
Gütersloh. Wenn es darum geht, gegen antidemokratische Tendenzen Flagge zu zeigen, dann sind sie dabei: die „Omas gegen Rechts“. Knapp ein Jahr ist es her, dass eine „Oma“ mit ihrer emotionalen Rede bei der Kundgebung gegen rechte Hetze, für Demokratie, Toleranz und Vielfalt auf dem Berliner Platz in Gütersloh für viel Applaus sorgte.
Bei der Demo vor dem Gütersloher Rathaus im vergangenen März waren die Vertreterinnen der Gruppe ebenso dabei wie beim Protest gegen die Wahlkampf-Kundgebung des AfD-Bürgermeisterkandidaten Thorsten Drescher im Oktober 2024 auf dem Berliner Platz.
„Aber bisher haben wir noch keine eigene Gruppe im Kreis Gütersloh“, sagt Sandra von den „Omas gegen Rechts“. Das soll sich am Samstag nun ändern. Die „Omas gegen Rechts“ haben für zwölf Uhr zu einem Treffen in die Stadtbibliothek an der Blessenstätte 1 geladen. Alle Interessierten seien herzlich willkommen - Omas wie Opas, aber auch Kinder und Enkel.
Interessierte aus Gütersloh sind herzlich eingeladen
„Ich bin gespannt, wie viele kommen“, sagt Sandra, die gegenüber der „NW“ gerne ihren richtigen Namen nennt, diesen aber lieber nicht in der Zeitung lesen will. Bisher habe sie unter der entsprechenden E-Mail-Adresse bereits 20 Zusagen. „Eine Zusage ist nicht zwingend erforderlich“, erzählt sie.
Wer Interesse habe, solle einfach vorbei kommen und gerne etwas zum Schreiben einpacken. Außerdem gelte Selbstverpflegung - Tee, Kaffee oder Wasser müsse jeder selbst mitbringen.
Seit 20 Jahren lebe sie schon in OWL, erzählt Sandra, die gebürtige Hamburgerin. Und bereits vor Corona habe es Ansätze gegeben, im Kreis Gütersloh eine Gruppe „Omas gegen Rechts“ zu gründen. Doch dann sei die Pandemie dazwischen gefunkt.
Gütersloher Gruppe möchte vor der Bundestagswahl aktiv werden
Im Gütersloher „Bündnis gegen Rechts“ haben die „Omas“ sich in den vergangenen Monaten stark engagiert. „Das Bündnis tritt immer dann in Erscheinung, wenn es um konkrete Aktionen geht“, sagt Sandra. Bei der Gründung der Gütersloher Gruppe „Omas gegen Rechts“ am Samstag gehe es um Kontinuität. „Wie schauen mal, was wir vor der Bundestagswahl noch reißen können“, ist die Initiatorin optimistisch. Es sei wichtig, vernetzt zu sein und sich gegenseitig Mut zu machen.
Lesen Sie auch: Viele Gegner bei AfD-Kundgebung in Gütersloh: Schmierereien sorgen im Nachgang für Ärger
Auf der Homepage der „Omas gegen Rechts“ aus OWL sind die Grundsätze der Gruppe formuliert: „Wir setzen uns ein für eine demokratische, rechtsstaatlich organisierte, freie Gesellschaft. Wir sind gegen faschistische Tendenzen, Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung von Behinderten, alten Menschen und Ausländern, gegen Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Sozialabbau und wir wollen diesbezügliche Missstände in Politik und Gesellschaft mit geeigneten Methoden öffentlich machen.“
Die ältere Frau als öffentliche politische Kraft sei nicht im kollektiven Bewusstsein gespeichert. Deshalb müssten Frauen öffentlich auftreten, nicht als Einzelperson und Ausnahme, nicht als Star, sondern als Gruppe, die auffällt, meinen die „Omas gegen Rechts“.