B61 in Gütersloh ab Montag wieder frei: Was passiert mit verbotener Abkürzung?

Gütersloh. Die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Verkehrswende sprechen sich dafür aus, die Sperrung der Fahrradstraße Rhedaer Straße/Sudheide beizubehalten. Die aktuelle Situation zeige, wie segensreich das wäre. &bdquo;Wir sollten die Gunst der Stunde nutzen“, sagen Felix Kupferschmidt und Jürgen Bökenhans. Ihre Sorge: Räume die Behörde die Sperrbaken wieder beiseite, drohe die Gefahr, dass viele Autofahrer die Strecke trotz Verbots wieder als Ausweichroute nutzen. Die seit knapp vier Jahren als Fahrradstraße deklarierte Verbindung wird von vielen Fahrradpendlern auf ihrem Weg zwischen Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück genutzt; auch Ausflügler und Hobbyradler sind dort gerne unterwegs. Mit Autos dürfen daher nur Anlieger dort fahren, allerdings zeigen die bisherigen Erfahrungen, dass viele Nicht-Anlieger das Risiko einer Strafe in Kauf nehmen. Besonders viele taten das vor einigen Wochen. Kaum war die B61 wegen Sanierung gesperrt, wichen sie auf die Fahrradstraße aus. Bei einer Verkehrskontrolle zählten die Beamten binnen weniger Stunden mehrere Hunderte Autos, von denen zudem 103 deutlich schneller als die erlaubten 30 km/h waren. Die Landesbehörde Straßen NRW schritt ein und stellte auf Höhe der Einmündung Hilgenbusch Baken auf – was den Radlern seither Ruhe und Sicherheit verschafft. Abkürzung soll mit Betonklötzen und Co. abgebunden werden Doch damit könnte es bald vorbei sein. Am Montag, 10. November, ist die Sanierung der B61 abgeschlossen, die Strecke wird dann im Laufe des Tages freigegeben. Straßen NRW bestätigte diesen Termin zuletzt. Die Vertreter der Verkehrswende befürchten, dass die Behörde dann auch die Baken an der Rhedaer Straße/Sudheide wieder abräumt. Damit würde es für Autofahrer wieder möglich, die Strecke als Abkürzung zu nutzen, ob sie dürfen oder nicht. Kupferschmidt und Bökenhans appellieren daher an die zuständigen Verwaltungen in Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück, die aktuelle Sperrung beizubehalten, sie mit Betonklötzen oder dergleichen abzubinden. Man könne das auch als Verkehrsversuch laufen lassen und in ein, zwei Jahren über eine endgültige Regelung entscheiden. Eine einfache verkehrsrechtliche Anordnung genüge, dafür bedürfe es keiner politischen Entscheidung. Insofern könne nun zügig agiert werden. Lesen Sie auch: B61 in Gütersloh länger gesperrt – Dauerregen sorgt für Verzögerung &bdquo;Die vergangenen Tage haben gezeigt, wie sinnvoll das wäre“, sagt Kupferschmidt. Auch den Anliegern sei damit mehr Ruhe und Sicherheit beschieden. &bdquo;Unser Eindruck ist, sie kämen damit klar. Die Anwohner wissen sehr genau, von welcher Seite sie anfahren müssen, um zu ihren Höfen zu kommen.“ Ohnehin gebe es genügend Optionen, für den Anliegerverkehr Lösungen zu finden. Teils wichen Autofahrer zuletzt sogar auf den Acker nebenan aus Die Autos nur über Schilder fernzuhalten, reiche nicht, finden die Sprecher. &bdquo;Wir wissen zur Genüge, wie viele Autofahrer sich darüber hinweg setzen. Hier, in diesem Fall, ist ganz klar die klassische mechanische Sperre das Mittel der Wahl“, so Kupferschmidt. Auf Fahrradstraßen haben Radfahrer Vorrang, dürfen nebeneinander fahren. Doch gerade hier, auf dieser langen Verbindungsstrecke, würden sie allzu oft bedrängt - von Autofahrern und Abkürzern, die überdies viel zu schnell unterwegs seien. Wozu manche Autofahrer bereit sind, ließ sich dort in den vergangenen Wochen gut beobachten. Obwohl die Polizei anfangs wiederholt kontrollierte und Strafzettel verhängte, versuchten sie trotzdem ihr Glück. Als daraufhin die Sperrbaken kamen, fuhren sie seitlich daran vorbei. Als die Baken deshalb seitlich verbreitert wurden, wichen sie in größeren Bögen über den Acker aus, hinterließen tiefe Furchen. Das wiederum endete erst, als die Behörde längs der Straße einen kleinen, aber unüberwindbaren Graben zog und davor einen Wall auftürmte. Seitdem ist Ruhe.

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