Gütersloh. Ein Gefühl wie „nach Hause kommen“ – so beschreibt Dr. Nico Schurig seinen Start als neuer Chefarzt der Zentralen Notaufnahme (ZNA) im Sankt Elisabeth Hospital. Seit dem 1. Juli leitet der 43-jährige Facharzt für Anästhesiologie das Team Notaufnahme am Stadtring Kattenstroth, die jährlich rund 40.000 Patientenkontakte verzeichnet – eine Zahl, die von Jahr zu Jahr steigt, wie Geschäftsführer Matthias Bitter betont.
„Ich bin ja bereits seit Juli hier und mein erster Eindruck ist überaus positiv“, berichtet der gebürtige Leipziger, der heute in Sendenhorst lebt. „Ich hatte hier von Anfang an ein Gefühl, das sich anfühlte wie nach Hause kommen.“ Seine umfangreiche Expertise aus verschiedenen medizinischen Bereichen will der erfahrene Notfallmediziner nun einbringen: „Ich konnte schon in verschiedenen Einrichtungen Erfahrungen sammeln, die ich hier nutzen kann.“
Besonders am Herzen liegt Schurig das sogenannte „Crew Resource Management (CRM)“ – ein Sicherheitskonzept aus der Luftfahrt. Seine Überlegung: „Da, wo viel Stress und Lärm ist, können Fehler passieren, weil nicht gut kommuniziert wird.“ Das CRM entwickelt Strategien und trainiert stressige Abläufe, um Fehlerquellen zu minimieren.
Das sind die künftigen Pläne des neuen Chefarztes
Umso begeisterter war der neue Chefarzt, als er das Simulationszentrum des Krankenhauses entdeckte. „Ich habe mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass es hier ein Simulationszentrum gibt.“ Diese „Spielwiese für Ärzte“ ermöglicht es, an Puppen kritische Situationen zu trainieren und Abläufe zu perfektionieren – „ein echter Mehrwert“, so der Mediziner.
Schurig hat ehrgeizige Pläne: „Mein Ziel ist es, langfristig die bestehenden Strukturen zu optimieren, Prozesse zu vereinheitlichen und Standards neu zu definieren“, fügt er hinzu. Dabei möchte der 43-Jährige besonderen Fokus auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst, die optimale Schockraumversorgung im regionalen Traumazentrum und die kontinuierliche Steigerung der Patientenzufriedenheit legen.
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Der Mediziner kommt mit einer facettenreichen Laufbahn ans Eli-Hop: Nach einer Ausbildung zum Rettungsassistenten studierte er Humanmedizin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Es folgten Stationen in verschiedenen Kliniken, darunter im Johannisstift Münster, dem Franziskus-Hospital Münster und dem Marienhospital Osnabrück. Parallel absolvierte er einen Masterstudiengang in Medizinrecht und ist heute unter anderem Gutachter für die Ärztekammer Westfalen-Lippe.
Gütersloher Chefarzt leitet Team mit 20 Mitarbeitern
„Mit Herrn Schurig haben wir einen ausgewiesenen Experten gewonnen, der die interdisziplinäre Notfallversorgung weiterentwickeln und wichtige Impulse für die Zukunft der ZNA setzen wird“, betont Geschäftsführer Bitter. „Damit stärken wir die Qualität der Notfallversorgung in der Region entscheidend“, so Bitter.
In der von Schürig übernommenen Zentralen Notaufnahme stehen etwa 20 qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund um die Uhr bereit. Pflegekräfte sowie Fachärzte verschiedener Disziplinen – von der Unfallchirurgie über die Innere Medizin bis zur Neurologie – arbeiten Hand in Hand, um nach der Ersteinschätzung schnellstmöglich Diagnosen zu stellen und Therapien einzuleiten.
„Nur mit einem starken, motivierten und hervorragend geschulten Team können wir der steigenden Zahl an Notfällen in höchster Qualität begegnen“, unterstreicht Schurig.