Unternehmen streicht Bauprojekt am Gütersloher Parkbad und sucht nach Alternativen

Gütersloh. Ein 3.600 Quadratmeter großes, zentrumsnahes Gelände in Gütersloh gerät seit fast fünf Jahren regelmäßig in die Schlagzeilen. Auf den Flächen des früheren Parkhotels und der ehemaligen Druckerei Ketzer an der Straße &bdquo;Am Parkbad“ wollte ein Investor eigentlich eine Wohnanlage für junge Senioren realisieren. 2021 protestierten Anwohner gegen das aus ihrer Sicht zu massive Vorhaben, auch die Stadt hatte Einwände. Ein Jahr später zerstörte ein Großbrand die ehemalige Industriehalle der Druckerei. Danach herrschte monatelang Rätselraten um die Brache und deren Zukunft. Jetzt gibt es eine neue Entwicklung: Das umstrittene Bauprojekt ist gescheitert. Mittlerweile wuchern kleine Bäume, Gestrüpp und Unkraut hinterm Bauzaun auf dem unmittelbar an der Dalke liegenden Areal wild vor sich hin. Wo die Wohnanlage entstehen sollte, wächst gerade ein kleiner Wald. Schräg gegenüber der denkmalgeschützten Avenstroths Mühle hat das Familienunternehmen &bdquo;The Flag“ aus dem sauerländischen Attendorn (175 Mitarbeitende) ursprünglich mal 61 Wohnungen in fünf Einzelgebäuden mit bis zu drei Geschossen errichten wollen – inklusive Tiefgarage mit 38 Stellplätzen. Doch die Absichten sind im Hochsommer 2025 nun Schnee von gestern, das Unternehmen hat seine Pläne verworfen. Lesen Sie auch: Umstrittene Wohnungen an Gütersloher Parkbad: Darum stockt das Bauprojekt Investor findet keine wirtschaftlich lohnende Lösung &bdquo;Mit Bedauern gibt The Flag bekannt, das Bauvorhaben rund um das Objekt in der Straße Am Parkbad in Gütersloh aufgeben zu müssen“, erklärte ein Unternehmenssprecher. Seit dem Kauf des Grundstücks hätten sich eine Reihe von Faktoren ergeben, die das Vorhaben für das familiengeführte Immobilienunternehmen zunächst massiv erschwert und in der Folge verzögert hätten. Nachbarn kündigten Klagen an, die Aufstellung eines Bebauungsplans (Nr. 47/1 &bdquo;Am Parkbad“) wurde beschlossen. Der frühere Bürgermeister Norbert Morkes suchte den Austausch, um mit dem Investor über einen neuen, reduzierten Entwurf zu sprechen. Die Kritik der Anwohner richtete sich gegen die Anzahl der Wohnungen, die Gebäudehöhen und das befürchtete zusätzliche Verkehrsaufkommen. Weil zudem städtische Fachbehörden Bedenken äußerten, hieß es seitens der Stadt Gütersloh, dass &bdquo;eine umfassende Überarbeitung der Unterlagen für das Bauvorhaben erforderlich“ sei. Das Unternehmen &bdquo;The Flag“ hatte daraufhin noch bis vor wenigen Monaten überlegt, wie sich mit &bdquo;den durch Politik und Verwaltung vorgegebenen Parametern eine wirtschaftliche und nachhaltige Umsetzung realisieren“ lasse. Die Lösung blieb jedoch aus. Standort Gütersloh möglicherweise weiterhin interessant &bdquo;Nach eingehender Prüfung aller Varianten und unter Einbeziehung aller relevanten Gesichtspunkte sind wir nun zu dem Schluss gekommen, dass ein Bauvorhaben unter den neuen Voraussetzungen wirtschaftlich nicht mehr rentabel ist“, begründete der Firmensprecher das Aus der Pläne. Das Unternehmen, das 25 Häuser mit 2.993 Appartements in Europa und Nordamerika betreut, wird demnach &bdquo;an diesem Standort in Gütersloh“ kein neues Projekt entwickeln. Man bedauere diesen Schritt sehr und werden zu gegebener Zeit entscheiden, was mit dem Grundstück geschehen solle. Aktuell werde man keine weiteren Fragen rund um das Objekt in Gütersloh beantworten, teilte der Unternehmenssprecher mit. Allerdings beziehe sich sein Statement nur auf das konkrete Grundstück Am Parkbad. &bdquo;Gütersloh könnte als Standort für The Flag in der Zukunft durchaus interessant sein, wenn sich eine passende Gelegenheit ergeben sollte.“ Lesen Sie auch: Großbaustelle in Gütersloh: Hier entstehen jetzt 60 neue Wohnungen Auch die Stadtverwaltung hat das Aus der bisherigen Bestrebungen zur Kenntnis genommen. Pläne, nach denen der Investor sein Vorhaben an anderer Stelle in Gütersloh verwirklichen wolle, seien zwar nicht bekannt. Gleichwohl erklärt mit Inga Linzel die Leiterin des Fachbereichs Stadtplanung: &bdquo;Es gab in der Vergangenheit immer wieder einen Austausch mit dem Investor. Auch jetzt noch steht die Verwaltung in Kontakt.“

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