Weltweit unterwegs

62-Jähriger feiert im Kreis Gütersloh einen ungewöhnlichen Erfolg

Tobias Breer läuft an ungewöhnlichen Orten auf der Welt, um Spendengelder zu sammeln. Jetzt war er im Kreis Gütersloh – für eine besondere Mission.

Der „Marathon-Pater“, wie er sich selbst nennt, meisterte den bereits 300. Marathon seiner Karriere im Kreis Gütersloh. | © Privat

05.06.2025 | 05.06.2025, 07:53

Rheda-Wiedenbrück. Als Pater Tobias Breer jetzt beim Flora-Westfalica-Marathon im Kreis Gütersloh ins Ziel kam, nahm er einen kleinen Pokal in Empfang. Diesen bekam der Geistliche nicht etwa für seine Zeit oder die Platzierung. Dass die Uhr nach 42,195 Kilometern bei 4:26:46 Stunden stoppte, war zweitrangig. In Ostwestfalen konnte der Ausdauersportler schließlich ein großes Jubiläum bejubeln.

Der „Marathon-Pater“, wie er sich selbst nennt, meisterte den bereits 300. Marathon seiner Karriere. Diese Leistung würdigte der Veranstalter mit einer Trophäe. Tobias Breer taucht künftig auch im „World Megamarathon Ranking 300+“ auf. 1.253 Namen stehen derzeit in der Weltrangliste, die ein japanischer Läuferklub führt. „Ich bin stolz darauf, nun Mitglied in diesem erlesenen Kreis zu sein“, sagte Breer aus Duisburg.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Wir bieten an dieser Stelle weitere externe Informationen zu dem Artikel an. Mit einem Klick können Sie sich diese anzeigen lassen und auch wieder ausblenden.
Wenn Sie sich externe Inhalte anzeigen lassen, erklären Sie sich damit ein-verstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.
Weitere Hinweise dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Nach dem Lauf in Rheda-Wiedenbrück ruhte er sich erstmal auf einer Parkbank aus. „Dahinter steckt eine kleine Geschichte“, berichtete er nebenbei. „Diese Parkbank haben Läufer durch Spendengelder finanziert. Ich war damals bei der Einweihung dabei und habe den Segen erteilt.“

Newsletter
Aus dem Kreis Gütersloh
Wöchentliche News direkt aus der Redaktion Gütersloh.

Besondere Verbindung in den Kreis Gütersloh

Zu Bernd Neumann, dem Veranstalter des Flora-Westfalica-Marathons, pflegt er eine langjährige Freundschaft. „Deshalb stand für mich schon länger fest, dass ich für den besonderen Anlass in Rheda-Wiedenbrück an den Start gehen werde“, erklärte der Jubilar.

2006 fing alles an: Pater Tobias lief in Berlin seinen ersten Marathon. „Damals hätte ich nie gedacht, dass ich irgendwann mal bei dreihundert Läufen stehen werde“, sagte der 62-Jährige. Im Laufe seiner Karriere wagte er sich an immer extremere Herausforderungen. 2010 startete er in Biel in der Schweiz – und nahm einen Ultramarathon über 100 Kilometer in Angriff. „Das war natürlich eine große Qual“, berichtete der Pater.

Lesen Sie auch: Spur des Erfolgs führt nach Gütersloh: Amanal Petros knackt deutschen Rekord

Nach dem Lauf in Rheda-Wiedenbrück ruhte sich Tobias Breer sich auf der Parkbank aus, die Läufer durch Spendengelder finanziert haben. - © Privat
Nach dem Lauf in Rheda-Wiedenbrück ruhte sich Tobias Breer sich auf der Parkbank aus, die Läufer durch Spendengelder finanziert haben. | © Privat

Als Spendenläufer finanziert er unter anderem Projekte für Kinder aus notleidenden Familien. Mehr als 2,1 Millionen Euro sind seit dem Beginn seiner Karriere schon zusammengekommen. „Bei den extremen Läufen ist die Spendenbereitschaft immer höher“, hat Pater Tobias festgestellt. „Deshalb starte ich oft an ungewöhnlichen Orten.“

„Marathon-Pater“ an ungewöhnlichen Orten unterwegs

So lief der Duisburger schon 172 Kilometer durch die heiße Wüste des Oman, durchquerte den Dschungel in Togo und in Vietnam und trotzte der Kälte bei einem Halbmarathon in der Antarktis. Auf allen sieben Kontinenten ist der Botschafter der Marke „Duisburg ist echt“ während seiner Karriere bereits gelaufen.

Das Jubiläum, das er nun in Rheda-Wiedenbrück feiern konnte, ist für Tobias Breer aber kein Grund, sich zurückzulehnen. Für die kommenden Jahre sind unter anderem Läufe in den Anden oder im Himalaya geplant. Die Motivation ist dabei klar. „In meiner Umgebung leben sehr viele Kinder in Not“, sagt der Geistliche. „Einen Beitrag zu leisten, ihr Leben ein wenig zu verbessern, wird mich auch in Zukunft auf der Laufstrecke anspornen.“