersloh: Viele tote Tiere in Fluss entdeckt Entdeckt wurde die Verschmutzung erst etwa drei Wochen später, Ende Oktober. &bdquo;Bemerkt wurde die Verschmutzung, als Sensoren im Regenrückhaltebecken Alarm schlugen“, sagt Martin Pollklas, Pressesprecher der Stadt Rheda-Wiedenbrück. Das Gemisch war durch den Boden gesickert und über Drainageleitungen des Nachbargrundstücks in den Regenwasserkanal gelangt. Diese Drainagen waren fälschlicherweise an das Kanalsystem des Eigenbetriebs Abwasser angeschlossen. &bdquo;Deswegen zieht sich die Verunreinigung vom ursächlichen Grundstück über das Nachbargrundstück bis in den Regenwasserkanal und das nachgeschaltete Regenrückhaltebecken sowie Regenklärbecken“, so Focken. Behörden leiten umfangreiche Gegenmaßnahmen ein Auf dem Firmengelände fanden die Behörden insgesamt drei 1.000-Liter-Tanks, einen 750-Liter-Tank, drei 200-Liter-Fässer und mehrere 20-Liter-Kanister mit Altöl und Diesel vor, viele davon teilweise gefüllt. Nur durch schnelles Eingreifen konnte eine Verunreinigung von Gewässern verhindert werden, heißt es in der Pressemitteilung des Kreises. &bdquo;Eine Verunreinigung des Gewässers konnte durch Sofortmaßnahmen des Eigenbetriebs Abwasser aus Rheda-Wiedenbrück, des Fachbereiches Umwelt sowie der Unteren Wasserbehörde erfolgreich verhindert werden“, betont Focken. Außerdem haben die Behörden sofort Gegenmaßnahmen gegen weitere Umweltschäden ergriffen. Auch interessant: Helle Haufen im Kreis Gütersloh sorgen für Aufsehen bei Spaziergängern So sind beispielsweise der Schadensherd auf dem Grundstück ausgebaggert und rund 15 Kubikmeter belastetes Erdreich zur fachgerechten Entsorgung abtransportiert worden. Zudem wurden die Drainagen vom Regenwasserkanal getrennt, um weitere Einleitungen zu unterbinden. Des Weiteren sind Speichercontainer für belastetes Wasser aufgestellt und die städtischen Kanäle gespült worden. Laut Pollklas stehen sechs dieser Speichercontainer in der Nähe des Regenrückhaltebeckens in der Straße am Faulbusch und der Dieselstraße. Ein weiterer Speichercontainer ist direkt neben dem Rückhaltebecken aufgebaut worden. Verursacher bislang noch unbekannt Derzeit werde noch abgestimmt, wie das verunreinigte Wasser über eine mobile Abscheideranlage gereinigt und in den Schmutzwasserkanal eingeleitet werden kann. Ein hinzugezogener Gutachter soll zudem geeignete Sanierungsmaßnahmen für die Verunreinigung der Drainagen unter dem Nachbargrundstück erarbeiten. &bdquo;Es kann derzeit nicht abgeschätzt werden, wann alle Folgemaßnahmen vollständig abgeschlossen sind“, erklärt Focken. Die Kosten muss der Verursacher tragen. Wer der besagte Verursacher ist, wird aktuell von den Behörden nicht bekannt gegeben. Allerdings betonen die an der Adresse ansässigen Malteser, das Photovoltaikwerk Berghoff und Hartkämper sowie der Grundstückseigentümer Wilfried Aulbur, dass das versickerte Öl nicht von Ihnen stammt. Sowohl Aulbur als auch ein Mitarbeiter des Photovoltaikwerkes, mit dem die NW gesprochen hat, gehen davon aus, dass das Altöl von einem angrenzenden Firmengrundstück stammt. Der infrage kommende Unternehmer wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Sachverhalt äußern. Lesen Sie auch: Nicht mehr zu retten - 200 Jahre alte Eiche im Kreis Gütersloh von Unbekannten zerstört &bdquo;Die Polizei hat Ermittlungen wegen einer möglichen Umweltstraftat aufgenommen, da die Stadt Rheda-Wiedenbrück am 28. Oktober Anzeige in der Sache erstattet hat“, sagt Mark Kohnert, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde. &bdquo;Wir unterstützen die Ermittlung und werden von unserer Seite ein Bußgeldverfahren wegen der illegalen und unsachgemäßen Lagerung von wassergefährdenden Stoffen einleiten“, kündigt der Pressesprecher des Kreises an.

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