Streik in Gütersloher Innenstadt: Menschen aus OWL fordern mehr Geld für Frauenberufe

Gütersloh. &bdquo;Kinder brauchen Knete, wir auch.“ &bdquo;Wer hilft noch, bevor das Kind in den Brunnen fällt?“ &bdquo;Kein Sparen durch Aufbewahren.“ Viele Besucher der Innenstadt drehen sich am Freitag, 7. März, erstaunt um, als Hunderte Frauen und Männer mit bunten Plakaten und lauten Rufen durch die Gütersloher Innenstadt marschieren. Menschen aus ganz OWL sind erschienen, um sich dem bundesweiten Warnstreik für Frauenberufe anzuschließen. Aufgerufen dazu hatte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi). Hintergrund ist der Tarifstreit im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen sind am 18. Februar in Potsdam erneut ergebnislos vertagt worden, schreibt die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung. &bdquo;Die Arbeitgeber bewegen sich nicht. Die Angebote, die bisher vorgelegt wurden, sind unverschämt“, sagt Nicole Krug, Verdi-Gewerkschaftssekretärin in OWL. &bdquo;Gerade deswegen ist der Streik nötig.“ Krug freut sich, dass so viele Menschen dem Aufruf der Gewerkschaft gefolgt sind. &bdquo;Man merkt an der Resonanz, dass der Frust der Menschen sehr hoch ist.“ Viele Einrichtungen aus Gütersloh, Bielefeld, Paderborn, Minden, Herford, Detmold und Lippe sind präsent, darunter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den Lebenshilfen, vom Wertkreis Gütersloh, vom Lippischen Blinden- und Sehbehindertenverein, Wohnheimen, Kitas und Jugendämtern. .responsive23-f8no5twq3L8PofSg-atlas-slideshow-gender-pay-gap-stand { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-f8no5twq3L8PofSg-atlas-slideshow-gender-pay-gap-stand { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-f8no5twq3L8PofSg-atlas-slideshow-gender-pay-gap-stand { padding-top: 142.86%; } } Streik in Gütersloh am Equal Pay Day Vom Hauptbahnhof Gütersloh ziehen die Streikenden durch die Innenstadt, anschließend versammelt sich die Menge vor dem Rathaus. Die Band &bdquo;Goodbeats“ aus Paderborn empfängt die Streikenden mit dem Lied &bdquo;Ein Hoch auf uns“ von Andreas Bourani. Lesen Sie auch: Streik im Kreis Gütersloh: Hunderte Mitarbeiter von Unternehmen gehen auf die Straße Das Datum des Streiks ist nicht zufällig gewählt. Als Streiktag wurde der sogenannte Equal Pay Day ausgesucht, der einen Tag vor dem Internationalen Frauentag stattfindet. Denn im öffentlichen Dienst arbeiten in der Pflege, in Kitas und in der sozialen Arbeit mehrheitlich Frauen, heißt es von Verdi. &bdquo;Vom 1. Januar bis zum heutigen Datum haben Frauen für lau gearbeitet. Wir haben 16 Prozent Lohnabstand zu Männern“, verkündet Susanne Hille, Fachbereichsleiterin Gesundheit in NRW auf der Bühne. &bdquo;Wir erwarten von den Arbeitgebern, dass sie ernsthaft verhandeln, mit vernünftigen Angeboten“, sagt Nicole Krug. Die Rolle der Frau werde schon immer mit &bdquo;ein bisschen Pflege und ein bisschen Erziehung“ in Verbindung gebracht. &bdquo;Das ist aber nichts, was man einfach so macht“, sagt die Gewerkschaftssekretärin. Streikende Gütersloher fordern Dankbarkeit in Taten &bdquo;Auch für diese Berufe braucht es ein hohes Sachverständnis. Niemand wird gerne von jemandem gepflegt, der keine Ahnung hat, was er tut.“ Finanzielle Anerkennung gebe es nicht, stattdessen klaffe eine große Lücke zwischen dem Leistungsanspruch und der Vergütung. &bdquo;Für unsere Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben ist streiken nie leicht, sie fühlen sich verantwortlich für die ihnen anvertrauten Menschen. Aber was genug ist, ist genug“, heißt es von Nicole Krug. Lesen Sie auch: Große Demo gegen rechts in Gütersloh: Mehr als 1.500 Menschen in der Innenstadt Unter den Streikenden sind auch Daniel, Chiara, Debby, Melanie und Michelle vom Jugendamt in Gütersloh. Sie halten ein Plakat in die Höhe mit der Aufschrift: &bdquo;Kinderschutz ist mehr wert.“ &bdquo;Ich finde, wir brauchen Dankbarkeit in Taten, nicht in Worten“, sagt Daniel. Jeder von ihnen ist der Gewerkschaft relativ neu beigetreten. &bdquo;Wir wollen mit Verdi für unsere Rechte kämpfen.“ Verdi fordert acht Prozent, aber mindestens 350 Euro mehr im Monat und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten, heißt es von der Gewerkschaft. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von ver.di NRW (@verdinrw) Jugend fordert attraktive Ausbildungsbedingungen Aber auch die Ausbildungsvergütung ist ein großes Thema für die Streikenden. &bdquo;Einige Kollegen denken, dass die Auszubildenden noch zu Hause wohnen, aber dem ist nicht immer so“, sagt Max Schippers, Jugendsekretär bei Verdi. &bdquo;Viele haben im Moment noch einen Nebenjob, um ihre Ausbildung zu finanzieren. Mieten und Benzin sind teurer geworden, deswegen fordern wir 200 Euro mehr.“ Die Verdi-Jugend fordert attraktive Ausbildungsbedingungen, dazu gehört auch eine unbefristete Übernahme. &bdquo;Die Bewerberzahlen gehen zurück, aber in den nächsten zehn Jahren geht ein großer Teil in Rente. Wenn wir jetzt nicht anfangen auszubilden, ist es zu spät“, sagt Schippers. &bdquo;Dafür sollten wir alle auf die Straße gehen.“ Jeden Tag aktuelle News gibt es auf dem Whatsapp-Kanal der NW Gütersloh Gegen 12.30 Uhr am Freitag war der Warnstreik auf dem Rathausplatz beendet. Die anwesenden Polizeieinsatzkräfte sprechen von einem friedlichen Streik. Sie schätzen die Teilnehmerzahl auf etwa 800 Menschen ein. Das deckt sich mit der Anzahl, die im Vorfeld angekündigt wurde.

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