Traditionsbetrieb in Gütersloh hat neuen Inhaber – das müssen Kunden nun wissen

Gütersloh. Die Insignien der mit Bravour gelösten Betriebsübergabe sind auf ein Brett montierte, bronzefarbene Arbeitsschuhe auf der einen, sowie ein Hut auf der anderen Seite. Mit gegenseitig überreichten Präsenten haben die Installations- und Heizungsbaumeister Christian Westerhelweg (57) und Christopher Speckmann (36) nicht nur ihre erfolgreich absolvierte Betriebsübergabe versinnbildlicht, sondern auch ihre gegenseitige Wertschätzung ausgedrückt. Zum 1. Januar hat der im Kirchspiel Isselhorst bekannte Klima-, Sanitär- und Heizungsbauexperte Christian Westerhelweg die gleichnamige Heizungs- und Sanitärfirma an seinen seit 15 Jahren im Betrieb befindlichen Nachfolger Christopher Speckmann als neuen Inhaber übergeben. Mit dem Verantwortungswechsel einher, geht auch eine dementsprechende Umfirmierung in die &bdquo;Sanitär, Heizung, Klima Speckmann GmbH“, kurz &bdquo;SHK Speckmann“. Alle Kunden des 1936 von Heinrich Giljohann gegründeten Unternehmens wurden bereits schriftlich über den dritten Inhaberwechsel in der 89-jährigen Historie informiert. An neue Gesichter muss sich indes niemand gewöhnen. Christian Westerhelweg, der den Betrieb exakt am 1. Januar 2001 von seinem Vorgänger Klaus Stuckmann übernommen hat, bleibt seinem jetzigen Arbeitgeber als Handwerksmeister, Mentor, Ratgeber ebenso treu wie das siebenköpfige Mitarbeiterteam. Lesen Sie auch: Elektronikmarkt im Kreis Gütersloh hat einen neuen Inhaber Betreiber-Wechsel ist schon lange geplant Als äußeres Zeichen des Rollenwechsels in der Firma hat der 57-jährige Fachmann für Wärme und Wasser seinem Nachfolger deshalb einen Hut geschenkt, &bdquo;schließlich hat Christopher jetzt den Hut auf“, lacht Christian Westerhelweg. Der neue Chef revanchierte sich mit den ausgelatschten bronzefarben Arbeitstretern. &bdquo;Schließlich muss ich in seinen Fußstapfen treten“, umreißt der 36-Jährige in launigen Worten das &bdquo;absolut kollegiale, schon lange auf Augenhöhe befindliche“ Verhältnis. Alleine schon dieser fast freundschaftliche Umgang, in den auch die Unterstützung von Ehefrau Anke Westerhelweg für Nadine Speckmann in Büroangelegenheiten passt, zeigt, mit welcher Geduld und Akribie Christian Westerhelweg seinen Nachfolger ausgesucht, peu à peu aufgebaut und immer mehr mit in die Verantwortung einbezogen hat. &bdquo;Es ist ein von langer Hand, sehr gründlich vorbereiteter Wechsel“, beschreibt der wortgewaltige Handwerker den vor fünf Jahren erstmals angedachten Schritt. Lesen Sie auch: Veränderung in Güterslohs Innenstadt – diese Geschäfte ziehen jetzt um Vor drei Jahren wurde es dann immer konkreter. Für Christopher Speckmann geht mit der Übernahme ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung. &bdquo;Schon während der Lehre war immer der Gedanken eines eigenen Betriebes im Kopf“, erzählt er. Die für Handwerksbetriebe ungewöhnlich frühzeitig, lange vor Erreichen des 60-Lebensjahres, vollzogene Übergabe war eine bewusste Entscheidung und das Produkt langer Überlegungen. Gütersloher Betrieb muss wichtige Entscheidungen treffen Christian Westerhelweg erläutert: &bdquo;Im Betrieb stehen in Kürze viele strategische, für die Zukunft wichtige Entscheidungen wie EDV-Umstellung, Investition in Fahrzeuge, elektronische Zeiterfassung, Mitarbeiterakquise oder die Anschaffung von Tablettes für die Monteure an“. Das wolle alles &bdquo;gut überlegt sein“. Zum anderen haben er und seine Frau Anke aus der eigenen Vergangenheit gelernt. Christian Westerhelweg: &bdquo;Wir wurden vor 24 Jahren ins kalte Wasser geschmissen. Alles musste von einem Tag auf den nächsten funktionieren. Unseren Nachfolgern wollten wir das ersparen“. Tunlichst vermieden werden sollte auch ein im Kollegenkreis häufig beobachtetes Versäumnis. Christian Westerhelweg: &bdquo;Das zu lange Festhalten ist in Handwerksbetrieben der Klassiker. Dadurch steigt am Ende der Druck immer mehr. Wir wollten deshalb rechtzeitig loslassen“. Neuer Inhaber gibt ein wichtiges Versprechen ab Den ehemaligen Chef weiter im Team zu haben, ist für Christopher Speckmann ein Faustpfand für den erfolgreichen Start: &bdquo;Wir arbeiten weiter Hand-in-Hand. Nur mit geänderten Rollen. Ich kann auf seine lange Erfahrung zurückgreifen, kann von ihm Lernen. Das macht es leichter“. Zweiter Zukunftsgarant sei der vorhandene &bdquo;gute, gesetzte Kundenstamm“. Er habe &bdquo;in den letzten 15 Jahren etliche Heizungen ausgetauscht, kenne dadurch einen Großteil des Kundenstamms“. Genau wie im neuen Firmenmotto &bdquo;Moderne Technik - zuverlässig umgesetzt“ angekündigt, plant der neue Inhaber modernste Klima-, Heizungs- und Bädertechnik mit den traditionellen Wurzeln des Unternehmens zu verschweißen. Christopher Speckmann: &bdquo;Wir arbeiten technologieoffen, nicht ideologisch vernagelt“. Lesen Sie auch: Beliebtes Eiscafé im Kreis Gütersloh bekommt neue Chefs – Was sich ändert Gleichzeitig sehe man sich als &bdquo;Haus- und Hofklempner. Das ist eine Begrifflichkeit, die es fast nicht mehr gibt. Wir sind sehr breit aufgestellt, machen Flick- und Fummelarbeiten genauso wie Kleinigkeiten. Das ist eines der Standbeine, die wir uns aufgebaut haben“. Dann gibt er ein Versprechen ab, das viel Stammkunden bei Außentemperaturen wie momentan beruhigen dürfte: &bdquo;Bei uns fällt niemand hinten runter, wir lassen niemanden mit ausgefallener Heizung im Kalten sitzen“. Dafür steht der Inhaber der &bdquo;SHK Speckmann“ mit seinem Handwerkerehrenwort.

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