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Beißender Gestank in Gütersloh sorgt für Verwirrung – jetzt äußert sich das Unternehmen

Bürger in zwei Gütersloher Ortsteilen sollten am Donnerstag ihre Fenster und Türen geschlossen halten. Die Warn-App Nina löste aus. Jetzt ist klar, was dahinter steckte.

Die Gesellschaft für Verwertung und Entsorgung GmbH & Co. KG will im August ein Aktivkohle-Filter in Gütersloh Betrieb nehmen. Das Fundament (vorn) für die zusätzliche Filterstufe wird bereits angelegt. | © GVE

27.06.2025 | 27.06.2025, 18:01

Gütersloh. In den Gütersloher Ortsteilen Avenwedde und Isselhorst ist am Donnerstag, 26. Juni, vor einer Geruchsbelästigung gewarnt worden – auch die Warn-App Nina hatte ausgelöst. Demnach sollten Türen und Fenster geschlossen bleiben, Klima- und Lüftungsanlagen ausgeschaltet werden. Eine Gefährdung der Gesundheit bestand laut Gütersloher Feuerwehr allerdings nicht.

Jetzt steht fest: Die als unangenehm wahrgenommenen Gerüche stammten von einem Tochterunternehmen des Entsorgungsunternehmen Zimmermann. Die Gesellschaft für Verwertung und Entsorgung GmbH & Co. KG (GVE) betreibt an der Gottlieb-Daimler-Straße 22 ein Sonderabfallzwischenlager.

Dort wurde mit Genehmigung der Gefahrstoff Acrylsäure entsorgt. „Dieser Stoff wird auch in Sekundenkleber, Lacken, Farben und verschiedenen Kunststoffen eingesetzt“, erklärt Frank Rettig, Sprecher des Unternehmens, auf Nachfrage der Neuen Westfälischen.

Gütersloher Unternehmen informiert Nachbarn und Behören

Normalerweise würden bei der Entsorgung Gerüche von einer Abluftanlage angesogen und gefiltert werden, so Rettig weiter. Dabei entferne die Filteranlage in der Regel die intensiven Gerüche aus der Abluft. „Jedoch ist heute Morgen ein Teil über den Kamin ausgetreten“, teilt der Sprecher mit.

Für diesen Bereich in Gütersloh löste die Warn-App Nina am Donnerstag aus. - © Screenshot/NINA
Für diesen Bereich in Gütersloh löste die Warn-App Nina am Donnerstag aus. | © Screenshot/NINA

So seien in einem Zeitraum von 50 Minuten Gerüche freigesetzt worden, die nicht abgefiltert wurden. Nach Feststellung habe das Unternehmen die anliegenden Nachbarn und Behörden informiert und Maßnahmen zur Vermeidung von weiteren Geruchsemissionen getroffen.

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Unangenehme Gerüche, aber unbedenklich

Die entstandenen Gerüche seien zwar unangenehm, gelten jedoch als unbedenklich. Bei der Geruchsbelästigung handelt es sich laut dem Pressesprecher um einen Einzelfall. „Die GVE hat in den letzten Jahren keine derartigen intensiven Geruchsbelästigungen verzeichnen können.“

In den nächsten Wochen soll zudem eine zusätzliche Reinigungsstufe in Form eines Aktivkohlefilters eingeführt werden. Dieser Schritt sei jedoch bereits im Vorfeld beschlossen worden.